Zwei Systeme in einer Mannschaft

Von Gerrit Gerwing

(13.04.15) Lange hatte man in Warendorf auf den 1. April gewartet. Nicht, um schlechte Scherze am laufenden Band zu machen, sondern, weil dann die U17-Spielerinnen in den Seniorinnenberech hochgezogen werden können. Denn gerade die Reservemannschaft der WSU hatte in den vergangenen Wochen immer wieder mit einem dünn besetzten Kader zu kämpfen. Gegen den Liga-Zweiten, SuS Scheidingen, hatte WSU-Trainer Andreas Hünfefeld bereits fünf Spielerinnen aus der Jugend zur Verfügung. Bei der 0:4 (0:2)-Heimniederlage machte sich die Verstärkung zwar noch nicht am Ergebnis fest, doch der Zukunft sieht Hünnefeld nun entspannter entgegen.

"Das tut auch der gesamten Mannschaft gut, zu wissen, dass man nun nicht mehr nur mit elf Spielerinnen in die Partieen gehen muss"; so Hünnefeld, der jedoch noch eine große Baustelle auf sich zu kommen sieht. "Die jungen Spielerinnen aus der Regionalligamannschaften sind es gewohnt flach und in den Fuß zu spielen. Die etwas erfahreneren Spielerinnen sind noch das alte Kick&Rush gewohnt. Wir spielen also noch mit zwei Systemen. Klar, dass da noch nicht alles passen kann."

Und wenn man dann auch noch den spielstarken Liga-Zweiten zu Gast hat, endet es schon mal 0:4. Für die Gäste aus Scheidingen traf in der ersten Hälfte Julia Dülberg zur Führung (15.) und Sina Dirkvomhof erhöhte auf 2:0 (22.). "Beim 2:0 waren wir aber in bereits in Unterzahl, da Elisa Kschiedel sich verletzt hatte und der Schiedsrichter weiter laufen ließ und Scheidingen einfach weiterspielte. Fair Play vom Feinsten halt", ärgert sich Hünefeld, der bereits nach 20 Minuten seine Viererkette auf zwei Positionen umbauen musste. 

Im zweiten Durchgang legte Scheidingen dann noch zwei Tore durch Dülberg nach (68./82.). Die WSU-Reserve hatte zwei Chancen durch die beiden U17-Stürmerinnen, doch weder Fabienne Hünnefeld, noch Nesrin Özyurt konnten für ein Erfolgserlebnis sorgen. "In den kommenden Wochen müssen wir nun die beiden verschiedenen Arten von Fußball unter einen Hut bekommen", so Hünnefeld, der entspannt in die Restsaison geht. "Wir haben jetzt vier Mannschaften von ganz oben gespielt, da holst du halt keine Punkte. In den kommenden Wochen kommen aber auch noch die Mannschaften von unten. Außerdem haben wir ja auch noch zehn Punkte Vorsprung auf den Abstiegsplatz." 

Warendorfer SU II - SuS Scheidingen     0:4
0:1 Dülberg (15.), 0:2 Dirkvomhof (22.), 
0:3 Dülberg (68.), 0:4 Dülberg (82.)