Hoffentlich hat Reckenfeld nach Hause gefunden

von Marius Holthaus

(21.05.17) Reckenfelds Trainer Julian Lüttmann ist enorm ehrgeizig. Umso überraschender, mit wie viel Humor er die 1:10-Packung in Rodde quittiert.

„Selbst wenn wir es geplant hätten, das Spiel so über die Bühne zu bringen, hätten wir es wohl nicht hingekriegt“, sagte Lüttmann. Und musste lachen, als er sich an einige der gruseligen Szenen erinnerte. „Wir haben die unnormalsten Dinge gemacht. Dinge, die überhaupt nicht gehen.“

Im Rodder Angriffswirbel verloren die Reckenfelder komplett die Orientierung. Eintracht-Coach Meik Edelbusch: „Der Gegenspieler von Patti Heeke braucht einen Kompass.“ Lüttmann dazu: „Mehrere meiner Spieler brauchen jetzt einen Kompass. Ich hoffe, dass alle gesund nach Reckenfeld zurückgefunden haben. Und dass sie nicht in die falsche Richtung gefahren sind und jetzt an der Nordsee am Strand liegen.“

Zeichen setzen

Trotz des Kantersiegs steht Roddes Abstieg seit diesem Sonntag fest. Schon vor dem Anpfiff waren die Chancen auf Rettung minimal. „Es war uns wichtig“, so Edelbusch, „der Liga ein Zeichen zu senden, dass wir zu Unrecht da unten stehen. Auch wenn wir durchs Loch gehen: Die Mannschaft, die ich habe, ist einfach geil.“

Vier seiner Jungs stehen nächste Saison nicht mehr zur Verfügung: Philipp Heller, Marc Gebbe, Niklas Grotke und Joshua Hagemann wechseln den Verein bzw. hören auf. „Wir wollten ihnen ein würdiges Verabschiedungs-Heimspiel bieten“, so Edelbusch. Ziel erreicht.

Reckenfeld war dabei ein dankbarer Gegner. Die Gäste reisten mit dem allerletzten Aufgebot (ohne Ersatzleute!) an und ergaben sich in ihr Schicksal. Lüttmann: „Von der ersten Minute an war das eine Nicht-Leistung von uns.“ Lag es vielleicht daran, dass die Reckenfelder am Samstagabend bei der Aufstiegsfeier von Amisia Rheine vorbei geschaut haben? Lüttmann: „Ja, so sah das heute aus.“

Eintracht Rodde - SC Reckenfeld    10:1 (6:0)
1:0 Heeke (1.), 2:0 Scheske (14.),
3:0 Lübke (24.), 4:0 Heller (26.),
5:0 Heller (31.), 6:0 Heller (35.),
7:0 Heeke (49.), 8:0 Heller (52.),
8:1 Tawil (74.), 9:1 Mlynarek (79.),
10:1 Heeke