Fettich ärgert sich über "vier Minuten Sch..."

von Christian Lehmann

(20.02.22) Eigentlich war Georg Fettich mit dem Vortrag seiner Sportfreunde Gellendorf im Derby gegen den SC Altenrheine II über weite Strecken ganz gut einverstanden. Wären da nicht diese vier Minuten des Grauens aus Sicht der Gastgeber gewesen: Mit drei Treffern binnen vier Minuten brachen die Kanalkicker den Sportfreunden das Genick. Und doch wurde es beim 3:4 (1:1) im Jahnstadion hinten raus nochmal ganz, ganz eng. Letztlich riss nach acht Siegen in Folge die Gellendorfer Serie aber doch.

"Das war vier Minuten lang absolute Sch...", befand Fettich. "Wir haben uns durch Ballverluste in der Vorwärts-Bewegung selbst um den Lohn gebracht. Das war echt grausam. Trotzdem muss ich meinen Jungs einen guten Charakter attestieren. Wir haben über weite Strecken ein gutes Spiel gemacht."

Stöber trifft sehenswert

Es ging ziemlich gut los für den Tabellen-Sechsten: Mit einem herrlichen Schlenzer aus 25 Metern in den Knick überwand Ralf Stöber SCA-Keeper Hannes Schäperklaus, Leihgabe aus dem Kader der ersten Mannschaft (9.). Der SCA antwortete in Person von Lukas Löcke, der nach eigenem Ballgewinn zum 1:1-Ausgleich traf. Auf der Gegenseite verpasste Ivo Rios Vieira mit einem Lupfer die erneute Gellendorfer Führung. 

Nach Wiederbeginn erwischten die Kanalkicker dann einen Sahnestart: Über Steffen Kösters und Timo Althoff gelangte das Spielgerät zu Dustin Göwert. Der frühere Gellendorfer, der ebenfalls im Landesliga-Team der Altenrheiner spielt und am Wochenende extra eine Party sausen ließ, um auszuhelfen, fand in der Mitte den Kleinsten auf dem Platz: Till Seiffert, ja richtig gelesen, traf per Kopf zum 1:2 (46.). Es folgten vogelwilde Minuten aus Sicht der Sportfreunde. Erneut verdaddelten sie den Ball im eigenen Aufbauspiel, über Seiffert und Löcke landete die Murmel bei Göwert, der zum 1:3 traf (47.). Das 1:4 - erneut durch Göwert, ging dann auf die Kappe von Gellendorfs Keeper Florian Wienkamp, der dem Torschützen den Ball unabsichtlich vor die Füße warf (49.).

Holthaus-Doppelpack reicht nicht

Gellendorf streckte sich nochmal, verkürzte durch Nils Holthaus (2:4/56.) und kam durch den Stürmer, der kurz zuvor den Ball an die Latte geköpft hatte (75.) sogar zum Anschlusstreffer (3:4/76.). Altenrheine geriet endgültig ins Wanken, als Steffen Kösters nach vermeintlicher Beleidigung gegen den früheren SCA-Kicker Chris Naberbäumer die Rote Karte sah (77.). Die letzten Minuten überstanden die Gäste jedoch und ließen nicht mehr viel zu. 

SCA-Coach Jörg Stein zeigte sich erleichtert: "Es war klar, dass Gellendorf etwas befreiter aufspielen kann. Wir haben nach dem Rückstand gut reagiert und weiter gearbeitet. Was dann nach der Pause passiert ist, war sehr geil. Wenn Du oben stehst, spielst Du so ein Ding dann runter." Eines hob er in Anbetracht der durchaus vorhandenen Rivalität beider Lager hervor: "Es war ein sehr faires Derby."

SF Gellendorf - SC Altenrheine II     3:4 (1:1)
1:0 Stöber (9.), 1:1 Löcke (33.),
1:2 Seiffert (46.), 1:3 Göwert (47.),
1:4 Göwert (49.), 2:4 Holthaus (56.), 
3:4 Holthaus (76.)
Rote Karte: Altenrheines Kösters (77./Beleidigung)