Herbern hält GWN auf Trab

Von Fabian Renger

(28.04.19) Holger Möllers, Trainer des SV Herbern, hatten seiner Mannschaft eingebläut: Jungs, wir spielen bei GW Nottuln, das ist der Tabellenführer, da brauchst du die gesamten 90 Minuten und nicht nur 45. Nun: 45 Minuten reichten, um dem Favoriten zumindest ein Beinchen zu stellen. 3:3 (3:1) lautete das offizielle Endresultat. Ein Zähler, den sich Herbern redlichst verdient hatte.

Oliver Glaser, Coach der Nottulner, wusste auch, warum das Pendel in der zweiten Hälfte in die entgegen gesetzte Richtung ausschlug. "Wir hatten zu wenig Ballbesitzphasen, waren zu wenig zielstrebig und haben uns von Herbern den Schneid abkaufen lassen", ärgerte er sich. Zur Pause hatte er seine Mannen gewarnt vorm Gegner. Viel investierte Nottuln vor der Pause, da galt es, nicht nachzulassen. Keinen Deut. Doch nun war Herbern völlig da.

Glaser:"Sehr gute erste Hälfte!"

"Wir hatten einen viel präsenteren Einsatz als vor der Pause", lobte Möllers seine Jungs für deren mentales Zulagen nach dem Seitenwechsel. Das war nicht immer so in der Partie: Alle drei Tore im ersten Durchgang habe man den Hausherren nämlich geschenkt. "Wir waren zu passiv, haben dem Gegner nicht genug Druck auf den Ball gegeben", ärgerte sich Möllers. So konnte Nottuln in aller Seelenruhe Bälle durch annehmen und durch Schnittstellen spielen, die es eigentlich gar nicht hätte geben sollen aus Herberner Sicht. "Das war eine sehr gute erste Hälfte", sagte Glaser. Felix Hesker traf zum 1:0 (23.), Christian Messing zum 2:0 und 3:1 (30./35.).  Schnell und flüssig lief die Kugel in den Reihen der Hausherren. Das war schon okay.

Aber auch Herbern profitierte von einem Geschenk: Nach 34 Minuten legte Referee Pasqual Schmidt eine Szene - zur Verwunderung aller - zugunsten der Gäste aus. Erst wurde Marvin Kemmann im Nottulner Kasten harsch angegangen, Schmidts Pfeife blieb stumm. Im anschließenden Zweikampf wurde eigentlich Nottulns Henning Klaus gefoult. Schmidt entschied jedoch darauf, dass dieser seinen Herberner Gegenspieler gefoult habe. Puuuh. Whitson ließ sich die Chance nicht entgehen und traf aus elf Metern sicher zum zwischenzeitlichen 2:1-Anschluss.

GWN bekommt SVH-Offensive nicht an die Kette gelegt

Nach der Pause wollten die Grün-Weißen eigentlich dem SVH schön den Zahn ziehen. "Wir haben Whitson und Co. aber nicht an der Kette behalten können", monierte Glaser.  Überhaupt wirkten die Hausherren nun zu passiv, Herbern kam besser ins letzte Drittel, war mehr am Drücker und kam ran. Simon Mors traf zum Anschluss (56.) und Herbern hoffte wieder.

Auch, weil Christian Messing kurz zuvor alles hätte klar machen können. Sein Kopfball war allerdings kein von Erfolg gekrönter. Nun denn: Nottuln bekam seine PS kaum mehr auf die Straße, Herbern war jetzt voll da, ging drauf, war dran und kam zum verdienten Ausgleich: Whitson dübelte die Kugel aus 20 Metern in den Knick (70.). Der Endstand. Was wohl gewesen wäre, wenn Herbern 90 Minuten durchgezogen hätte...

GW Nottuln - SV Herbern 3:3 (3:1)
1:0 Hesker (23.), 2:0 Messing (30.)
2:1 Whitson (34./FE), 3:1 Messing (35.)
3:2 Mors (56.), 3:3 Whitson (70.)