Bezirksliga 7
Einwechslungen bringen die Musik zurück
Von Pascal Bonnekoh
(13.02.23) Zuletzt wurde es etwas ruhiger im Erlfeld. Die Jungs, die sonst für die musikalische Untermalung auf dem Drensteinfurter Sportgelände verantwortlich waren, sind aus zeitlichen Gründen abgesprungen. Und dann verlor man auch noch das so wichtige letzte Spiel vor der Winterpause gegen Tabellenschlusslicht SV Neubeckum. Im Rückrundenauftakt gegen den TuS Wiescherhöfen sah es lange Zeit ähnlich bedrückend aus. Erst als Coach Peter Lohrmann ein paar Einwechslungen vornahm, konnte dann auch endlich die neue Musikanlage auf Herz und Nieren getestet werden. Der SVD drehte den zwischenzeitlichen Rückstand und gewann Zuhause dank zwei später Treffer mit 2:1 (0:1).
Jetzt fehlen den Stewwertern plötzlich schon wieder nur noch vier Punkte bis zum ersten Nichtabstiegsplatz. Bei einer Niederlage wäre die Situation wiederum deutlich brenzliger gewesen. Und in den ersten 45 Minuten sprach tatsächlich auch noch nicht allzu viel für einen Drensteinfurter Erfolg. Wiescherhöfen hatte deutlich mehr Spielanteile, während der SVD die Kugel zumeist schnell wieder abgab. "In der ersten Halbzeit haben wir nicht gut gespielt. Wir hatten viele Ballverluste und keinen guten Spielaufbau", so Lohrmann.
"Verdient oder nicht verdient. Darum geht es im Abstiegskampf nicht"
Die Gäste waren zwar klar feldüberlegen, aber ab dem gegnerischen Drittel fiel auch ihnen dann nicht mehr allzu viel ein. Kurz vor dem Seitenwechsel nutzte man dann aber einen äußerst schläfrigen Moment der Hausherren eiskalt aus. Bei einem Freistoß aus dem Halbfeld fühlte sich niemand so wirklich für Marcel Andre Torkler verantwortlich. Der stand plötzlich mutterseelenallein vor Keeper Steffen Scharbaum und versenkte die Kugel per Direktabnahme im Kasten (45.). "Da waren wir nicht wach genug. Alles, was man im Abstiegskampf brauch, haben wir nicht gemacht. Dafür war die zweite Halbzeit umso besser. Wir hatten viel mehr Ballbesitz, haben mehr um die Bälle gekämpft und uns besser in den Zweikämpfen behauptet. Das war die Wende", berichtete Lohrmann.
Der etwas angeschlagene Sam Scharmann betrat in der 74. Spielminute den Platz und machte sofort richtig Alarm. Erst legte er in der 77. Minute per Kopf Diogo Castro eine Chance auf und nur zwei Minuten später traf er dann auch schon selbst zum Ausgleich. Kapitän Leon van Elten hatte den Ball ins Zentrum geschlagen, welcher über ein paar Umwege plötzlich vor Scharmanns Füßen landete. Der zog ab und versenkte die Kugel im Eck. Kurz darauf setzte nach einer Flanke von Valentin Kröger das Spielgerät vor Dennis Popil auf, der jedoch deutlich zu hoch ansetzte und den Ball über den Zaun beförderte. In der letzten Minute der offiziellen Spielzeit traten dann wiederum der junge Torben Beyer, sowie Rückkehrer Castro in den Mittelpunkt.
Philipp Ressler bediente den eingewechselten A-Jugendlichen Beyer, der aus kürzester Entfernung abzog. Sein Schuss knallte irgendwo an Castros Unterkörper und von da aus unhaltbar ins Netz. Ein wenig Zittern war dann aber auch noch angesagt. Gleich elf Minuten Nachspielzeit mussten die Stewwerter überstehen, ehe man den Heimsieg feiern durfte. "Verdient oder nicht verdient. Darum geht es im Abstiegskampf nicht. Die Mannschaft wollte mehr. Der Siegeswille war bei uns am Ende etwas größer. Vielleicht hatten wir auch Läuferisch etwas mehr drauf", freute sich Lohrmann.
SV Drensteinfurt - TuS Wiescherhöfen 2:1 (0:1)
0:1 Torkler (45.), 1:1 Scharmann (79.),
2:1 Castro (90.)