Münsteraner Ü-Eier

von Justus Heinisch

(30.04.17) Spiele der Adler Münster sind wie ein Überraschungsei: Mal hat man was richtig Nettes in der gelben Verpackung, mal, hart ausgedrückt, den letzten Plastikmüll. Auch diesmal war die Enttäuschung groß und die Gesichter traurig: Es gab eine 25:32-Pleite gegen die Warendorfer SU.

Und diese "hätte einen Tacken höher", O-Ton WSU-Coach Stefan Hamsen, ausfallen können. Wäre da nicht die alte Mär von der Chancenverwertung. Ziemlich schnell kristallisierten sich deutliche Verhältnisse heraus (8:4 aus WSU-Sicht). Was sich ebenso wie die Warendorfer Führung wie ein roter Faden durch das Spiel zog, war die Behäbigkeit der Adler. Das bestätigt auch deren Spieler Conrad Klöcker: "Wir haben zu lange gepennt." Weiter ging das Spielchen: Die WSU führte zwischenzeitlich 15:7, das Halbzeitergebnis lautete 17:12.

"In der zweiten Halbzeit haben wir gut losgelegt", so Klöcker. Seine Mannschaft kam sogar auf 23:21 heran. Doch dann sackten die Adler wieder zusammen. Warendorf stellte den alten Vorsprung wieder her. Klöcker kritisierte: "Das ist Einstellungssache. Aber die WSU hatte auch ein paar gute Spieler dabei. Das Zusammenspiel mit dem Kreisläufer hat super geklappt bei denen."

"Leichter Sommerhandball"

Zum Schluss leuchtete auf der Anzeigetafel: 32:25. Was Hamsen an siner sonst geschlossen souveränen Truppe zu kritisieren hatte: "Wir haben uns anstecken lassen von Adlers Behäbigkeit. Es ist aber auch schwierig, dann selbst 110% zu geben. Das war schon leichter Sommerhandball und hatte etwas Testspielcharakter." Bei Klöcker überwog verständlicherweise die Enttäuschung. Etwas zauberte ihm dann doch noch ein Lächeln auf die Lippen: Marcus Ding und Thorsten Korfsmeier spielten am besten bei den Adlern.