Westfalia Osterwick feiert einen Teenager
Von Felix Brüggemann
(18.09.23) "Die Leistung war eine Katastrophe." Dave Marnold, Trainer vom SC Reken fand nach dem Auswärtsspiel gegen Westfalia Osterwick klare Worte. In einer Bezirksligapartie in der es lange 0:0 stand, entschieden am Ende schnell gespielte Osterwicker Konter sowie die energische und leidenschaftliche Arbeit in der Defensive das Spiel zu Gunsten des vermeintlichen Underdogs. Am Ende wurde ein A-Jugend-Spieler für die Osterwicker zum Helden. Die Partie endete mit 2:0 (0:0) für die Hausherren.
Die erste Hälfte des ersten Durchgangs ging an die Westfalia. "Wir haben da richtig guten Fußball gespielt und Reken musste viel gegen den Ball arbeiten. Es war zu merken, dass denen das nicht gefallen hat", zeigte sich Spielertrainer Mario Worms zufrieden. Dann drehte der Favorit allerdings auf und kam gegen tief stehende Osterwicker immer besser ins Spiel. "Wir haben dann Glück, dass wir mit dem 0:0 in die Halbzeit kommen", gab Worms zu.
Chancen für zwei Spiele
Im zweiten Durchgang sahen die Zuschauer dann ein ganz ähnliches Bild. Bei knapp 70 Prozent Ballbesitzt rollte der Ball vor allem in die Richtung eines Tores. Die Rekener kamen auch richtig gefährlich vor das Osterwicker Tor, zogen aus ihren Gelegenheiten aber keinen Nutzen. "Die Anzahl von Chancen, die wir hatten, sollte eigentlich für zwei Spiele reichen", schüttelte Marnold nach Abpfiff den Kopf. Auf der anderen Seite zeigte sich Worms vor allem von dem Defensivverhalten seiner Mannschaft begeistert: "Da blockt ein erstes Bein, dann ein zweites, dann ein drittes. Die Jungs springen einfach in alles rein. Ich hatte das Gefühl wir können noch drei Wochen weiterspielen und es fällt kein Tor."
In der 81. Spielminute waren die Gäste weit aufgerückt und boten der Westfalia so Räume hinter der letzten Kette an. Lars Knipper spielte einen tiefen Ball zwischen die Rekener Innenverteidiger hindurch, wo der vor rund zehn Minuten eingewechselte, eigentliche A-Jugend-Spieler Johannes Werschmöller den Ball bekam und zum vielumjubelten 1:0 für die Westfalia traf. "Da war er dann natürlich der Held", freute sich Worms. Gegen weit aufgerückte Rekener traf Worms dann selbst noch zur Entscheidung. Wieder in Folge eines Passes zwischen den Innenverteidigern hindurch hatte Worms auf einmal 40, 45 Meter Rasen zwischen sich und SC-Torwart Sören Stauder, den er dann links umkurvte und einschob.
"70 Prozent reichen nicht"
Marnold zeigte sich nach Abpfiff sehr unzufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft: "Das Spiel hat mir gar nicht gefallen. Wir waren nicht gut, müssen aber mit den Chancen, die wir haben eigentlich trotzdem gewinnen. Der Plan, den wir vor dem Spiel hatten, wurde heute einfach nicht umgesetzt. Der ein oder andere Spieler dachte heute wohl, dass 70 Prozent auch reichen. Das geht so einfach nicht."
Ganz anders sah die Welt natürlich für Mario Worms und seine Osterwicker aus: "Ich muss den Jungs heute wirklich ein Riesen-, Riesenkompliment aussprechen. Ich bin richtig stolz auf die Truppe. Wir haben uns den Sieg heute durch den Aufwand, den wir betrieben haben, verdient."
Westfalia Osterwick – SC Reken 2:0 (0:0)
Tore: 1:0 Werschmöller (81.), 2:0 Worms (88.)