Recica ballert Flaesheim zum ersten Punkt
Von Gerrit Gerwing
(05.10.14) Eigentlich war das Heimspiel von Concordia Flaesheim gegen den SC Gremmendorf schon vor dem Anpfiff entschieden. Denn bis zum sechsten Spieltag holte der Westfalenliga-Absteiger nicht einen Punkt und zierte sein tristes Dasein als Liga-Schlusslicht. Mit Gremmendorf gastierte nun der ungeschlagene Liga-Zweite in Haltern am See. Beim 4:4 (3:1)-Unentschieden übertraf die Concordia jedoch selbst die kühnsten Erwartungen.
In den Vordergrund spielte sich dabei gerade Besiana Recica, die alle vier Tore für die Hausherren erzielte. Und damit fing sie auch schon früh an. Bereits nach zehn Minuten fand ein Pass durch die Schnittstelle der SCG-Abwehr den Weg zur schnellen Stürmerin, die allen davonlief und im Eins-gegen-eins gegen Jana Hallau im Kasten der Gäste die besseren Karten zog (10.). Nun wäre es vermessen zu sagen, dass Gremmendorf nicht im Spiel war, so hatten vor dem 1:0 Maren Toerne und Daniela Karmann Chancen auf den Führungstreffer, doch netzen wollte zunächst nur Recica.
Immer wieder Recica
"Wir haben einfach als Mannschaft nicht zusammen gespielt", so ein verwunderter SCG-Trainer Michael Wahlmeier, "Alles, was in den letzten Wochen so gut funktioniert hat, fand in Flaesheim einfach nicht statt." Zwar fand Gremmendorf nach dem zweiten Recica-Tor (32.) effektiver ins Spiel - nach einer Flaesheimer Ecke leitete Maren Toerne einen Konter auf Stefanie Heidfeld ein, den sie selber per Kopfball zum Anschlusstreffer abschloss (35.) - doch im direkten Gegenzug zeigte auch Flaesheim, dass sie das Konterspiel beherrschen. Recica stellte binnen einer Minute den alten Abstand wieder her (36.).
"Bei uns ist keiner für den anderen gelaufen. Die Mannschaft hat im kollektiv versagt. Auch die Pässe kamen nicht an und unsere Umschaltspiel war nicht der Rede wert", findet Wahlmeier für die kommende Woche genügend Baustellen. Zwar erreichte eine Flanke von Denise Henkel Nicole Enneking, die erneut für die Gäste verkürzte (64.), doch wie in der ersten Hälfte zeigte sich Recica, wie auch der Rest der Flaesheimerinnen wenig beeindruckt. Nur zwei Minuten nach dem Enneking-Treffer machte Recica ihr viertes Tor (66.).
In der Folge fand Gremmendorf aber wieder zurück zu den alten Stärken und besann sich auf ein Miteinander. So kam der SCG zunächst durch Enneking auf 3:4 heran (75.) - einen Heidfeld-Schuss konnte die Concordinnen-Keeperin nur nach vorne zu Enneking klatschen lassen - und vier Minuten später durch Daniela Karmann noch zum Auslgeich (79.).
Zwar hat sich bei beiden Mannschaften in der Tabelle durch dieses Spiel nichts geändert, doch die Einordnung des 4:4 dürfte wohl nicht unterschiedlicher ausfallen. "Nach dem 4:2 haben wir zwar noch eine gute Moral gezeigt, doch das Spiel muss man schon als Dämpfer sehen. Und der kam genau zur rechten Zeit. Vielleicht haben manche Spielerinnen gedacht, dass es gegen Flaesheim mit ein paar Prozent weniger auch schon klappen würde, da wurden wir nun aber eines besseren belehrt", hofft Wahlmeier auf einen Aha-Effekt bei seinen Spielerinnen.
Concordia Flaesheim - SC Gremmendorf 4:4 (3:1)
1:0 Recica (10.), 2:0 Recica (32.),
2:1 Toerne (35.), 3:1 Recica (36.),
3:2 Enneking (64.), 4:2 Recica (66.),
4:3 Enneking (75.), 4:4 Karmann (79.)