Abelmanns Freistoßtag

Von Stephan Meyer

(25.08.19) Es ist vollbracht. Nach über neun Monaten hat Teuto Riesenbeck wieder ein Meisterschaftsspiel gewonnen. Falke Saerbeck hat dafür das Opfer gebracht: Mit einer 0:3 (0:3)-Pleite am Riesenbecker Vogelsang im Gepäck traten die Mannen von Holger Althaus die kurze Heimfahrt an. Dass Teuto bereits zur Pause 3:0 führte, hatte zu dem Zeitpunkt so recht niemand verstanden. "Fußball ist nicht immer einfach und nicht immer gerecht", stammelte ein mitgenommener Holger Althaus gute zwei Stunden nach dem Abpfiff.

Die ersten 35 Minuten hatte Saerbeck nämlich eine ziemliche gute Sohle aufs Parkett gelegt und sich zahlreiche Chancen erspielt. "Wir hatten sehr guten Zugriff, waren klar überlegen", verdeutlichte Althaus. Zweimal Felix Steuter, Stefan Winkeljann und Felix Schürmann vergaben beste Gelegenheiten. Auch Reinald Wiesch von Teutos Trainerteam gestand: "Saerback hatte da ein Übergewicht, wir haben aber dann die Tore gemacht." Und damit kommen wir zu Daniel Abelmann. Riesenbecks Nummer 15 legte sich in den Minuten 39 und 42 jeweils die Murmel in aussichtsreicher Position zurecht und jagte die Freistöße direkt ins Netz. "Einmal sehr gekonnt, einmal clever", nahm Althaus die Situationen mit Galgenhumor.

Neue Regel sorgt für Verwirrung

In der ersten Szene jagte Abelmann die Kirsche mustergültig in den Knick von Luca Peppenhorst, in der Zweiten nutzte er die neue Regel, nach der ein Freistoß sofort ausgeführt werden darf: Peppenhorst stand noch am rechten Pfosten um die Mauer zu stellen, Abelmann verwandelte schlitzohrig ins andere, verwaiste Eck. Das führte zu hitzigen Diskussionen. Althaus haderte: "Diese neue Regel sorgt nur für Verwirrung. Das ist total bescheuert und für alle doof - auch für den Schiedsrichter." Als Christopher Beer mit dem Pausenpfiff eine feine Vorarbeit Christoph Plakes zum 3:0 nutzte, war Althaus, der zuvor an der Außenlinie zwei Foulspiele gegen seine Jungs gesehen hatte, komplett bedient: "Da liegste 0:3 hinten, obwohl du hättest eigentlich führen müssen."

Kein Feiergrund für Teuto

Direkt nach Wiederanpfiff vergab Konstantin Usov eine weitere Gäste-Großchance. "Wenn der reingeht, wird es nochmal interessant", sah Althaus in der Folge jedoch nicht mehr viel Erbauliches. "Wir waren nicht mehr so in Fahrt." Riesenbeck verwaltete den Vorsprung geschickt und hätte durch Robert Riethues und Felix Knöfel sogar erhöhen können. "Das wäre dann aber auch zu hoch gewesen", war Reinald Wiesch ehrlich. Das obligatorische und lange nicht mehr dagewesene Sieger-Bierchen ließ sich der Teuto-Tross nach der Durststrecke natürlich schmecken. Mehr aber auch nicht. "Wir wissen das einzuschätzen und was sich gehört. Zum Feiern gibt es keinen Grund", weiß Wiesch, dass trotz des ersten Dreiers unter seiner und Frank Karlisch' Regie noch viel Arbeit wartet: "Spielerisch können wir viel mehr." Holger Althaus' Fazit fiel ernüchternd aus: "Das ist richtig ärgerlich. Wir haben uns wieder nicht belohnt."

Teuto Riesenbeck - Falke Saerbeck     3:0 (3:0)

1:0 Abelmann (39.), 2:0 Abelmann (42.), 3:0 Ch. Beer (45.).