Grabos Granate zum Lucky Punch

Von Christian Lehmann

(26.03.17) Wenn du glaubst, es geht nichts mehr, kommt von irgendwo ein Grabo her: Thomas Grabowski zeigte beim 2:1 (1:1)-Auswärtssieg des SV Wilmsberg eindrucksvoll, dass er früher auch mal Stürmer war. Kurz vor dem Ende der Partie bei der Ibbenbürener SpVgg war der Innenverteidiger nach einem Standard vorn geblieben, erhielt einen langen Ball von Kollege Jojo Wesselmann. Und feuerte einen raus, dass die Schwarte kracht. "Das war exzellent", lobte sein Trainer Christof Brüggemann.

Und glücklich. "Für uns ist das ein ganz ärgerliches Ergebnis", sagte ISV-Coach Florian Lürwer nach der Partie. Sein Team hatte dem Tabellenzweiten alles abverlangt und hätte durchaus einen Punkt verdient gehabt. Das wusste auch Brüggemann: "Wir nehmen hier gerne die drei Punkte mit." 

Verdiente Führung

In der Anfangsphase kamen die Piggen zunächst gar nicht aus den Puschen, die ISV verzeichnete durch Dickens Toka früh einen Pfostentreffer (10.) und ging nach 14 Minuten verdient in Führung: Nach einem aus dem Halbfeld geschlagenen Freistoß konnte Alexander Haaseloop eigentlich gar nichts dafür, dass er das 1:0 für die Gastgeber erzielte, denn SVW-Schnapper Selwan Abdul-Rahman faustete den Ibbenbürener an. "Wir haben den Wilmsbergern viel Ballbesitz gegeben und Schwächen in der Rückwärtsbewegung ausgenutzt", nannte Lürwer das passende Rezept der ersten Minuten.

In der Folge haderte Lürwer-Elf damit, dass ihr kein Handelfmeter zugesprochen wurde (21.), und damit, dass Alexander Hesener kurz vor der Pause zum 1:1 traf (45.). Nach einer Ecke von Steffen Köhler ließ Jan Kroening Heseners Kopfball passieren und irritierte so Leon Küthe im ISV-Kasten (45.). Ein wenig schmeichelhaft war der Ausgleich der Piggen schon, allerdings hatten sie sich im Laufe des ersten Durchgangs auch gesteigert und bei einem Freistoß von Köhler, den Küthe prima parierte (35.), Pech gehabt.

Nach viel Stückwerk im ersten Durchgang kam die Partie in der zweiten Halbzeit lange ohne große Torszenen aus. Bis Kevin Hagemann in der 84. Minute den Ball festmachte, beim aussichtsreichen Gegenstoß aber statt eines Mitspielers nur Wesselmann fand. Der suchte und fand seinen Innenverteidiger auf der anderen Seite des Platzes. Fand ihn. Was Grabowski dann mit dem Ball anstellte, war einfach nur stark (1:2/84.).

Papst in der Tasche 

Schluss war aber noch lange nicht. In der Nachspielzeit hatte Simon Kock Abdul-Rahman eigentlich schon umkurvt, ehe Wesselmann den Ball von der Linie kratzte (90.+1). Wenig später versuchte Florian Börgel aus bester Position, Kock zu bedienen, fand seinen Teamkollegen aber nicht (90.+2). 

Brüggemann wusste, dass sein Team an diesem Tage ein wenig den Papst in der Tasche gehabt hatte: "Wir sind noch nicht so gut in Schwung. Wir müssen uns jetzt noch ein, zwei Wochen durchwurschteln", sagte er mit Blick auf die nicht optimalen Trainingsmöglichkeiten in den vergangenen Wochen. Dann mal viel Spaß beim Wurschteln - am nächsten Wochenende kommt der TuS Recke ins Waldstadion.

Ibbenbürener SpVgg - SV Wilmsberg     1:2 (1:1)
1:0 Haaseloop (14.), 1:1 Hesener (45.),
1:2 Grabowski (84.)