Traumstart dank brutaler Effizienz

Von Pascal Bonnekoh

(21.08.22) So nah können zwei Welten dann eben auch mal beieinander liegen. So wirklich viele Torchancen gab die Partie zwischen dem TuS Freckenhorst und der SG Telgte nicht her, aber die Gäste aus Telgte nutzten ihre einfach eiskalt und gewannen daher dann auch irgendwie verdient mit 2:0 (0:0). Damit steht die SG nach zwei Spieltagen ohne Punktverlust auf dem zweiten Tabellenplatz, während der TuS einen Saisonstart zum Vergessen erlebt.

"Man merkt der Truppe eine Verunsicherung an. Wir erleben gerade eine schwierige Situation. Wir haben eine sehr mäßige Vorbereitung gespielt. Die letzten vier Testspiele wurden abgesagt. Zwei davon mussten wir absagen, weil wir keine Leute mehr hatten", beginnt Freckenhorsts Coach Christian Franz-Pohlmann zu berichten. "Das Prioritätensetzen hat sich bei dem ein oder anderen Spieler verschoben. Ein Teil der Truppe geht ans Limit, während ein anderer Teil das ganz genüsslich hinnimmt. Dann gibt es eine andere Sparte, die gerade aus Verletzungen kommt, die man dann aber sofort wieder reinschmeißen muss. Dadurch gibt es wenig Konkurrenzkampf innerhalb der Truppe und ich habe kein Druckmittel, um die Jungs auch mal zu packen."

Kein Ding zum Freischwimmen dabei

Auf der anderen Seite kam die SG wiederum mit den Gegebenheiten nicht so wirklich gut zurecht. "Der Platz war nicht unbedingt dazu geeignet, ein flaches Kombinationsspiel zu betreiben. Das hat beiden Mannschaften nicht gut getan", so Telgtes Coach Frank Plagge. Ein dementsprechend zerfahrenes Spiel wurde den Zuschauern geboten. Die beiden Teams kämpften zwar eindrucksvoll, aber Torchancen blieben Mangelware. Die beste Möglichkeit im ersten Durchgang hatte Fahri Malaj, dessen Kopfball nach rund 13 Minuten jedoch nur an den Pfosten patschte. Direkt nach Wiederanpfiff kam dann kurzzeitig aber doch ein wenig Leben in die Partie.

Eine Flanke in den eigenen Sechzehner wollte Freckenhorsts Kapitän Stefan Kaldewey eigentlich ganz entspannt mit dem Fuß klären. Von dem unterem Ende seines Körpers flog das Spielgerät jedoch direkt an die eigene Hand. "Den Elfmeter kann man geben, muss man aber nicht. Ich hätte ihn wahrscheinlich auch gepfiffen", gab Franz-Pohlmann seine ehrliche Einschätzung zu der Szene ab. Telgtes Kapitän Martin Röös wird es egal gewesen sein. Er nutzte Chance und versenkte die Kugel (47.). "Mit dem 1:0 im Rücken wurde es dann deutlich einfacher für Telgte. Wir hatten dann ein paar Halbchancen, aber da war kein Ding dabei, womit man sich freischwimmen kann und die Verunsicherung in die zweite Reihe drücken kann", so Franz-Pohlmann.

"Das können wir aber nur als Team und nicht als Individualisten" 

In der Folge plätscherte das Spiel dann fröhlich vor sich hin, sodass wir schon in die Nachspielzeit springen. Freckenhorst bekam nochmal einen Eckball zugeschrieben und warf natürlich alles nach vorne. Selbst Keeper Patrick Lippermann tauchte im gegnerischen Sechzehner auf. Telgte verteidigte den Eckstoß jedoch gekonnt und setzte prompt zum Konter an. Nikolas Bemben ließ sich die Chance natürlich nicht entgehen und schob die Kugel ins leere Tor (90.+1). "Es war ein intensives und kampfbetontes Spiel. Fußballerisch war es nicht so gut, aber wir haben die Bedingungen so angenommen, von daher ist es gut und wir sind zufrieden", lautete Plagges Fazit.

Franz-Pohlmann hofft hingegen auf bessere Zeiten: "Der Gegner hat eine brutale Effizienz an den Tag gelegt. Beide Mannschaften haben defensiv wenig bis gar nichts zugelassen. Im Prinzip war es ein typisches 0:0-Spiel. Unsere Situation ist sehr schwierig, aber auch da werden wir wieder rauskommen. Das können wir aber nur als Team und nicht als Individualisten."

TuS Freckenhorst - SG Telgte     0:2 (0:0)
0:1 Röös (47./Elf.), 0:2 Bemben (90.+1)