Giftige Vredener kaufen FC Epe den Schneid ab
Von Christian Lehmann
(19.10.20) Ohne Leihgabe aus dem Stamm des spielfreien Oberliga-Teams, dafür aber mit einer top Mentalität und einem giftigen, zielstrebigen Auftritt hat die Reserve der SpVgg Vreden einen Dreier beim FC Epe mitgenommen. Während die Hausherren sich nach der 0:2 (0:2)-Niederlage über eine mitunter zu harte Gangart des Gegners beschwerten, konnte dieser die Aufregung nicht nachvollziehen.
"Die Gangart war so, wie es sich für so ein Spiel gehört. Das waren gut geführte Zweikämpfe. Die Aufregung wurde von den Eperanern reingebracht", meinte Vredens Coach Gustav Mauritz. Epes Spielertrainer Andre Hippers zeigte sich als fairer Verlierer. "Sicherlich hätte es für den Gegner die eine oder andere Karte mehr geben dürfen, aber daran hat es nicht gelegen. Vreden war die gierigere, aggressivere Mannschaft. Sie waren topfit und haben uns den Schneid abgekauft. Am Ende haben uns auch ein wenig die Körner gefehlt. Warum, das müssen wir uns selbst fragen..."
Hippers und Beverborg an der kurzen Leine
Obwohl die Gäste ihrem Matchplan entsprechend Hippers und seinen Nebenmann im zentralen Mittelfeld, Jan Beverborg, von Beginn an früh attackierten, kam der FCE gar nicht mal so schlecht rein in die Partie. Nach den ersten zwei dicken Chancen für die Spielvereinigung war dann allerdings völlig der Wurm drin. Einen Schuss von Jannis Robers parierte Epes Schnapper Niklas Baumann noch gut (18.), auch gegen einen Kopfball von Janne Tenhumberg fanden die Hausherren eine Lösung, wenn auch erst auf der Torlinie (19.). Beim Gegentor durch den überragenden Jannis Robers passten die Gastgeber dann aber nicht auf. Spielerisch befreiten sich die Gäste aus einer Drucksituation, Robers bahnte sich seinen Weg durch die komplette FCE-Defensive und traf zum 0:1 (28.). Kurz vor der Pause dribbelte dann wieder Robers in Richtung Tor, nach einem Foul von Baumann an ihm wandte Schiedsrichter Christoph Lübke korrekterweise die Vorteilsregel an, Benedikt Wesseler nahm den Ball auf und legte ihn im Tor ab (0:2/45.).
Nach der Pause biss sich Epe dann an aggressiven Gästen die Zähne aus. Weil es Mauritz' Bruder Michel Wilkes in einem Zweikampf direkt vor der Bank des Gegners in einem Zweikampf etwas übertrieb, gab es Tumulte, die sich wieder beruhigten, als der Vredener mit Gelb-Rot vom Platz geschickt wurde (71.). Auch in Unterzahl ließen die Gäste letztlich nicht mehr viel anbrennen, lediglich Philipp Hörst, der zweimal in den zweiten Stock schoss (75./86.), hatte noch den Anschlusstreffer auf dem Fuß. "Das war wirklich in Ordnung. In der ersten Halbzeit haben wir fußballerisch eine überzeugende Leistung gezeigt, in der zweiten haben wir dann gut verteidigt", lobte Mauritz seine Jungs.
FC Epe - SpVgg Vreden 0:2 (0:2)
0:1 Robers (28.), 0:2 Wesseler (45.)
Gelb-Rote Karte: Vredens Wilkes (71./wiederholtes Foulspiel)