Altenrheine sendet ein Lebenszeichen

Von Jost Klasmann

(12.11.2023) Vor dem Spieltag hätte man bei der Prognose eines Altenrheiner Sieges über den FSV Ochtrup angesichts der 12 Niederlagen in Folge wohl von einem „Hot Take“ gesprochen. Doch die Gastgeber trotzten einem frühen Rückstand und drehten das Spiel zu ihren Gunsten zu einem 3:2-(1:1-)Erfolg, sodass wir die Einschätzung getrost auf den Knipser des SC ummünzen, der mit seinem Doppelpack maßgeblich dazu beitrug, die Serie zu reißen und sprichwörtlich on fire war: Phil Take.

Dabei erwischten die favorisierten Gäste gar einen Start nach Maß: Lars Kretschmer schloss aus der zweiten Reihe ab und hatte bei seinem Schuss das Glück, dass ein Altenrheiner seinem Schuss eine -für SC-Schnapper Steffen Söndgen, der genau wie Mittelfeld-Mann Alex Watta zur Unterstützung aus der Ersten mit dabei - unerwartete Wendung gab, sodass die Ochtruper früh in Führung gingen (6.). Daraufhin drückten die Töpferstädter weiter aufs zweite Tor, doch vergaben in Person von Top-Scorer Markus Weidel und Maurice Schultejann gute Chancen oder spielten die letzten Bälle zu unsauber aus, sodass es beim knappen Vorsprung blieb. „Wir waren die erste halbe Stunde besser drin und hatten die Möglichkeiten, das Spiel noch mehr in unsere Richtung zu lenken“, wusste auch Gäste-Coach Nelson da Costa, der dann allerdings zusehen musste, wie seine Mannschaft das Spiel aus den Händen gleiten ließ.

Altenrheine dreht das Spiel - Ochtrup bleibt glücklos

Einen ersten Warnschuss gab es durch Lorenzo Darmiento, der das Spielgerät an beide Innenpfosten donnerte und erst dann zu FSV-Keeper Kai Dinkhoff sprang. Kurze Zeit darauf klingelte es dann allerdings in seinem Gehäuse: Eine Halbfeld-Flanke von links fand Take, der den Ball direkt abnahm, Dinkhoff keine Chance ließ (36.) und damit den Halbzeitstand markierte. Kaum war die zweite Hälfte angepfiffen, setzte er noch einen drauf. Die Altenrheiner gewannen die Kugel hoch und dann einen Pressschlag für sich, sodass der Ball nach feinem Steckpass von Nico Langner zu Take kam. Dieser knallte den Ball zu seinem Doppelpack und der Führung humorlos in den linken Knick (46.). „Nimm zwei“ mal anders. „Da haben wir uns an der Seitenlinie angeguckt und gesagt „so fühlt sich also eine Führung an“, erzählte Altenrheines Co-Trainer Dennis Knirps später lachend.

Die Hausherren hatten damit noch nicht genug in nutzten nach einem zu kurzen Rückpass die unzureichende Klärung von Gäste-Torwart Dinkhoff, der sich nach dem Herausschlagen des Balles zu weit rechts befand und so keine Chance mehr hatte, den postwendenden Abschluss aus gut und gerne 45 Metern durch Nico Helmlich zu erreichen (70.). Das roch dann mittlerweile doch arg nach Heimsieg, aber ganz so einfach gab sich Ochtrup dann doch nicht geschlagen: Erst knallte Sakaria Omeirat den Ball nach einem im Fünfer getretenen Luftloch von Miles Schnieders ans Gebälk, doch nur kurze Zeit später machte er es nach einer Flanke von Len Oberndörfer besser und setze seinen Kopfball ins Netz, womit die Gäste nochmal in Schlagdistanz kamen. 

In der Schlussphase drückte Ochtrup auf den Ausgleich, doch immer schmiss sich irgendein Altenrheiner noch in die Schussbahn. Dazu umkurvte Mats Thiemann Schlussmann Söndgen zu großräumig und Weidels Querpass wenig später geriet ein wenig zu ungenau, sodass es tatsächlich beim 3:2 blieb. „Es war für die Jungs wichtig, zu merken, dass sich harte Arbeit lohnt. Ich hoffe, dass das vielleicht auch neue Energien freisetzt“, kommentierte SC-Co-Trainer Knirps den wohltuenden Sieg. „Der Sieg für Altenrheine geht vollkommen in Ordnung. Wir hatten zwar genug Chancen, um es anders ausgehen zu lassen, müssen es uns aber auch nicht schöner malen, als es war.“, konstatierte auch FSV-Coach da Costa im Nachhinein.

SC Altenrheine II – FSV Ochtrup     3:2 (1:1)
Tore: 0:1 Kretschmer (6.), 1:1 Take (36.),
2:1 Take (46.), 3:1 Helmich (70.),
3:2 Omeirat (76.)