1:10! Redebedarf bei den Preußen

von Christian Lehmann

(23.09.19.) Nein, die Nummer mit den abgeschossenen Adlern sparen wir uns jetzt mal. Dass die Jungs des SC Preußen Borghorst nach der historischen 1:10 (0:2)-Klatsche gegen die Reserve des SuS Neuenkirchen jedoch erstmal am Boden zerstört waren, versteht sich von selbst. Für das Trainerteam mit Flo Gerke und Michael Straube geht es nun schleunigst an die Aufarbeitung.

"Mir fehlen immer noch die Worte", sagte Straube am Montag nach dem Spiel. Er kündigte schon mal an, dass die Nachbesprechung des Spiels vor dem Dienstags-Training etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen dürfte. "Wir mussten das nach dem Spiel erstmal etwas sacken lassen. Ich glaube, ich habe noch nie in meinem Leben zehn Gegentore kassiert. Unser Auftritt in der ersten Halbzeit war okay. Der Einbruch nach dem 0:3 war aber schon heftig..."

Ausgeglichene erste Hälfte

Die Gastgeber kamen eigentlich prima ins Spiel und hatten nach einer Hereingabe von Tom Rausch durch Julian Theune die erste Großchance schon nach einer Minute, dann übernahmen jedoch die Gäste das Zepter - ohne zu glänzen. Die 2:0-Pausenführung des SuS hatten Leon Sandmann nach einem Doppelpass mit Timo Deiters (0:1/12.) und Sebastian Evers nach einem Stichpass von Murat Hitir (0:2/42.) heraus geschossen. "Es war ein ausgeglichenes Spiel. Wir haben viel zu wild und nervös gespielt", kritisierte Neuenkirchens Coach André Haarmann. "Spielerisch können wir das deutlich besser."

Dass dem so ist, stellte der Tabellenführer im zweiten Spielabschnitt anschaulich unter Beweis. Vor allem die Einwechslungen von Sebastian Lünnemann, Felix Wiggers, Marco Brinker und Marius Heckmann brachten nochmal viel frischen Wind, während der SCP mehrfach verletzungsbedingt tauschen musste. Unter anderem wichen mit Nico Matic und Daniel Brake beide Innenverteidiger. "Sie haben uns viele Räume gelassen, die wir sehr gut genutzt haben", so Haarmann, der sich spätestens nach dem Doppelschlag durch Premtim Gashi (0:3/61./Freistoß) und Lünnemann (0:4/62./Vollspannstoß) entspannt zurücklehnen und genießen konnte.

Straube: "Nicht unter den Tisch kehren"

Platz eins steht dem SuS gut, doch Haarmann will nicht, dass seine Jungs abheben. "Es sind erst sieben Spieltage vorbei. Jetzt eine Prognose abzugeben, halte ich für schwierig. Ich habe Amisia immer noch auf dem Zettel." Und natürlich den kommenden Gegner FSV Ochtrup, gegen den der SuS-Coach ein "50/50-Spiel" erwartet. 

Die Borghorster müssen nun beim TuS Laer und gegen Germania Horstmar eine Reaktion zeigen. "Es bringt jetzt nix, wenn wir uns gegenseitig zerfleischen und die Jungs im Training bluten lassen. So ein Spiel darf man aber auch nicht so einfach unter den Tisch kehren."

Preußen Borghorst - SuS Neuenkirchen II     1:10 (0:2)
0:1 Sandmann (12.), 0:2 Evers (42.),
0:3 Gashi (61.), 0:4 Lünnemann (62.),
0:5 Wiggers (66.), 1:5 Mallaamine (69.),
1:6 Gashi (74.), 1:7 Hitir (77.),
1:8 Hitir (82.), 1:9 Wiggers (87.), 
1:10 Lünnemann (90.)