Dülmens Jetzt-erst-recht-Mentalität

Von Malte Greshake

(28.11.22) Hätte es ein sinnbildlicheres Ergebnis für ein Spiel der DJK Dülmen geben können? Die Mannschaft von Marco Habicht ist ja bekannt dafür, gerne mal ein paar Tore mehr zu schießen. Allerdings präsentieren sich die Dülmener in der Defensive auch nicht immer allzu stabil. Und somit kam eben dieser 6:3 (3:1)-Sieg gegen Vorwärts Lette eben zustande. 

Die Gäste aus Lette hatten nämlich gerade erst den Platz betreten, da lagen sie schon mit 0:2 zurück. In der 2. Spielminute hatte Andrej Sachabutdinov die Hausherren bereits in Führung gebracht, bevor Jan Ahrens kurz darauf aus der Drehung traf (6.). Und auch danach störten die Dülmener die Gäste immer wieder früh und provozierten so Fehler. Als Amin Chaabo schließlich nach einer Flanke zum 3:0 traf, sah es an diesem Nachmittag nach einer eindeutigen Nummer aus.

Jetzt-erst-recht-Mentalität

Allerdings schalteten die Gastgeber im Anschluss einen Gang zurück. So durften Nick Richter vor der Halbzeit nach Vorarbeit von Kevin Enns noch das 1:3 erzielen (23.). Nach dem Seitenwechsel wurde es dann kurios: Bei einer Flanke der Gäste bugsierte Linus König den Ball nach einem Schuss von Richter in den eigenen Kasten (53.), ein Letteraner wollte daraufhin den Ball schnell aus dem Netz holen, wurde aber von König daran gehindert. Schiedsrichter Sebastian Zimmer hatte bei dieser Schubserei wohl eine Tätlichkeit beobachtet und zeigte König die Rote Karte (53.). Und nur kurze Zeit später glich Dennis Enns eben zum 3:3 aus (58.). Das Momentum lag nun ganz klar auf Seiten der Gäste.

Aber: In Überzahl spielte es Lette nun alles andere als überzeugend aus und agierte viel zu hektisch. Und für die Hausherren war der Platzverweis wohl ein Weckruf gewesen. Sachabutdinov netzte dann zum 4:3 (67.). "Dann war es so, als hätte uns jemand den Stecker gezogen", meinte Vorwärts-Trainer Kay Kloster hinterher. "Wir sind viel zu unruhig geworden. Und dann verlierst du so ein Spiel." In der Schlussphase ließen sich die Gäste dann noch zweimal auskontern: Ahrens und Chaabo machten mit ihren Treffern den Endstand perfekt.

"Nach der Roten Karte hatten wir eine Jetzt-erst-recht-Mentalität", beschrieb es Habicht seinerseits. "Danach haben wir ein überragendes Spiel gemacht und auch in der Höhe war es verdient. Der Platzverweis war das Beste, was uns passieren konnte. Aber auch die Moral spricht ganz klar für die Mannschaft."

DJK Dülmen - Vorwärts Lette     6:3 (3:1)
1:0 Sachabutdinov (2.), 2:0 Ahrens (6.),
3:0 Chaabo (18.), 3:1 Richter (23.),
3:2 König (53./ET), 3:3 Enns (58.),
4:3 Sachabutdinov (67.), 5:3 Ahrens (84.),
6:3 Chaabo (86.)
Bes. Vorkommnis: Rote Karte für Dülmens König (53./Tätlichkeit)