"Einfach nicht beirren lassen"

Von Malte Greshake

(24.11.21) Die Zweite von Westfalia Kinderhaus hat Fakten geschaffen. Sven Schlüter wird auch in der nächsten Saison Trainer der Reservemannschaft sein. Als ehemaliger Spieler des Teams hatte Schlüter die Truppe erst zu Beginn dieser Saison übernommen. Im Jahr davor, also zur Spielzeit 2020/21, hatte die Zweite zudem den Schritt gewagt, per Wildcard in die Bezirksliga aufzusteigen. Da Schlüter allerdings auch als Seniorenwart und Vorstandsmitglied in der Handballabteilung des Vereins tätig ist, mussten die Vertragsgespräche jedoch etwas anders ablaufen...

Denn nein, Schlüter konnte sich nicht einfach alleine an den Tisch setzen und sagen: Ich mach weiter! "Ich habe natürlich Abteilungen im Herren- und auch Damenbereich. Und die habe ich dann beauftragt, in den Mannschaften ein Stimmungsbild einzuholen", so der Übungsleiter. "Damit ich Bescheid weiß, an welchen Stellen es Baustellen gibt. Dementsprechend gab es dann auch Trainergespräche." 

Für den Herrenbereich war dann eben Andre Magner zuständig, der sich in der Mannschaft erkundigte, ob die Spieler gewillt wären, mit Schlüter zusammen in eine nächste Spielzeit zu gehen. "Sven hat die Mannschaft ja in der Coronazeit in einer schwierigen Phase übernommen", erklärt Magner. "Dabei hat er alle Schwierigkeiten souverän gelöst, sodass es gar keine Zweifel gab, dass wir mit ihm weitermachen wollen." Weil Magner allerdings auch selbst Spieler der Reserve ist, wurde eben Mannschaftsrat zu Rate gezogen, damit man hinterher in jedem Fall von einer demokratischen Lösung sprechen konnte. Wäre die Mannschaft nicht einverstanden mit einer Verlängerung gewesen, hätte der Rest des Vorstands kontaktiert werden müssen.

Die Entwicklung ist da

Aber so kamen eben alle schnell auf einen gemeinsamen Nenner. Darüber, dass die sportliche Situation bei der Zweiten derzeit aber alles andere als befriedigend ist, sind sich im Team auch alle einig. Mit einem Punktverhältnis von 1:13 befindet sich die Westfalia momentan noch sieglos auf dem letzten Tabellenplatz. "Es war uns ja auch klar, dass es in der Bezirksliga recht schwierig wird", gibt Schlüter zu bedenken. "Aber man sieht ja immer trotzdem weiterhin diese sportliche Entwicklung." Denn fast alle Begegnungen waren bisher denkbar knapp, selbst Tabellenführer Eintracht Coesfeld hatte die Reserve beim 23:24 beinahe an den Rand einer Niederlage gebracht. Aber zurzeit fehlt eben noch das letzte Quäntchen Glück für ein Erfolgserlebnis.

"Aber die Einstellung passt und wir warten eigentlich nur darauf, dass wir endlich den ersten Sieg holen" bleibt Magner optimistisch. "Wir dürfen uns einfach nicht beirren lassen. " Und auch Schlüter sieht da gar kein Problem. "Ich habe Bock, die Mannschaft hat Bock und dann geht's nächste Woche ja auch schon wieder weiter."