SCP lange auf Augenhöhe mit dem Ligaprimus

Von Christian Lehmann

(23.11.14) Dank einer couragierten Leistung hielt der SC Preußen Borghorst im A-Ligaderby beim Spitzenreiter SV Wilmsberg lange gut mit. Sehr lange. "So lange, wie es möglich war", betonte SCP-Coach Ralf Zenker. Dann aber ließen bei den Adlerträgern die Kräfte nach, während die Piggen ihre individuelle Klasse ausspielen konnten.

"Preußen hat das richtig gut gemacht", zollte auch Wilmsbergs Spielertrainer Christof Brüggemann mutigen Gästen Respekt. Er monierte, dass sein Team nach starker erster Hälfte "ein bisschen lahm" in den zweiten Durchgang gestartet war und den Gästen den 1:1-Ausgleich durch Michael Brinkjans (47.) und eine Riesenchance durch Alex Hesener (63.), die Thomas Grabowski im letzten Moment vereitelte, ermöglichte. Unter dem Strich sah er aber einen verdienten Sieg der Seinen. "Wir hätten das eigentlich gar nicht gebraucht. Die waren am Ende richtig auf", fand er.

Jonas Baumann kehrt zurück

Das sah auch Preußen-Coach Zenker so: "Ich bin trotzdem zufrieden mit meiner Mannschaft. Wir haben bis zur 70. Minute das Spiel offen gestaltet und hätten sogar in Führung gehen müssen. Hinten raus war der Druck von Wilmsberg einfach zu groß. Wir haben einen riesen Aufwand betrieben, da war dann bei uns einfach die Luft weg, während die ihre Topleute von der Bank bringen konnten", so Zenker. Neben der guten Leistung seines Teams machte dem SCP-Coach zudem eine Meldung glücklich. Mit Jonas Baumann kehrt nach nur einem Jahr ein "verlorener Sohn" von Borussia Emsdetten zurück zu den Adlerträgern. Ein erster Erfolg des Vereins, der in den kommenden Wochen weitere Kicker des ehemaligen Landesligateams zurück noch Borghorst lotsen will. "Er ist vielleicht ein Zugpferd", hofft Zenker, der einer Verlängerung seines eigenen Kontrakts positiv gegenübersteht. Erste Gespräche liefen bereits. "Genau diese Qualität brauchen wir."

Zum Spiel: Wilmsberg startete druckvoll und hatte durch Spielertrainer Christof Brüggemann den ersten Torerfolg zu verzeichnen. Dessen Treffer wurde jedoch wegen eines vermeintlich zu hohen Beins gegen Daniel Brake zurückgepfiffen (8.). Preußens gerade erst wiedergenesener Innenverteidiger Brake stand auch beim 1:0 für den SVW im Fokus. Bei Alex Wehrmanns  Lupfer stand der Defensivmann falsch, Matthias Brüggemann machte das aber bei seinem anschließenden Lupfer aus spitzem Winkel richtig klasse (1:0/16.). "Zur Halbzeit hätten wir höher führen müssen", meinte Christof Brüggemann.

In der Pause machte SCP-Coach Ralf Zenker seine Jungs nochmal richtig heiß: "0:1 heißt gar nichts! Hier ist was drin", gab er seinem Team mit auf den Weg. Und das Duo Brinkjans / Hesener, das nominell eigentlich im Mittelfeld zuhause ist, am Samstag aber im Sturm aufgeboten wurde und richtig stark spielte, trat denn auch schnell in Erscheinung. Hesener behauptete auf dem Flügel den Ball, flankte auf den zweiten Pfosten. Brinkjans nutzte dort seine Größenvorteile gegenüber Tobias Sicking und nickte zum 1:1 ein (47.).

Zwei Kopfballtore entscheiden

Die anschließende Borghorster Drangphase mit Heseners dicker Chance (63.) überstanden die Piggen, um in der Schlussphase wieder in Erscheinung zu treten. Nach einem "unnötigen Foul" (Zenker) an der Außenlinie brachte Wilmsbergs Alex Wehrmann den Ball ins Zentrum, wo Thomas Grabowski den Ball ins Tor köpfte (2:1/69.). Den Schlusspunkt setzte dann der Spielertrainer der Piggen selbst. Er traf ebenfalls per Kopf nach einem Konter über links (88.).

Es war ein hart geführtes, aber faires Derby. Lediglich Stephan Schabos auf SCP- und Christof Brüggemann hatten Glück, dass sie nach wiederholtem Foulspiel mit einer Ermahnung von Schiedsrichter Thorsten Cloidt davonkamen.

SV Wilmsberg - SC Preußen Borghorst     3:1 (1:0)
1:0 M. Brüggemann (16.), 1:1 Brinkjans (47.),
2:1 Grabowski (69.), 3:1 C. Brüggemann (88.)