SuS-Kaderbreite kontert Schulte-Show

von Stephan Meyer

(01.09.19.) Andre Haarmann, Trainer der Zwoten vom SuS Neuenkirchen, hat bei seiner Elf einen Unterschied zur Vorsaison ausgemacht: "Wir haben eine starke Breite im Kader, sodass wir bei Wechseln keinen Qualitätsverlust haben." Das machte sich in der gestrigen Partie gegen Westfalia Leer mehr als bezahlt. 0:3 lag Neuenkirchen zur Pause zurück, als Haarmann Pascal Karperien in die Partie brachte. Der war in der Folge an allen gefährlichen Angriffen irgendwie beteiligt, sodass der SuS am Ende noch 5:3 gewann.

"In der letzten Saison hätten wir so ein Spiel nicht mehr gedreht", bilanzierte Andre Haarmann am Tag danach. Durch die neue Kaderbreite könne man in so einem Spiel aber dann eben die Wende herbeiführen: "Pascal hat uns heute gerettet." Die erste Halbzeit lief nämlich mal so gar nicht für die Hausherren. Trotz Spielkontrolle und gefühlten "80 Prozent Ballbesitz" (Haarmann) schaffte es Neuenkirchen nicht, vorne Gefahr zu erzeugen. Leer machte es geschickt, stand hinten tief und versuchte den SuS zu locken. Das gelang. Und vorne zog dann ein Mann eine Show ab, die so wohl niemand erwartet hatte. Drei Mal kam Leer nach vorne, drei Mal befand sich Neuenkirchens Defense im Tiefschlaf, drei Mal schloss Erik Schulte erfolgreich ab. "Die erste Halbzeit war Käse. Da liegste 0:3 hinten und keiner weiß warum", konnte Haarmann Durchgang eins nicht fassen.

Nach der Pause kommt Karperien

Es musste also was passieren. Haarmann stellte auf 4-3-3 um und brachte Pascal Karperien in die Partie. Mit dem Offensiv-Pressing kam die Gäste-Abwehr nun nicht mehr zurecht. Durch Marcel Berkemeyers schnellen Anschluss drei Minuten nach Wiederanpfiff ging zudem ein Ruck durch die Heimelf, die fortan einen irren Lauf hinlegte und am Ende noch weitere vier Male in die Maschen traf. Karperien selber traf zwar nicht, war laut Haarmann aber an allen fünf Treffern beteiligt und so eindeutig Man of the Match. Auch Jan Wiegers stach mit zwei Hütten und einem Assist hervor. Nebst der neuen Breite im Kader war für Andre Haarmann noch eine weitere Sache ausschlaggebend für den gestrigen Dreier: "Die Mentalität in der Truppe stimmt."  Thomas Overeschs Westfalia muss weiter auf den ersten Saisonsieg warten und verlor heute zudem noch Timo Selker mit einer Gelb-Roten Karte in der Nachspielzeit.

SuS Neuenkirchen 2 - Westfalia Leer     5:3 (0:3)

0:1 E. Schulte (20.), 0:2 E. Schulte (27.), 0:3 E. Schulte (45.), 1:3 Berkemeyer (48.), 2:3 Wiegers  (67.), 3:3 Wiegers (79.), 4:3 Hitir (84.), 5:3 Lünnemann (87., FE).

Gelb-Rote Karte: Leers Selker (90.+3).