"Wir müssen nach vorne schauen"

Von Malte Greshake

(20.05.22) "Manchmal ist der Fußball einfach hässlich." Ja, dieser Worte von Rödders Trainer Ahmed Ibrahim passen zur Lagen, in der er und seine Mannschaft sich gerade befinden. Nach der mehr als akzeptablen Hinserie der DJK hätte man nicht unbedingt erwarten können, womit seine Mannschaft und er im neuen Jahr zu kämpfen haben. Aus elf Spielen sprang nämlich für Ibrahim und seine Jungs nur ein Punkt heraus. Ansonsten setzte es nur Niederlagen. Mittlerweile ist Rödder deswegen auch nicht überraschend auf den vorletzten Tabellenplatz abgerutscht und hat im schlimmsten Fall nun eine möglich Abstiegsrelegation vor Augen. Deshalb haben wir mit Ibrahim darüber geredet, wie er und sein Team sich endlich aus diesem Sumpf befreien können.

Zurück geht schließlich alles auf eine weniger erfolgreiche Vorbereitung. "Die war einfach grottenschlecht. Bei unserem kleinen Kader hatte ich sowieso schon davor gewarnt, dass das für die Trainingsbeteiligung irgendwann problematisch sein könnte", erklärt der Coach. "Dazu kam dann natürlich noch, dass wir nur auf Asche trainieren konnten. Damit gerechnet haben wir aber selbstverständlich nicht, dass es so schlecht laufen würde."

Die Kleinigkeiten passen nicht

Nach den jüngsten Niederlagen bemängelte Ibrahim vor allem immer wieder die Kleinigkeiten, mit denen seine Spieler in der Rückserie Probleme haben. "Dazu gehören beim Verteidigen besonders die individuellen Fehler, die wir abstellen müssen", erläutert der Übungsleiter. "Und in der Offensive scheitert es dann immer am letzten Pass oder auch an den Laufwegen." Dass das Selbstbewusstsein und die Überzeugung bei seinen Schützlingen gerade fehlen, sei ja eben auch nicht überraschend.

"Aber die Jungs geben weiterhin im Training Vollgas und holen alles heraus", so Ibrahim. "Es nützt jetzt auch nichts, in die Vergangenheit zu blicken. Wir müssen nach vorne schauen und wenn man jetzt nur kritisieren würde, wäre es schwer, jemanden zu überzeugen, das nächste Spiel zu gewinnen." Und darum geht es jetzt eben: Gegen die TSG Dülmen II muss für Ibrahim und seine Truppe am Sonntag ein Sieg her. Dass es dabei ausgerechnet gegen seinen Heimatverein geht, ist Ibrahim dann für 90 Minuten wumpe.

"Da gibt es dann keine Freunde. Da geht es gerade nur um die Punkte", sagt er. "Ich bin und bleibe aber optimistisch, dass wenn wir die Gegner des Fehler endlich mal ausnützen können, da auch etwas holen werden." Und abhängig von den letzten Saisonspielen gibt es noch einen Lichtblick für Ibrahim und sein Team: Vor etwa einer Woche verkündete der Verein, dass noch in diesem Jahr der Aschplatz in eine Kunstrasenfläche umgewandelt werden soll. Möglich machen das Fördergelder der Bezirksregierung Münster, die die Weiterentwicklung von Vereinen in ländlichen Regionen im Blick haben.

Anschwitzen, der 28. Spieltag

SuS Legden - SV Gescher II (Sonntag, 15 Uhr)
Allzu schlecht sah es für die Zweite vom SV Gescher gegen Turo Darfeld am vergangenen Spieltag gar nicht aus. Erst in der 85. Minute kassierte das Team von Jens Tendahl den ersten Gegnertreffer, welcher am Ende auch den 0:1-Endstand bedeute. So eine gute Defensivleistung werden die Glockenstädter nun auch gegen den SuS Legden benötigen. Die Truppe von Mike Börsting wird nach ihrem spielfreien Wochenende darauf erpicht sein, den dritten Tabellenplatz zurückzuerobern. 
Ibrahim: 2:0
Heimspiel-Tipp: 2:0: Frank Rose macht mit seinem Doppelpack den Sieg klar.

