Lienen ohne Köttel in der Buchse

Von Fabian Renger

(12.09.22) "Da hat jeder um jeden Ball gekämpft." Freddy Stienecker, Coach der Reserve der Ibbenbürener SpVg, sprach nicht von seiner eigenen Elf, sondern vom Gegner. Seine Mannschaft reiste zu SW Lienen. Die Lienener waren vorm Spielbeginn noch ohne jeden Punkt gelistet. Doch das Binnenklima scheint zu stimmen. Denn SWL performte keinesfalls wie eine Mannschaft mit Köttel in der Buchse. Im Gegenteil. Lienen erarbeitete sich einen tadellosen 3:0 (1:0)-Heimerfolg. Verdient war er. Wenngleich sich die Lienener auch und vor allem bei ihrem Keeper Joshua Heinze bedanken können.

Nach 53 Minuten hatte Lennart Sieck das 2:0 erzielt. Per Dropkick ab in den Giebel. Nettes Ding. Doch damit war für etwas zehn Minuten Lienen erstmal raus. Kurze Schaffenspause. "Da hatten wir eine Phase von zehn Minuten ohne Zugriff", berichtete Lienens Coach Lars Falke. Und beinahe hätten die Gäste verkürzt. Marius Bücker spielte einen Querpass von links zum mitgeilten Nico Jürgens. Doch im Eins-gegen-Eins reagierte Heinze überragend, vereitelte den Anschlusstreffer (56.). Eine tolle Tat. Wer weiß, was sonst passiert wäre.

"Jungs haben richtig Gas gegeben"

Lienen traf stets zu den optimalen Zeitpunkten. Das 1:0 ging aufs Konto von Merlin Korte, der einen zweiten Ball nach einer Ecke aus dem Rückraum im Tor parkte (19.). Lienen verdiente sich den Vorsprung. Es habe alles gepasst, sagte Falke. Die kämpferische Einstellung, vorne wurden die Treffer erzielt, hinten endlich mal die Null gehalten. "Die Jungs haben richtig Gas gegeben", lobte der Coach.

Die ISV hatte zwar mit Lennart Oberhaus, Dominik Sander und Julian Büchter ein Trio aus der Bezirksliga am Start, aber irgendwas fehlte dann trotzdem an diesem Tag. "Wir müssen den Blick nach unten richten, wir sind jetzt im Abstiegskampf. Da muss man Leidenschaft, Laufbereitschaft, Zweikampfstärke an den Tag legen", so Stienecker. Nach vorne zeigte seine Elf in den vergangenen Spielen deutlich mehr, da war's diesmal relativ harmlos. "Wir wissen, dass wir den Kampf annehmen müssen." Es war die vierte ISV-Pleite in Serie. Ohje.

Falke wiederum wird's wumpe sein. Zum Schluss markierte Max Warkentin nach Doppelpass mit Louis Hawerkamp den 3:0-Endstand (90+2.). Es war ein verdienter Sieg. Und wer weiß: Vielleich haben sich die Gäste ja etwas abgeschaut. Denn Lienen hat offensichtlich begriffen, wie Abstiegskampf funktioniert.

SW Lienen - ISV II 3:0 (1:0)
1:0 Korte (19.), 2:0 Sieck (53.)
3:0 Warkentin (90+2.)