Grevener Krisenbewältigung

Von Christian Lehmann

(10.09.23) Der erste Schritt aus der Ergebnis-Krise ist getan. Der SC Greven 09 fuhr nach drei Pleiten in Serie und vier Spielen ohne Sieg wieder mal einen Dreier ein. Allerdings mahnte Trainer Yannick Bauer nach dem 3:1 (2:0)-Erfolg über Falke Saerbeck seine Männer, dass die Schöneflieth-Kicker noch längst nicht über den Berg sind. Das war vor allem in der Schlussphase zu spüren.

"Ich bin sehr erleichtert", sagte Bauer nach dem Spiel. "Es war nicht alles gut, aber es war auch klar, dass wir keine Riesenschritte machen würden. Es ging nicht darum, wie hoch oder wie schön wir gewinnen, sondern einfach nur darum, dass wir gewinnen. Als nächstes geht es dann darum, sich über einen Sieg auch zu freuen." Damit spielte der Übungsleiter auf Reaktion seiner Elf nach den besagten letzten Minuten an. Da hatte Felix Steuter nach Zuspiel von Konstantin Schürmann zum 3:1 verkürzt und die Grevener kurz ein wenig ins Wanken gebracht (83.) - und das, obwohl die Gäste die Schlussphase in Unterzahl erlebten.

Wieder mal ein früher Rückstand für Saerbeck

"Unter dem Strich ist der Sieg verdient, Greven war in den entscheidenden Phasen einfach abgezockter", stellte Falke-Coach Nicholas Beermann fest. Er ärgerte sich sehr darüber, dass Stefan Sackarndt schon nach sechs Minuten und Flanke von Finn Liebert zur Grevener Führung traf. "Wieder mal ein früher Rückstand. Das zieht sich so durch bei uns, dass wir erstmal nur hinterherlaufen..." Danach stabilisierte sich der Aufsteiger jedoch, Fabian Erber verpasste nach Zuspiel von Jonah Böttcher die Gelegenheit zum Ausgleich (14.), ehe Patrick Fechtel per direkt verwandeltem Freistoß auf 2:0 stellte (23.). Beermann ärgerte sich, dass Grevens Schlitzohr unbemerkt von Schiedsrichter Louis Wegmann den "Tatort" einige Meter weiter Richtung Zentrum verlagert und so einen besseren Winkel zum Kasten hatte.

"Nach dem 2:0 müssen wir den Sack zumachen", bemängelte Bauer, der vor allem gefährliche Eckstöße und eine Riesenchance von Marcel Lukas (36.) sah. Kurz vor der Pause hatten die Gastgeber dann jedoch Glück, dass der Referee nach einem vermeintlichen Foulspiel von Linus Wolberg an Steuter nicht auf Elfmeter entschied. Grevens Defensivmann soll den Saerbecker Routinier nach einem Freistoß am Fuß getroffen haben, davon waren die Gäste überzeugt. "Er trifft ihn klar am Fuß, das habe ich bis zur Trainerbank gehört", argumentierte Beermann.

Nach der Pause agierte Chris Klaas, der nach einer Fechtel-Ecke zum 3:0 traf (56.), zunächst als Zahn-Zieher. Weil er jedoch in der 83. Minute einen hanebüchenen Fehlpass spielte und Steuter traf, wurde es zumindest nochmal ein wenig spannend. Die Falken, nach einem taktischen Foul von Philipp Egbert an Lukas nur noch zu zehnt auf dem Platz (Gelb-Rot/54.), hatten aber keinen Sprit mehr im Tank, um die Grevener Verunsicherung zu einer Aufholjagd zu nutzen. "Ich muss der Mannschaft ein Kompliment machen, wie sie in Unterzahl gearbeitet haben. Wenn es länger 0:0 steht, kann auch in diesem Spiel mehr gehen", bilanzierte Beermann.

SC Greven 09 - Falke Saerbeck     3:1 (2:0)
Tore: 1:0 Sackarndt (6.), 2:0 Fechtel (23.),
3:0 Klaas (56.), 3:1 Steuter (83.)
Gelb-Rote Karte: Saerbecks Egbert (54./wiederholtes Foulspiel)