Zuhause ist die Heimat am schönsten

Von Linus Peikenkamp

(01.10.20) Der Laden läuft beim FC Epe. Vier Spiele, vier Siege und ein Torverhältnis von 9:1 lassen sich durchaus sehen. Doch die Zielsetzung des FC vor der Saison war eigentlich relativ simpel: So wenig wie möglich mit dem Abstieg zu tun haben. Man könnte fast meinen, der FCE hätte dieses Saisonziel schon erreicht, bis jetzt erweckt der FC zumindest nicht den Eindruck eines Abstiegskandidaten. Und was ist der Schlüssel zum Erfolg? Oder sollte man vielleicht eher fragen, wer der Schlüssel zum Erfolg ist? Zumindest hat ein Spieler einen nicht unwesentlichen Anteil an der Topform der Eperaner: Torjäger Jan Olde Groote Beverborg.

Obwohl er erst 20 Jahre jung ist, hat Beverborg schon einige Stationen hinter sich. Mit vier Jahren begann er mit dem Kicken - damals auch schon beim FC. Zwischenzeitlich zog es ihn jedoch zum Stadtrivalen Vorwärts Epe, ein Jahr später zur SpVgg Vreden. Doch Zuhause ist die Heimat bekanntlich am schönsten, denn jetzt spielt er wieder für seinen Heimatverein FC Epe - und trifft dort ohne Ende. Direkt am ersten Spieltag gab es gegen RC Borken-Hoxfeld einen Beverborg-Dreierpack, auch gegen SV Gescher und Adler Weseke knipste er. Gerade bei den Heimspielen treffe er besonders gerne, es sei ein schönes Gefühl, vor seinen Eltern und Großeltern Tore zu schießen, berichtet der Jungspund. Wenn das nicht wahre Heimatliebe ist...

Bodenständiger Knipser

Dass Beverborg weiß, wo das Tor steht, sollte mittlerweile die gesamte Bezirksliga 11 begriffen haben. Er selbst zeigt sich aber bodenständig, seine Tore seien nicht der ausschlaggebende Grund für den Eperaner Lauf. "Wir haben hier einfach eine gute Stimmung in der Mannschaft", betont Beverborg, der sich beim FC pudelwohl fühlt. Das kommt seinem Trainer André Hippers ziemlich gelegen, schließlich will er seinen jungen Knipser auf jeden Fall noch ein paar Jahre bei sich behalten. Ob er diesem Wunsch folgen wird, weiß Beverborg noch nicht. "Ich habe vor, nächstes Jahr in Münster zu studieren. Dann schauen wir mal", meint er über seine Karriereplanung. Jung genug für eine größere Herausforderung ist er auf jeden Fall - talentiert genug sowieso.

Doch jetzt richtet er seinen Blick erst einmal auf den FC Epe, womit er sicherlich nicht viel verkehrt macht. Die Ergebnisse stimmen zumindest, die Leistung scheinbar auch. "Ich glaube, dass wir hinten solide stehen. Und vorne machen wir in den meisten Fällen die Tore", so der junge Zehner. Einziger Dämpfer für den FC: Die Pokalniederlage gegen Ligakonkurrenten SV Gescher. Doch da stand Beverborg auch nicht in der Startelf - Zufall?

Anschwitzen, der 5. Spieltag:

SG Coesfeld 06 - ASV Ellewick (So., 15 Uhr)
Das Duell zweier Aufsteiger, die sich bisweilen durchaus souverän in der Bezirksliga präsentierten. Gerade der ASV Ellewick macht sich momentan als überraschender sechster Platz einen Namen in der Liga - nicht zuletzt wegen des 6:5-Sieges am vergangenen Wochenende beim VfL Ramsdorf. Bei der SG Coesfeld hingegen wurde die Freude über den ersten Bezirksliga-Sieg der Vereingeschichte am dritten Spieltag wieder gebremst - zuletzt gab es eine 2:3-Niederlage gegen den VfL Billerbeck.
Beverborg: 2:1
Heimspiel-Tipp: 3:3

RC Borken-Hoxfeld - DJK Eintracht Coesfeld (So., 15 Uhr)
RC Borken-Hoxfeld empfängt Eintracht Coesfeld, David begegnet Goliath. Es treffen zwei Teams aufeinander, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Den euphorischen Coesfeldern stehen gefrustete Borkener gegenüber, die punktlos das Schlusslicht der Liga bilden. Der Aufsteiger aus Coesfeld blickt aktuell jedoch von der Tabellenspitze auf alle anderen Kombos hinab und schlug zuletzt auch die vermeintlichen Favoriten Vorwärts Epe und SV Heek. Liegt das nächste RC-Debakel damit schon in der Luft?
Beverborg: 0:3
Heimspiel-Tipp: Keine rosigen Aussichten für das Schlusslicht. 0:4

