Recke rupft den Meister

Von Christian Lehmann

(21.05.17) Man könnte meinen, Marc Wiethölter hätte wirklich Ahnung. Vor dem Spiel gegen den Meister TuS Altenberge hatte der Trainer des TuS Recke vollmundig angekündigt. "Den hauen wir fünf Stück rein." Ja nee, is klar, Marc... Dass er tatsächlich Recht behalten und sein Team die Altenberger mit 5:1 (1:0) von der Platte putzen sollte, ließ ihn nach dem Spiel mit stolzgeschwellter Brust durchs Fürstenbergstadion flanieren. Obwohl er das mit den fünf Toren im Vorfeld ja gar nicht mal so ernst gemeint hatte...

"Das war kein Spiel, in dem wir vier Tore besser waren", betonte der Coach in seiner Analyse. Wohl aber eines, in dem vor allem sein Defensiv-Verbund überragend arbeitete. "Wir haben vor allem in der ersten Hälfte in einigen Szenen durchaus Glück gehabt." Er sprach damit vor allem zwei Situationen Mitte der ersten Halbzeit an. Zunächst hatte Malte Greshake nur den Pfosten getroffen (20.), wenig später war Kai Hintelmann nach einem vermeintlichen Foulspiel Lars Röbers zu Fall gekommen. Der Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Philippe Najda blieb aus (25.). Kurz vor der Pause schnappte sich Lars Röber dann nach einem Fehler im Altenberger Aufbau den Ball und traf zur Führung (1:0/43.).

Brameiers faire Aktion

Die zweite Hälfte war keine zwei Minuten alt, da zappelte es schon wieder hinter Marcel Brameier. Tobias Klostermann hatte nach Vorlage Tim Eßlages den Altenberger Schnapper überwunden (47.). Wiederum nur zwei Minuten später traf Lennart Rausch auf der Gegenseite nur den Pfosten, Recke konterte blitzsauber und Philipp Bosbach schloss nach nur vier Kontakten ab (3:0/49.). "Wir haben die Tore zum richtigen Zeitpunkt gemacht", befand Wiethölter. "Wir haben Recke zu den Toren eingeladen", monierte Gästecoach Florian Reckels.

Das tat Brameier in der 70. Minute buchstäblich. Nachdem der Schiedsrichter nach einem Foulspiel von ihm auf Freistoß entschieden hatte, korrigierte der Schnapper diesen und gab zu, dass er das Foul im Strafraum begangen habe. Max Stermann verwandelte den fälligen Elfer (70.). "Eine super faire Aktion", lobte Wiethölter. Reckels biss sich auf die Zunge: "Hut ab vor dieser Entscheidung. Aber ich hätt's nicht gemacht!"

Altenberge verkürzte nach Flanke von Christian Hölker und Assist von Henrik Wilpsbäumer durch Patrick Teriete (4:1/75.), ehe erneut der starke Bosbach nach Ablage von Maik Klostermann per Volley für den Endstand sorgte (5:1/90.+3).

TuS Recke - TuS Altenberge     5:1 (1:0)
1:0 Röber (43.), 2:0 T. Klostermann (47.),
3:0 Bosbach (49.), 4:0 Stermann (70./FE),
4:1 Teriete (75.), 5:1 Bosbach (90.+3)