Deckert gelingt Lucky-Punch

Von Tom Dierkes

(25.08.23) Dann gelang dem VfL Wolbeck in Unterzahl tatsächlich noch der Führungstreffer. Nach einem offenen Schlagabtausch über 90 Minuten warfen die Hausherren nochmal alles rein, um hier als Sieger vom Platz zu gehen. Schließlich wurde Marvin Deckert zum Helden des Tages und erzielte den 3:2 (2:1)-Endstand gegen den SV Herbern in der Nachspielzeit.

Dabei kamen die Gäste deutlich besser ins Spiel. Von der ersten Minute an zwang das Team von Oliver Glöden die Wolbecker zu vielen Ballverlusten im Aufbau. So dauerte es nicht lange, bis Daniel Krüger die Gäste in Führung brachte: Nach erneutem Ballgewinn im Zentrum machten es die Gäste über die linke Flanke schnell und die Gastgeber bekamen keinen Zugriff mehr. Jaime Borm tankte sich durch und hatte das Auge für Krüger, der den Ball schließlich zur Führung zirkelte (8.). "Wir waren in der Anfangsphase nicht konzentriert genug. Uns ist gegen das Pressing der Herberner nichts eingefallen und defensiv waren wir nicht konsequent genug", kommentierte Wolbeck-Coach Daniel Hölscher die ersten zehn Minuten.

Wolbeck kommt zurück ins Spiel

Die Hausherren schafften es allerdings, sich wieder zu sammeln und kamen zurück ins Spiel. Der Torerfolg ließ jedoch noch ein wenig auf sich warten. Nachdem Deckert frei vor dem Gehäuse der Herbener auftauchte, scheiterte er an Schlussmann Tristan Krampe (9.). Von da an übernahm Wolbeck das Kommando und drückte auf den Ausgleich. Nach gutem Kombinationsspiel kam der Ball von der Außenbahn in die Box. Der Abschluss von Tristan Kruse wurde durch Tim Bröer noch unhaltbar abgefälscht, sodass Krampe sich dieses Mal geschlagen geben musste (33.). Doch für die Gäste kam es noch schlimmer: Bei einem Freistoß passte die Zuordnung der Herberner nicht und Ben Möller nickte zum 2:1 ein (39.). 

Doch auch in der zweiten Hälfte stockte bei den Hausherren für eine gute Viertelstunde erstmal der Motor. Wolbeck-Keeper Sebastian Mende hielt die Führung jedoch fest: Semih Gün (47.) Patrick Sobbe (51.) und Daniel Krüger (56.) verpassten die Chance auf den Ausgleich. Kurz drauf musste aber auch wieder Krampe ran. Er parierte gegen Jim Waltermann und hielt seine Vordermänner im Spiel. Und das nutzten diese auch aus: Gün startete leicht abseitsverdächtig in die Tiefe und ließ Mende diesmal keine Chance (79.). Und als wäre das noch nicht genug, für die Wolbecker holte sich Möller noch in der selben Minute die Ampelkarte ab. Torschütze Gün wollte die Murmel aus dem Netz holen, Möller wollte sie aber nicht rausrücken - Gelb-Rot.

Doch die Gäste nutzten die vermeintlich perfekte Ausgangslage, um dieses Spiel hier zu drehen, nicht aus. "Wir brauchten zwar ein paar Minuten, um uns wieder zu sortieren, haben aber sehr gut auf die rote Karte reagiert", lobte Hölscher seine Jungs. Nachdem Deckert fünf Minuten zuvor schon eine Kopfballchance liegen gelassen hatte, wurde er in der Nachspielzeit nochmal von Tilo Gadau bedient. Am Sechzehner kam Deckert an den Ball und schob eiskalt weg (90+1). So gelang dem VfL trotz Unterzahl noch der Lucky-Punch und die Punkte blieben in Wolbeck.

VfL Wolbeck - SV Herbern     3:2 (2:1)
Tore: 0:1 Krüger (8.), 1:1 Bröer (33./ET),
2:1 Möller (39.), 2:2 Gün (79.),
3:2 Deckert (90+1)

Bes. Vorkommnisse: Gelb-Rot für Ben Möller (79./Rangelei um den Ball)