SV Heek - TuS Wüllen (So., 15 Uhr)
Nach anfänglichen Startschwierigkeiten konnte der TuS Wüllen nun auch mal feiern. Mit dem 3:1-Sieg gegen Vorwärts Epe haben sich die Jungs von Trainer Johannes Dönnebrink vorerst von den Abstiegsrängen befreien können - bleiben aber nach wie vor dicht an ihnen dran. Der TuS darf sich also keinesfalls auf dem Sieg ausruhen, denn jetzt geht es zum unberechenbaren SV Heek. Der Aufsteiger hat zwar seit dem ersten Spieltag kein Spiel mehr für sich entschieden, bleibt aber nach wie vor ambitioniert und will den Anschluss an die oberen Tabellenplätze wieder aufnehmen.
Beverborg: 2:0
Heimspiel-Tipp: 2:0

Vorwärts Epe - VfL Ramsdorf (So., 15 Uhr)
Der absolute Fehlstart der Eperaner ist perfekt. Der vermeintliche Aufstiegsfavorit wartet nach zwei Remis und zuletzt zwei Niederlagen weiter auf dem ersten Sieg. Besonders bitter: Am kommenden Spieltag fallen ganze drei Schlüsselspieler der Eperaner Abwehrkette aus - und das gegen den VfL Ramsdorf, der auf dem 13. Platz zwar unscheinbar wirkt, mit zehn Treffern jedoch die drittbeste Offensive der Liga stellt. Gelingt dem Vowärts Epe trotzdem der lang ersehnte Dreier?
Beverborg: Der Knoten platzt und Luca Laufer trifft. 3:1
Heimspiel-Tipp: Der Knoten platzt noch nicht. Ob Laufer trifft? Keine Ahnung. 2:2

SC Reken - SuS Stadtlohn (So., 15 Uhr)
Mit einem 3:1-Sieg am ersten Spieltag startete der SC Reken stark in die Saison - doch danach ging es bergab, es blieb bei drei Punkten. Die Offensive funktioniert noch lange nicht wie gewünscht, weswegen die Rekener bislang lediglich vier Treffer auf ihrem Konto verbuchten. Nur Schlusslicht RC Borken-Hoxfeld traf noch seltener. Ganz anders sieht der Trend beim Kontrahenten SuS Stadtlohn aus. Der Titelfavorit zeichnete sich nach zwei Punkteteilungen zu Beginn der Saison nun mit zwei Siegen aus und kommt langsam aber sicher richtig in Fahrt.
Beverborg: 0:2
Heimspiel-Tipp: 0:2

SV Gescher - VfB Alstätte (So., 15.30 Uhr)
Diese zwei Mannschaften unterscheiden sich deutlich in ihrer Konstanz. Während der SV Gescher viele "Aufs und Abs" zu verzeichnen hat, spielte der VfB, abgesehen vom vergangenen 5:1-Sieg gegen RC Borken-Hoxfeld, nur Unentschieden. Richtig, der unscheinbare VfB Alstätte ist bislang eine von vier Mannschaften, die noch kein Spiel verlor. Mit dem SV Gescher ist jedoch nicht zu Spaßen. Die Truppe von Coach Hendrik Maduschka hat ein überaus schweres Auftaktprogramm hinter sich und gewann im Pokal vor einer Woche sogar gegen Beverborgs Eperaner. Der SV weiß also, was es heißt, einen starken Gegner vor der Brust zu haben.
Beverborg: 2:1
Heimspiel-Tipp: Alstätte bleibt weiter ohne Niederlage. 2:2.

Adler Weseke - SpVgg Vreden II (So., 16 Uhr)
Bei Adler Weseke läuft´s überhaupt nicht rund. Im Durchschnitt kassiert die Truppe von Spielertrainer Murat Kizilyar vier Tore pro Spiel und steht momentan mit einem Zähler nur knapp über Schlusslicht RC Borken-Hoxfeld. Nun geht es gegen die Zweitvertretung des SpVgg Vreden an den Start, bei der man nie so wirklich weiß, was kommt. Von einem 4:1-Sieg bis zu einer 2:5-Niederlage findet man alles im bisherigen Saisonverlauf der Vredener. Zuletzt sah Coach Gustav Mauritz jedoch ein gutes Spiel - gegen SC Reken gewannen seine U23-Jungs mit 2:0.
Beverborg: 0:2
Heimspiel-Tipp: 1:3

DJK/VfL Billerbeck - FC Epe (So., 16.30 Uhr)
Spitzenspiel in der Bezirksliga! Tabellenplatz drei empfängt den zweitplatzierten FC Epe. Von bisherigen Punktverlusten befreit geblieben steckt der FC um Jan Beverborg zwar in der Favoritenrolle, gastiert nun aber bei äußerst formstarken Billerbeckern, die aus den letzten drei Spielen alle neun Punkte mit nach Hause nahmen. "Wenn´s läuft, dann läuft´s", stellte DJK-Coach Yannick Gieseler vergangenes Wochenende fest. Und: Am Wochenende wird Beverborg nicht der einzige Goalgetter auf dem Platz sein. Billerbecks Felix Leimkühler traf sogar noch einmal mehr als Beverborg und war in den vergangenen drei Spielen durch seine Doppelpacks unumstrittener Matchwinner.
Beverborg: Wir gewinnen! 1:3
Heimspiel-Tipp: Eine enge Kiste, die FC Epe am Ende für sich entscheidet. 1:2.