Laggenbeck beißt sich an Lienen die Zähne aus

Von Malte Greshake

(11.04.23) Nach sage und schreibe sieben Siegen in Folge ließ Cheruskia Laggenbeck mal wieder Punkte liegen. Gegen SW Lienen biss sich die Mannschaft von Vladan Dindic am Ostermontag die Zähne aus und musste sich am Ende mit einem 1:1 (0:0)-Unentschieden zufrieden geben. Denn die Hausherren hatten sich trotz arger Personalprobleme bis zum Schlusspfiff zerrissen.

"Natürlich war das von uns nicht der Fußball, den man als Trainer spielen will", hielt Lienens Coach Lars Falke hinterher fest. "Aufgrund unserer dünnen Personaldecke haben wir uns erstmal darauf konzentriert, sicher zu stehen. Und man kann sagen: Der zweite Anzug sitzt. Die Jungs haben das überragend gemacht." Gegen die spielstarken Gäste hatten sich die Gastgeber nämlich von Anfang an in die eigene Hälfte zurückgezogen und lauerten dort auf ihre Chancen. Und tatsächlich hätte Nils Peters Lienen dann beinahe nach einer Flanke von Luca Krüger in Führung gebracht (15.). Er scheiterte in dieser Situation aber genauso wie zehn Minuten später bei einer ähnlich dicken Möglichkeit (25.). 

Lienen mit den besseren Chancen

Zwischen diesen beiden Chance war Joel Manchen allerdings auch auf der anderen Seite gefährlich vor dem Lienen-Kasten aufgetaucht. Der Schuss der Laggenbecker Tormaschine prallte aber nur vom Pfosten ab und auch Moritz Peters bekam im Nachsetzen nicht mehr entscheidend den Fuß an den Ball (17.). Und weil Cheruskia-Schnapper Julian Maug kurz vor der Halbzeit gerade noch so einen Freistoß von Jannik Sieckmann von der Linie kratzte (43.), ging's torlos in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel erwischten die Gäste dann einen besseren Start. Peters drang in der 60. Minute in den gegnerischen Strafraum ein und Lienens Krüger holte ihn von den Beinen - der Elfmeterpfiff ertönte. Manchen trat an und erzielte vom sicher die 1:0-Führung (60.). Aber war es auch der Dosenöffner, den die Laggenbecker herbeigesehnt hatten? Mitnichten! Denn Dindic' Jungs spielten es nun trotz der Führung zu hektisch aus, Manchen leistete sich einen Ballverlust an der Mittellinie und dann ging es ganz schnell. Über Emile Bethge landete die Murmel bei Dominik Winkler, der den Ausgleich besorgte (70.). Damit hatte sich die Einwechslung beider Spieler für Falke mehr als gelohnt.

"... dann ist das sehr groß"

Ja, und in der Schlussphase verteidigten die Hausherren das Ergebnis leidenschaftlich. Für Laggenbeck hatte schließlich Niklas Schmolling in der Nachspielzeit noch einmal einen möglichen Sieg auf dem Fuß (90.+3). Weil aber auch er verpasste, blieb es beim Remis. "Wenn ein solcher 49-Tore-Sturm aus Joel Manchen und Luca Bajorath gegen uns nicht mehr als ein Tor hinbekommt, dann ist das sehr groß", freute sich Falke über den engagierten Auftritt seiner Truppe. "Ich bin richtig stolz darüber, dass wir diesen Punkt geholt haben." 

Sein Gegenüber, Dindic, sprach dem Gegner auch ein großes Kompliment aus. "Aufgrund der kämpferischen Leistung ist der Punkt für Lienen hochverdient", resümierte der Trainer. "Bei uns hat die nötige Frische und Präsenz gefehlt. Und wenn du gegen einen solchen Gegner mit 1:0 in Führung gehst, dann muss das eben auch mal reichen und du fährst mit den drei Punkten nach Hause. Wenn du oben in der Tabelle dran bleiben willst, darfst du die zwei Punkt nicht abgeben. Aber wir haben schließlich noch eine junge Truppe und ich bin trotzdem mit den bisherigen Leistungen zufrieden."

SW Lienen - Cheruskia Laggenbeck     1:1 (0:0)
0:1 Manchen (60./FE), 1:1 Winkler (70.)