Späte Gerechtigkeit für die WSU in Ahlen

Von Lutz Hackmann

(10.06.12) Markus Kleine-Tebbe war kurz davor „den Glauben an die sportliche Fairness zu verlieren.“ Der Trainer der Warendorfer SU musste in der 72. Minute beim Gastspiel seiner Elf bei der Ahlener SG mit ansehen, wie sein Akteur Max Schubert einen Foulelfmeter (an Pavel Borisov verschuldet) verwandelte. Da der Ball aber durch ein Loch im Tornetz rutschte und Schiri André Sami es offenbar nicht besser gesehen hatte, entschied der Referee auf Abstoß. Die Warendorfer konnten es nicht fassen, ASG-Keeper Willner wollte sich zu der Szene nicht äußern, und auch seine Mitspieler hielten – im Gegensatz zum Netz – dicht. Das Tor zählte nicht, und Kleine-Tebbe war fassungslos „über diese Unsportlichkeit praktisch einer gesamten Mannschaft!“

Sein Einschreiten bei ASG-Trainer Dirk Reichstädter, der ebenfalls nichts Genaues gesehen hatte, zahlte sich dann aber doch aus. Nach übereinstimmenden Aussagen von Ahlener Zuschauern von der Tribüne , wies Reichstädter 13 Minuten nach der Szene seine Elf an, das zu tun, was die Fairness gebietet. Die Ahlener ließen also WSU-Youngster Marco Brockmann durch ihre Reihen laufen und das 2:2 erzielen, das eigentlich Schubert schon in der 72. Minute vom Punkt markiert hatte. Kleine-Tebbe war trotzdem ziemlich bedient, „wie die Ahlener Spieler sich verhalten haben, fand ich schon sehr, sehr enttäuschend. Auch wenn die ASG noch einen Punkt zum Klassenerhalt brauchte. Aber wir sind doch hier Amateure und nicht in der Bundesliga“, wetterte der Warendorfer.

Kleine-Tebbe hatte die Reise nach Ahlen im Übrigen mit einem Rumpfaufgebot antreten müssen, mit insgesamt fünf angeschlagenen Akteuren, Keeper Sebastian Völzow als Feldspieler, und dem Brockmann, der ansonsten in der A2-Jugend der WSU am Ball ist. „Wir haben das Beste draus gemacht. Ich kann nur den Hut ziehen vor meinen Jungs!“ Die hatten Kayas frühes 1:0 (16.) durch Schubert nach einem Torwartfehler in der 39. Minute ausgeglichen, mussten in der 64. Minute durch Tas aber den erneuten Rückstand hinnehmen. Wenig später dann stand die Partie im Zeichen der kuriosen Elfmeterszene.

Ahlener SG – Warendorfer SU     2:2 (1:1)
1:0 Kaya (16.), 1:1 Schubert (39.),
2:1 Tas (64.), 2:2 Brockmann (84.)