Hopsten muss in Lengerich ackern 

 
Von Finn Determeyer

(26.02.24) Einmal tief durchatmen war angesagt für die Akteure von Westfalia Hopsten, als Schiedsrichter Yücel Tükenmez die Partie in Lengerich nach 97 langen Minuten endlich abpfiff. Beim 2:1 (2:1)-Auswärtssieg über tapfere Preußen zeigte die Elf von Ralf Scholz keine Glanzleistung. Die drei Punkte sind trotzdem im Sack.

Hin und hergerissen war nach Spielschluss Lengerichs Trainer Andreas Schüttpelz. Auf der einen Seite ärgerte er sich, mit leeren Händen dazustehen. Auf der anderen war er stolz auf den couragierten Auftritt seiner jungen und ersatzgeschwächten Truppe. „Ich habe eine bockstarke Leistung von uns gesehen. Wir waren mindestens auf Augenhöhe mit Hopsten, wenn nicht sogar spielbestimmend. Nur das Ergebnis passt am Ende leider nicht“, so Schüttpelz.

Terheiden und Breuer bringen Hopsten auf Kurs

Dabei sah es gegen Mitte des ersten Abschnitts zunächst so aus, als würde es eine klare Sache werden an der Münsterstraße. Nach zehn Minuten setzte sich Hopstens Flügelstürmer Noah Terheiden auf halblinks gegen Henri Bolke durch und zog die Kugel aus guten zwanzig Metern zur Gästeführung ins kurze Eck. Anschließend bekamen die Preußen einen langen Ball nicht richtig geklärt. Domenik Breuer wickelte sich um seinen Gegenspieler und lupfte den Ball mit viel Drall über Daniel Kluge im Lengericher Kasten zum 2:0 hinweg (19.).

Für Breuer war es bereits Saisontor Nummer zehn. Und für Lengerich ein ordentlicher Schlag ins Kontor. „Wir brauchten danach ein paar Minuten, um uns zu erholen“, sah Schüttpelz nun leichte Verunsicherung in den Gesichtern seiner Spieler. Es war Hopstens Keeper Nick Lüttmann, der die Hausherren mit einem Lapsus zurück ins Spiel holte. Einen zentral getretenen Freistoß von Marius Menebröcker ließ er noch vorne abklatschen. Da bedankte sich Levin Kisker per Abstauber mit dem Anschlusstreffer (30.).

Spannung bis zum Schluss

„Wir haben uns das Leben ein bisschen selbst schwer gemacht“, sah Hopstens Trainer Ralf Scholz sein Team grundsätzlich nicht gut drin in der Partie. Im zweiten Abschnitt gestalteten es die Gäste kompakter und standen relativ weit hinten drin. Dennoch reichte es laut Scholz noch für „fünf bis sechs Hochkaräter“, die das Spiel frühzeitig hätten entscheiden können. Allein Domenik Breuer vergab noch zweimal äußerst aussichtsreich per Kopf. Eigentlich die große Chance für die Preußen, die Gäste für die Schludrigkeit zu bestrafen. So richtig Gefahr wollte aber nicht mehr aufkommen vor dem Kasten von Nick Lüttmann. Zwei, drei Distanzschüsse, einige Einzelaktionen von Levin Kisker. Das war’s.

„Es war dann nicht zwingend genug“, räumte auch Schüttpelz ein. Dennoch: Seine „Bubis“ machten den deutlich erfahreneren Hopstern durchaus zu schaffen. Besonders Patrick Hart im Abwehrzentrum und die beiden Jungspunde für die Mittelfeldzentrale Marius Menebröcker und Lukas Schacht machten einen sehr soliden Job. Auch Malte Wiethaupt führte seine ungewohnte Aufgabe als Spielführer zur Zufriedenheit seines Trainers aus. Dass einige Hopstener nach Schlusspfiff erstmal auf den Platz in sich zusammensackten und kräftig durchpusten mussten, sieht Schüttpelz „als Kompliment“. Sein Gegenüber war froh, dass seine Truppe auch ohne Hurra-Fußball dreifach punkten kann. „Das kann man als Arbeitssieg verbuchen. Im ersten Spiel nach der Winterpause weiß man nie wirklich, wo man steht, da ist es immer schwer. Trotzdem haben wir auf jeden Fall verdient gewonnen“, so Scholz.

Preußen Lengerich – Westfalia Hopsten 1:2 (1:2)
0:1 Terheiden (10.), 0:2 Breuer (19.),
1:2 Kisker (30.)