Aufsteiger sorgt weiter für Furore
von Nils Tyczewski
(04.09.16) Der erste Versuch, Rainer Leifken nach dem Gastspiel in Mesum telefonisch zu erreichen, scheiterte kläglich. Ohrenbetäubendes Siegesgebrüll und nicht zitierfähiges Liedgut ließen im Sendener Mannschaftsbus die Scheiben wackeln. Zuvor hatte der Aufsteiger den SV Mesum schwindelig gespielt und den dritten Saisonsieg eingefahren.
Der Aufsteiger mit der eingebauten Tormaschine sorgt in der neuen Liga mächtig für Furore. Die Partie in Mesum war eigentlich schon nach einer halben Stunde so gut wie gelaufen. Florian Kaling (5.) und Dennis Otto (8.) hatten in der Anfangsphase zwei Konter erolgreich abgeschlossen und früh für eine komfortable Führung gesorgt. Als Jan Reickert nach 33 Minuten auf 3:0 erhöhte, war die Vorentscheidung gefallen. Dominick Schmidt brachte Mesum zwar kurzzeitig wieder heran (43.), doch Florian Kaling (45.) stellte den Drei-Tore-Vorsprung noch vor der Pause wieder her.
Mesums Trainer Marcel Langenstroer stellte auf ein 3-4-3-Sytem um und konnte so das Sendener Übergewicht im Mittelfeld wenigstens kurzzeitig aufheben. Zwischen der 45. und der 65. Minute waren die Hausherren tonangeben und spielten sich eine ganze Reihe guter Möglichkeiten heraus. Ein Treffer gelang allerdings nur David Rieke, der von halblinks nach innen zig und mit dem rechten Schlappen ins obere rechte Toreck traf (54.).
Dass es gegen Senden an diesem Tag nichts zu holen gab, war spätestens dann klar, als Lucas Morzonek einen 20-Meter-Freistoß zum 5:2 versenkte (66.). Mesums Torhüter Max Schmalz machte dabei allerdings keine gute Figur. Zu allem Überfluss verabschiedete sich nach 82 Minuten auch noch Philip Grewe mit Gelb-Rot wegen wiederholten Foulspiels.
"Senden hat sehr kompakt verteidigt und gute Konter gefahren. Aufgrund der ersten Halbzeit ist die Niederlage auch in dieser Höhe verdient", zog Mesums Trainer "Cello" Langenstroer frustriert Bilanz. Rainer Weikert dröhnten nach der Rückfahrt im Bus die Ohren. Ein Zustand, den Sendens Trainer gern nach jedem Auswärtsspiel in Kauf nehmen würde. "Nach solchen Siegen machen die Jungs hier richtig Alarm, die wissen das zu genießen", berichtete Leifken, als er eine ruhige Ecke gefunden hatte. Mit dem Spiel war der Coach zufrieden: "Wir haben sehr guten Konterfußball gespielt und im richtigen Moment dagegengehalten." Die Zwischenbilanz mit neun Punkten aus vier Spielen will er aber nicht überbewerten: "Ich bin Realist. Für uns sind das neun Punkte gegen den Abstieg."
SV Mesum - VfL Senden 2:5 (1:4)
0:1 Kaling (5.), 0:2 Otto (8.),
0:3 Reickert (33.), 1:3 Schmidt (43.),
1:4 Kaling (45.), 2:4 Rieke (54.),
2:5 Morzonek (66.)
Gelb-Rot: Grewe (82./Wiederholtes Foulspiel)