Mit Verzögerung an die Spitze

Von Jost Klasmann

(06.10.23) Nun ist es also passiert: Germania Hauenhorst zog mit einem letztlich knappen 4:3 (2:1)-Sieg über Eintracht Rodde in Spielen gleich und übernahm die Tabellenspitze. Die Germania ging früh in Rückstand, drehte das Spiel und ließ die Führung dann nicht mehr los, was bei den Aussichten auch nur verständlich war. "Über die drei Gegentore kann man dann auch mal hinwegsehen, auch wenn sie ein wenig das Haar in der Suppe sind.", meinte Germanias Coach Daniel Kamping nach dem nicht gänzlich sauberen Sieg seiner Mannschaft. 

Bei Rodde sind nach einer weiteren knapp verlorenen Partie, wie so oft in dieser Saison, weiter vor allem Nehmerqualitäten gefragt, obwohl die  Gastgeber einen klasse Start erwischten. Nach Abstimmungsproblemen in der Hauenhorster Hintermannschaft gingen sie früh in Führung: Bei einem verlängerten Einwurf von rechts fühlte sich kein Verteidiger für Roddes Patrick Heeke zuständig, dieser nutzte die Freiheiten und schoss unbedrängt an Gästeschnapper Nichlas Lütke Harmölle vorbei ein (8.). Besser kann man als vermeintlicher Underdog nicht ins Spiel starten, aber dann muss man die Führung auch etwas länger halten.. denn die Gäste berappelten sich schnell, übernahmen das Spiel und machten den Ausgleich. Jan Gottwald legte für Yannick Beermann ab und dieser platzierte den Ball zur Torgleichheit genau in der rechten Ecke (24.).

Hauenhorst zieht davon - Roddes müht sich vergebens

Beide Mannschaften lösten sich spielerisch gut aus Pressingsituationen und verzichteten weitestgehend auf Hohe Bälle - alles andere als selbstverständlich. Die Gäste waren ein bisschen besser drin und drehten das Spiel noch vor der Pause, nachdem Sven Mersch durch einen feinen Steckpass von Mo Sylla frei vor Roddes Schlussmann auftauchte, im direkten Duell ebenso cool blieb wie Heeke zuvor auf der Gegenseite und unten rechts einnetzte (40.). Nach Wiederanpfiff drückten die Gäste weiter und belohnten sich schnell durch Mo Sylla, der davon profitierte, dass Lakemeyer einen langen Ball unterschätzte und so seinen Kasten verwaist hinterließ. Sylla nahm dankend an und schob lässig ein(47.). 

Rodde ließ nicht nach und war immer da und gut für ein Tor und Unaufmerksamkeiten  im Spiel der Germania. "Wir wurden ein wenig sorglos und haben zu viele Bälle in der Vorwärtsbewegung verloren", kommentierte Gästetrainer Kamping die Phase nach dem Ausbau der Führung, die dann auch wieder schrumpfte. Bei einer Halbfeldflanke kam John Plagge vor Lütke-Harmölle mit dem Kopf an die Kugel und verkürzte (70.), doch Hauenhorst stellte umgehend wieder den alten Abstand her. Beermann drehte sich nach einem Standard schön in Richtung Tor und versenkte das Spielgerät (74.). Doch Rodde blieb trotz unplanmäßiger Wechsel dran, drückte weiter und markierte per direkt verwandeltem Freistoß von Justin Wilde den wiederholten Anschluss, zum kompletten Ausgleich brachte es die Eintracht aber schließlich nicht mehr. "Wir haben zurzeit einfach kein Spielglück", kommentierte auch Roddes Co-Trainer Nasarij Hoge und führte weiter aus "... das Spiel hätte zwar auch 6:0 für Hauenhorst ausgehen können, aber ein 3:3 oder 4:3 für uns wäre auch drin gewesen. Wenn du zuhause drei Tore schießt, muss auch gegen Hauenhorst zumindest ein Punkt drin sein." 

Eintracht Rodde - Germania Hauenhorst     3:4 (1:2)
Tore: 1:0 Heeke (8.), 1:1 Beermann (24.),
1:2 Mersch (40.), 1:3 Sylla (47.),
2:3 Plagge (70.), 2:4 Beermann (74.),
3:4 Wilde (84.)