GW Hausdülmen - Turo Darfeld (Sonntag, 15 Uhr)
"Gegen Darfeld wird es jetzt sicherlich nicht einfacher", meinte Hausdülmens Trainer Güven Sivgin nach der 1:3-Niederlage gegen Borussia Darup zuletzt. Hausdülmen benötigt nämlich noch einen Dreier, um den Klassenerhalt einzutüten. Für Darfeld hingegen hat sich nichts geändert: Um weiter an Primus Osterwick dranzublieben, braucht Turo einen Dreier. Würde die Truppe von Kevin Botella bei einem gleichzeitigen Sieg des Tabellenführers nicht gewinnen, wäre die Westfalia bereits an diesem Spieltag der uneinholbare Meister. Die Zeichen dafür, dass die Darfelder weiter punkten, stehen allerdings nicht schlecht: In den vorherigen Partie traf Carsten Daldrup, wie er wollte, und ist damit für Turo gerade ein wichtiger Torgarant.
Ibrahim: 1:1
Heimspiel-Tipp: 1:4: Darfeld vertagt die Entscheidung um die Meisterschaft

Fortuna Seppenrade - Borussia Darup (Sonntag, 15 Uhr)
"Wir dürfen uns jetzt nicht darauf ausruhen", sagte Darups Kapitän Marcel Bunge nach dem megawichtigen 3:1-Sieg gegen GW Hausdülmen. Und vor allem den zweiten Durchgang dieses Spiel sprach Bunge damit an. Da verfiel die Mannschaft von Jan Ahlers nämlich wieder in alte Muster und agierte zu passiv. Besonders gegen Fortuna Seppenrade müssen Bunge und seine Mitspieler nun hellwach sein, ist das Team von Thomas Oesteroth mit 23 Punkte doch die viertbeste Rückrunden-Mannschaft...
Ibrahim: 3:1
Heimspiel-Tipp: Die Fortuna verpasst es, den Sieg im ersten Durchgang klarzumachen. Darup rauscht aus der Pause und dreht das Spiel: 1:2.

Westfalia Osterwick - SW Holtwick (Sonntag, 15 Uhr)
Es könnte wirklich ein einfacheres Restprogramm für Westfalia Osterwick geben. An diesem Wochenende steht zunächst das Rosendahler Derby gegen SW Holtwick an. Die Mannschaft von Oliver Wieck spielt nämlich eine richtig knackige Rückrunde und hat es sich mittlerweile auf dem dritten Platz gemütlich gemacht. Für Osterwick ist hingegen die Ausgangslage klar: Sollte Turo Darfeld an diesem Spieltag Punkte liegen lassen und die Westfalia gewinnt ihr Spiel, krönt sich die Mannschaft von Tobias Paschert und Mario Worms zum Meister.
Ibrahim: 1:1
Heimspiel-Tipp: Die Osterwicker bekommen von uns noch eine Extraportion Motivation: 2:2.

DJK Dülmen - Adler Buldern (Sonntag, 15 Uhr)
Dieser 5:2-Sieg im Dülmener Derby gegen die TSG-Reserve konnte sich wirklich sehen lassen. Für DJK-Coach Marco Habicht war das allerdings nur der erste Schritt. Denn nun wartet ja direkt das nächste Nachbarschaftsduell. "Zwei Siege aus den letzten drei Partien sollen es schon sein", so Habicht dazu. "Und wir können von mir aus schon gerne gegen Buldern damit anfangen."
Ibrahim: 1:2
Heimspiel-Tipp: Jan Ahrens führt DJK zum Sieg: 3:0.

DJK Rödder - TSG Dülmen II (Sonntag, 15 Uhr)
"Wir müssen die Vergangenheit jetzt vergessen und uns darauf konzentrieren, die Punkte zu holen", gab Ahmed Ibrahim am Wochenanfang zu verstehen. Denn nach der bitteren 0:3-Pleite gegen GW Nottuln II wartet der nächste Abstiegskrimi auf Rödder. Denn die Zweite der TSG Dülmen hat sich in der Rückrunde bisher auch noch nicht mit Ruhm bekleckert und benötigt ebenfalls wichtige Punkte, um nicht noch einmal zittern zu müssen.
Ibrahim: 1:0
Heimspiel-Tipp: Da ist er, der Befreiungsschlag für Rödder: 2:1.

Brukteria Rorup - GW Nottuln II (Sonntag, 15 Uhr)
Nichts schönzureden gab es für Frank Stening nach der heftigen 1:5-Klatsche gegen Vorwärts Lette. Dass nun wieder ein Heimspiel ansteht, machte dem Rorup-Coach zuletzt aber Mut. "Ich mache mir keinen Sorgen. Ich habe eine sehr selbstkritische Mannschaft, die bei einem Heimspiel sicher ein anderes Gesicht zeigen will", so Stening. "Ein bisschen brauchen wir ja auch immer den Druck. Und in der eigenen Hand haben wir es ja sowieso noch."
Ibrahim: 1:2
Heimspiel-Tipp: Die Statistik lügt nicht: 3:1.