Zwei Traumtore gefährden Mettinger Hausfrieden

 
Von Christian Lehmann und Fabian Renger

(04.11.23) Wenn zwei Mannschaften eines Vereins im Punktspielbetrieb aufeinandertreffen, ist das per se eine ungemütliche Situation für beide. Noch schlimmer wird's, wenn die "untere" Truppe das Ding dann auch noch gewinnt. Zwei Traumtore in der zweiten Halbzeit sorgten dafür, dass Eintracht Mettingens Zwote beim 2:1 (0:1)-Auswärtssieg der eigenen Erstvertretung wichtige Punkte abluchste. Innerhalb des Vereins dürfte nun Knies vorprogrammiert sein.

"Von mir gibt es zu diesem Spiel keinen Bericht. Mehr möchte ich aktuell dazu nicht sagen." Mettingens Trainer Pascal Heemann wollte die Niederlage auf Nachfrage unserer Redaktion erstmal nicht kommentieren. Jochen Löffers, Coach der Reserve, war es ebenfalls sichtlich unangenehm, über das Erlebte an diesem Freitagabend zu sprechen: "Ich habe mich nicht über den Sieg gefreut, weil ich weiß, dass es jetzt Unruhe gibt. Was soll ich großartig sagen? Ich habe versucht, wenig Einfluss auf das Spiel zu nehmen und auf einige Rituale verzichtet. Wir haben ein bisschen glücklich gewonnen..."

Erste Halbzeit geht an die Erste

Im ersten Durchgang war zunächst alles weitestgehend nach Plan gelaufen für die Erste. Sie diktierte das Geschehen in einem chancenarmen Spiel, ging kurz vor der Pause nach einem zentral, aber extrem satt geschossenen Distanzschuss durch Glenn Schröder in Führung (1:0/40.). "Zu dem Zeitpunkt habe ich gedacht, das werden wir nicht gewinnen - weil in der ersten Halbzeit unsere Körpersprache nicht so da war", räumte Löffers ein. Nach der Pause hielten seine Jungs dann aber wie in einem echten Derby voll dagegen - und trafen gleich zweimal sehenswert. Ben Baumann jagte einen Freistoß aus 20 Metern maßgenau in den Winkel (1:1/66.), Kapitän Tristan Baune fasste sich nach einer Einzelaktion ein Herz und feuerte die Kugel unhaltbar aus 25 Metern ins Kreuzeck (1:2/82.). Die Heemann-Elf war völlig geschockt und schaffte es in den Schlussminuten nicht mehr, das Ruder herumzureißen.

"Man kriegt es aus den Köpfen der Spieler nicht raus, dass sie so Spiel noch ein bisschen mehr gewinnen wollen. Das ist alles einfach nur undankbar", meinte Löffers. "Mir wäre es wirklich lieber gewesen, wenn wir Büren oder Halen statt unserer Ersten geschlagen hätten. Aber ich mache mich doch vor der Mannschaft lächerlich, wenn ich die Jungs dazu zwinge, ein Spiel zu verlieren. Die Erste muss sich aber auch ein bisschen an die eigene Nase fassen. Wenn ich oben mitspielen will, dann muss ich einen Gegner wie uns schlagen."

Eintracht Mettingen - Eintracht Mettingen II     1:2 (1:0)
Tore: 1:0 Schröder (40.), 1:1 Baumann (66.),
1:2 Baune (82.)