Heemann: "Das teile ich nicht!"

Von Christian Lehmann

(08.11.23) Der sofortige Rücktritt von Eintracht Mettingens Trainer Pascal Heemann hat hohe Wellen geschlagen im Fußballkreis Tecklenburg. Nach der 1:2-Pleite im internen Duell gegen die eigene Reserve hatte der Coach am Dienstag sein Amt niedergelegt. Heemann zog damit die Konsequenzen aus den Vorkommnissen rund um das extrem hitzig geführte Vereinsderby. Auf Nachfrage unserer Redaktion nahm der Trainer nun auch selbst Stellung.

Hallo Pascal. Es war viel los in den vergangenen Tagen bei Eintracht Mettingen. Du bist seit Kurzem nicht mehr Trainer. Möchtest Du dich dazu äußern?
Heemann: Klar, ich habe kein Problem damit.

Wenn man allein auf die sportlichen Ergebnisse der vergangenen Monate blickt, war die Gesamt-Entwicklung in Mettingen eigentlich nicht so verkehrt. Was hat dennoch zu dem Schritt bewogen, dich als Trainer zu verabschieden?
Heemann: Einzig und allein das Spiel am Freitag. Der Verein Eintracht Mettingen ist eine super Adresse, daran wird sich auch nichts ändern. Es macht Spaß, die Entwicklung der vergangenen Jahre zu sehen. Ich habe auch zum Vorstand um Jörg Misch einen super Kontakt. Mich stört aber, was am Freitag passiert ist. Das teile ich nicht!

Inwiefern?
Heemann: Das, was da passiert ist, hat mit Miteinander und Weitblick, worauf es in einem Verein ankommt, in meinen Augen nichts zu tun. Mich hat das zutiefst verletzt.

Es soll sehr hitzig zur Sache gegangen sein...
Heemann: Ich bin darüber persönlich sehr enttäuscht, weil ich selbst mit Team zwei aufgestiegen bin und zu vielen Spielern ein persönliches Verhältnis habe. So geht das nicht. Wir sind im Amateurfußball, das soll ein Hobby bleiben - da zählt Gemeinschaft. Ich will niemandem die Schuld zuweisen, wir haben aber in der Situation nicht nachgedacht, was zu tun ist. Ich bin direkt nach dem Spiel nach Hause gefahren. Schon da war mir klar, dass ich aufhöre. 

Du hast es angesprochen. Du warst selbst Trainer der Zweiten. Dass es keine glückliche Situation ist, zwei Teams in einer Liga zu haben, kann ich nachvollziehen. Wie hätte man es besser lösen können? Muss es nicht der Anspruch sein, so ein Spiel zu gewinnen?
Heemann: Ich finde, es ist eigentlich eine glückliche Situation, zwei Mannschaften in einer Liga zu haben. Wenn das Spiel 1:0 ausgeht und wir trinken danach ein Bierchen, dann wäre alles okay gewesen. Ich hoffe, dass der Verein nun die richtigen Lehren daraus zieht...

Die letzten fünf Spiele hattet ihr nach tollem Ligastart nicht gewonnen. Damit hatte dein Rücktritt nichts zu tun?
Heemann: Nein, kein Stück. Dass es in einer Saison sportlich mal nicht so läuft, ist doch normal. Dass eine junge Mannschaft nervös wird, wenn es mal Rückschläge gibt, ist auch verständlich. Die Spiele sind unglücklich für uns gelaufen, aber damit hatte das nichts zu tun.

Willst Du zeitnah zurück auf die Trainerbank?
Heemann: Ich mach' jetzt erstmal 'ne Pause. Was in der nächsten Saison passiert, werden wir dann sehen.