Weiner schickt SVB-Reserve runter

von Marius Holthaus

(21.05.17) Es ist passiert: Die SVB-Reserve steigt ab! Dagegen darf Schwarz-Weiß Weiner nach dem 2:0-Heimsieg in diesem Abstiegsgipfel gegen Burgsteinfurt weiter vom Klassenerhalt träumen. Beide Trainer übten nach dem Abpfiff Kritik an Meister Amisia Rheine und am Staffelleiter.

„Ob's zum Überleben reicht, wird sich nächste Woche zeigen“, meinte Weiners Trainer Florian Dudek nach dem Erfolg. Sein Team hat am letzten Spieltag frei, muss tatenlos darauf hoffen, dass die punktgleichen Leerer gegen Wettringens Reserve verlieren. Und vor allem, dass Nordwalde II (ein Punkt weniger als Weiner) gegen GW Rheine nichts holt. Da das Torverhältnis in der A-Liga belanglos ist, droht zwischen diesen drei Teams sogar noch eine Abstiegsrunde nach der regulären Saison.

Relegation ohne Burgsteinfurt

Dagegen ist die SVB-Reserve raus aus der Verlosung. „Was soll ich sagen? Da kann man nicht viel sagen“, meinte ein geknickter Trainer Maik Reichstein. „Da ist erst mal die Trauer, es nicht geschafft zu haben. Meine Spieler haben alles gegeben. Die bessere Mannschaft hat heute verloren.“ Dudek sah das anders. „Das 2:0 gibt den Spielverlauf sehr gut wieder.“ Die ersten Gelegenheiten der Partie gehörten Weiner. Unter anderem wäre einem Burgsteinfurter bei einer Rettungstat fast ein Eigentor unterlaufen, der Ball prallte an den Pfosten (42.).

Reichstein: „Wir sind selber schuld, dass wir nicht gewonnen haben. Wir hatten die Chance aufs 1:0.“ Und zwar durch Niklas Reuter, der frei vor dem Kasten zu mittig abschloss, Udo Nadicksbernd parierte (59.). „Ein Rückstand wäre unverdient gewesen, hätte es für uns aber natürlich heikel gemacht“, sagte Dudek. Der eingewechselte Rafael Walzel wendete für Weiner alles zum Guten. Mit einem schönen Diagonalball schickte er Bernd Möllers, der vor dem Kasten nochmal quer legte auf Maik Thihatmar – 1:0 (67.). Das entscheidende 2:0 machte Walzel mit einem überlegten Schuss gegen die Laufrichtung von SVB-Keeper Marvin Beckonert selbst (80.).

Hinten dicht gehalten

Der Sieg geriet nicht mehr in Gefahr. Dudek sah bei seiner Elf „eine ganz, ganz starke Abwehrleistung“. Richtig schlecht hingegen fand er die Entscheidung von Staffelleiter Gerhard Rühlow, einer Vorverlegung der Partie Ochtrup gegen Nordwalde zuzustimmen. Durch das 1:1-Unentschieden wurde Amisia Rheine schon am Samstag zum Meister, feierte abends ausgiebig und ging am Sonntag gegen Weiners Abstiegskonkurrenten Leer mit 2:5 baden. „Der Staffelleiter sagt, dass nur am letzten Spieltag alle Mannschaften, für die es noch um was geht, zeitgleich spielen müssen. Aber bei einem Spiel von dieser Relevanz hätte er nicht zustimmen dürfen.“

Auch Reichstein findet es unglücklich, „dass dieses Spiel Samstag angesetzt wurde“. Leers 5:2-Sieg bei Amisia habe aus noch einem weiteren Grund „einen faden Beigeschmack. Ein Ding der Unmöglichkeit, dass Amisia sich so abschlachten lässt. Das hat nichts mit Respekt zu tun.“

Während Burgsteinfurt auch im Falle eines Amisen-Sieges abgestiegen wäre, könnte Weiner der überraschende Leerer Erfolg in der Endabrechnung noch den Kopf kosten. Dudek sauer: „Leer hätte sicher nicht 5:2 gewonnen, wenn Nordwalde am Tag davor in Ochtrup gewonnen hätte. Ich könnte es Amisia Rheine nicht verübeln, wenn sie ein bisschen gefeiert hätten. Sich aber mit 2:5 den Arsch versohlen lassen … Das ist eine Charakterfrage. Das Ganze greift heftig in den Abstiegskampf ein.“

SW Weiner - SV Burgsteinfurt II     2:0 (0:0)
1:0 Thihatmar (67.), 2:0 Walzel (80.)