Mettingen siegt auf die dreckige Tour

Von Fabian Renger

(31.03.19) Zugegeben: Diese Überschrift hat ein bisschen was von Clickbait. Ja ja ja, bewerft uns ruhig mit Steinen, liebe Mettinger. So. Danke. Aber es ist nun einmal nicht von der Hand zu weisen: Der 3:1 (1:1)-Erfolg über SW Esch war kein Bewerbungsschreiben für einen Schönheitspreis. Immerhin: Trainer Tobias Stenzel war zumindest mit dem Ergebnis zufrieden. Und das ist doch auch was.

"Die drei Punkte sind tageserfüllend", freute sich der Coach einen Ast ab. Na ja, gut, wäre übertrieben. Aber er freute sich schon. Jedenfalls über die Ausbeute. So ein kleines bisschen. Die Leistung war allerdings keineswegs zufriedenstellend. Denn da war 'ne Menge am Brennen bei den Mettingern. Sie hatten zu geschätzt 70 Prozent die Kugel, das war okay. Weniger okay: Das, was dabei herauskam. Viele Aufbau-Fehler, viele Ballverluste in gefährlichen Punkten des Feldes. Die auf ihre Defensivkraft und Konterstärke vertrauenden Gäste machten nur zu wenig draus.

Esch nutzt starke Phase nicht

Dort, bei den Schwarz-Weißen, hat Bruno Kitroschat das Sagen. Die stärkste Phase seines Teams hatte er zwischen der 45. und 60. Minute ausgemacht, Mettingen lief - zur Überraschung von Kitroschat - seine Truppe gar nicht so voll an wie erwartet. Esch dagegen kam super raus aus den Katakomben, ließ allerdings vorne die allerletzte Konsequenz vermissen. "Das war eine sehr starke Viertelstunde. Wir haben uns da leider nicht belohnt", so Kitroschat.

Bezeichnenderweise waren es dann zwei Standards, die seiner Truppe den Garaus machten. Ein Florian Lagemann-Eckstoß kam raus zu Marius Moormann, der die Kugel in den Rückraum abgab zu Maurice Richter - dessen Versuch saß zum 2:1 (67.), 60 Sekunden drauf waren die Hausherren nach einem Einwurf gedankenschneller und Niclas Brinkschröder erhöhte direkt auf 3:1. Die Vorentscheidung, im Anschluss plätscherte das Geschehen nur so vor sich her bis zum Schlusspfiff.

Lehrbuchmäßiges Eigentor

Dass aber die Gäste hohe Bälle gar nicht so gut wie erwartet verteidigen konnten, war Thorben Holthaus' Verletzung geschuldet. Den Zwei-Meter-Hünen musste Kitroschat nach 66 Minuten vorm Feld nehmen. Die zweie Hiobsbotschaft des Tages aus Gäste-Sicht: Vorm Spiel verletzte sich Angreifer Bastian Schnetgöke beim Warmmachen und fiel ebenfalls aus. Glück gehabt, dass Mettingen in die Bresche sprang. Dennis Hehemann wollte nach vier Minuten zu seinem Keeper zurückspielen. Tja, es wurde ein lehrbuchmäßiges Eigentor: Schnapper Robert Baune war am kurzen Pfosten postiert, der Rückpass schlug am langen ein. 

Glück, das Esch später fehlte: Martin Cmoks Distanzversuch hielt Baune hervorragend und auch den Nachschuss von Jonas Rode parierte er glänzend. Das wäre das 2:0 gewesen nach einer runden halben Stunde. Wäre. Stattdessen lich Tristan Baune zum 1:1 (41.), wieder nach einem Eckstoß von Florian Lagemann. Aber manchmal kann's eben auch einfach mal so gehen. Und für Kitroschat ging ebenfalls keine Welt unter:"Gegen Mettingen zu verlieren, ist ja nun auch keine Schande..."

Eintracht Mettingen - SW Esch 3:1 (1:1)
0:1 Hehemann (4./ET), 1:1 Baune (41.)
2:1 Richter (67.), 3:1 Schröer (68.)