Hölling krönt Raesfelds Jahresabschluss

Von Christian Lehmann

(04.12.23) 29 Punkte in 16 Spielen - eine Wahnsinns-Bilanz für einen Liga-Neuling! Mit dem 2:1 (1:0)-Erfolg gegen die Reserve der SpVgg Vreden hat der TSV Raesfeld ein famoses Fußballjahr 2023 erfolgreich abgeschlossen. Sofern die Konkurrenz nicht noch am kommenden Wochenende Nachholspiele austrägt und gewinnt, überwintert der Aufsteiger auf Tabellenplatz zwei. Im letzten Spiel des Jahres brauchten die Hausherren allerdings Nerven wie Drahtseile.

Es lief bereits die 88. Spielminute, da kombinierte sich der TSV noch einmal in den gegnerischen Strafraum. Die Vredener bekamen die Kirsche nicht aus der Gefahrenzone, Höllings leicht abgefälschter Schuss trudelte zum 2:1-Siegtreffer über die Linie. Es war der dritte Treffer in Serie für den Youngster, insgesamt hat er in dieser Spielzeit schon zwölfmal getroffen. Die Gäste drückten nochmal verzweifelt auf den Ausgleich, blieben aber an Raesfelds etatmäßiger Nummer zwei, Max Olbing, kleben. Der Goalie, der den verletzten Dennis Heyer zwischen den Pfosten vertrat, sicherte mit einer Glanzparade gegen Luca Laufer in der Nachspielzeit den Sieg. "Er hat ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht. Da hat man gesehen, dass man sich auf ihn verlassen kann", freut sich sein Coach Christian Gabmaier.

Favorit? - "Das sind wir nicht!"

Er und sein Team hatten sich nach einem intensiven Hinspiel, in dem sein Team zwei Rückständen getrotzt hatte, auf eine harte Nuss eingestellt - und sahen sich bestätigt. "Vor dem Spiel waren wir Vierter, die Vorletzter. Da wirste natürlich sofort als der große Favorit abgestempelt - aber das sind wir nicht", stellte Gabmaier klar. "Es war eine harte Nuss. Die Vredener haben eine kampfstarke Mannschaft, die einen guten Eindruck hinterlassen hat. Ich würde sagen, dass sie nicht absteigen werden. Ich bin froh, dass wir das Spiel weg und erfolgreich bestritten haben."

David Ronau hatten die Gastgeber in der 26. Minute nach Flanke von Alex Hölling mit einem sehenswerten Flugkopfball in Führung gebracht. Die Gäste konnten sich daran nicht ergötzen, sie hatten darüber hinaus im Vorfeld ein Foulspiel an Simon Verwohlt gesehen, das Schiedsrichter Niklas Simpson jedoch nicht ahndete. Schon zuvor hatte Vredens Keeper Lennart Dillhage den Ball nach einem Distanzschuss von Marco Ostendorf stark um den Pfosten gelenkt, kurz vor der Pause ließen dann die Vredener ihre beste Möglichkeit durch Lennart Wilkes liegen. Es war ein Kampfspiel, in dem die Raesfelder viele Räume bekamen, diese aber im letzten Drittel nicht immer sauber bespielten.

Vogtt: "Das Spiel stand auf Messers Schneide"

Das rächte sich kurz nach der Pause, als ein Freistoß von Vredens Nils Breuers aus dem Halbfeld ohne weitere Ballberührung ins TSV-Tor durchrutschte (1:1/47.). In der Folge vereitelte Dillhage nach einem Kopfball von David Ronau das mögliche 2:1, auf der Gegenseite scheiterte Luca Laufer in aussichtsreicher Position. Dann kam Hölling...

"Das Spiel stand auf Messers Schneide und hätte auch in unsere Richtung kippen können", sagte Vredens Coach Matthias Vogt nach der Partie. "Ich hatte einen Alters-Durchschnitt von 21,4 Jahren auf dem Platz. Die Raesfelder waren da schon einen Tick erfahrener. Es war ein gutes Bezirksligaspiel. Ich glaube, die Zuschauer hatten wohl Spaß - leider mit dem unglücklichen Ausgang für uns."

TSV Raesfeld - SpVgg Vreden II     2:1 (1:0)
Tore: 1:0 Ronau (26.), 1:1 Breuers (47.),
2:1 Hölling (88.)