Mission erfüllt - Hoppe geht mit Meisterschaft

Von Gerrit Gerwing

(21.05.14) Vor drei Jahren übernahmen Andreas Hoppe und Jens Hartmann die Frauenmannschaft des BSV Brochterbeck von Uwe Perrey, der noch so gerade den Abstieg in die Bezirksliga verhindert hatte. Drei Spielzeiten später feiern Hoppe und Hartmann gemeinsam den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte des BSVs. Am letzten Wochenende sicherte sich Brochterbeck die Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die Westfalenliga. Nach 19 Jahren im Trainergeschäft hört Hoppe nun als Übungsleiter auf. Wir blicken auf seine vielleicht erfolgreichste Saison.

Egal ob Hin- oder Rückrunde, Heim- oder Auswärts; jede dieser Tabellen wird von den Brochterbeckerinnen angeführt. Bisher stand der BSV an 15 der 21 Spieltagen auf dem ersten Platz. Daran wird sich auch nächste Woche nichts ändern. Nur am 16. März verlor der designierte Meister eine Partie. Mit 0:1 verlor man gegen den TuS Niederaden, ansonsten teilte man sich noch fünf mal die Punkte, die restlichen Spiele wurden allesamt gewonnen.Die Frage nach einem verdienten Meister, stellt sich da erst gar nicht. 

Ein Dutzend Gegentore - Die Defensive gewinnt Meisterschaften

Beim Blick auf die Tabelle fällt auf, dass Brochterbeck mit 47 geschossenen Tore sicher nicht über den besten Angriff der Liga verfügt [in der Liga gibt es, Stand heute, sogar noch vier Mannschaften, die mehr Treffer erzielten], doch dafür bildet die BSV-Abwehr mit gerade einmal zwölf (!) Gegentore die mit Abstand stabilste Hintermannschaft der Liga. Selbst der ärgste Verfolger, GW Nottuln, hat mit 24 Gegentoren bereits doppelt so viele Treffer eingeschenkt bekommen.

"Bei uns fängt die Abwehrarbeit nicht erst hinten an. Bereits ganz vorn wird dafür gesorgt, dass die Löcher gestopft werden und der Ball erobert wird", erklärt Hartmann die wenigen Gegentore. In der Viererkette halten die Innenverteidigerinnen Julia Käsekamp, Anna Bünemann und als dritte Option Kathrin Osterhaus die Fäden zusammen und sorgen dafür, dass nur wenige Bälle auf das BSV-Tor kommen.

Der Kopf spielt mit

Wichtiger als die taktische Systeme oder spielerische Qualitäten hebt Hartmann die mentale Stärke der Mannschaft hervor: "Wir haben vom ersten Spiel an die richtige Einstellung gezeigt und stets die Konzentration hochgehalten." Auch das Ausbleiben schwerwiegender Verletzungen und die hohe Trainingsbeteiligung, sowie Intensität, sind für den Trainer weitere Gründe für den Erfolg.

In der ausgeglichenen Liga, die vom Abstiegskampf verschont wurde, war Hartmann bereits nach den ersten Spielen klar, dass in diesem Jahr großes möglich sei: "Da war ja keine Mannschaft dabei, die alles kaputt geschossen hat. Jeder konnte jeden schlagen." Und der BSV hat sie alle geschlagen.

Für Hoppe endet mit dem Pokalfinale gegen Eintracht Mettingen am Pfingstsamstag seine dreijährige Amtszeit. Der Gewinn des Pokals wurde Hoppe und Hartmann bisher verwehrt, sollte es gegen den Bezirksligisten auch in diesem Jahr nicht klappen, wäre es betimmt kein Beinbruch, wenn der Pott aber nach Brochterbeck ginge, würde Hoppe den größten Erfolg der Vereinsgeschichte noch weiter veredeln.

Für Hoppe endet die Trainerlaufbahn in Brochterbeck, Hartmann wird der Mannschaft auch in der Westfalenliga weiter als Co-Trainer erhalten bleiben. Wer dann jedoch mit ihm an der Seitenlinie stehen, wird ist noch unklar.