Die Geschichte von Wiethölters offenem Herzen

Von Jakob Schulze Pals

(13.09.20) Der SC Altenrheine ist perfekt in die neue Spielzeit gestartet und hat nach dem 2:1-Auftaktsieg vorige Woche gegen die SG Bockum-Hövel auch gegen die SG Borken nichts anbrennen lassen. Mit 1:4 (0:2) fegten die gastierenden Altenrheiner über die Borkener her und sorgten bei ihrem Trainer Marc Wiethölter mal wieder dafür, dass dessen Herz sich gleich mehrmals öffnete. Auch wenn die Mannschaft kurz nach Wiederanpfiff, auch begünstigt durch eine kuriose Aktion des Linienrichters, in der zweiten Halbzeit kurzzeitig etwas den Faden verlor.

Der SCA kam gut in die Partie und riss das Spiel früh an sich. Das spiegelte sich auch schnell im Ergebnis wieder. Nach einer Balleroberung von Luca Bültel, kam der Ball zu Joel Flasse, der das Leder auf Arne Ueffing querlegte. Der Youngster, aus der Jugend der ISV gekommen, markierte damit bei seiner Startelfpremiere gleich sein erstes Saisontor (16.). Das Tor gab den Gästen Sicherheit und sie wurden immer dominanter. Nach einer Seitenverlagerung von der linken Seite auf die rechte Bahn, ging Maik Klostermann ins 1-gegen-1 und flankte das Leder an den zweiten Pfosten, wo Lennart Theismann lauerte und im Rückraum den einlaufenden Flasse sah, der aus elf Metern humorlos zum 2:0 einschoss (31.).

Schon zum Ende der ersten Halbzeit wechselte SG-Trainer Sven Elsbeck zweimal. Borken wurde um den Pausentee herum deutlich aggressiver und versuchte immer wieder, in der Altenrheiner Hälfte Freistöße zu ziehen. Mit Erfolg. Nach einer etwas kuriosen Situation war Borkens Kevin Giesen plötzlich frei vor SCA-Keeper Andre Wiesch und netzte zum 1:2-Ausgleich ein (53.). Was war passiert? Borkens Trainer Elsbeck redete auf den Schiedsrichter-Assistenten ein und dieser hob die Fahne. Daraufhin hörten einige Altenrheiner Akteure auf zu spielen. Doch Schiedsrichter Jonathan Wlotzka ging nicht auf das Zeichen seines „Assis“ ein, sondern ließ einfach weiterspielen. Eine Situation, die Wiethölter auch nach dem Spiel noch beschäftigte: „Normalerweise muss der Schiedsrichter-Assistent dann seinem Chef ja Bescheid geben. So hat es jedenfalls keinen Sinn ergeben, auch wenn wir dann natürlich nicht aufhören dürfen.“

Goldenes Händchen

Das Tor fiel zudem mitten in eine Phase hinein, in der die Altenrheiner Gefahr liefen, das Spiel ein bisschen aus den Händen zu verlieren. Doch Wiethölter bewies ein goldenes Händchen bei den Wechseln. Vadim Schmidt traf nur Sekunden nach seiner Einwechslung mit dem ersten Ballkontakt zum vorentscheidenden 3:1 (60.). Das nur fünf Minuten später von Theismann vergoldet wurde, der zum 4:1-Endstand traf und die nächsten drei Zähler für den SCA dingfest machte (65.).

SG Borken – SC Altenrheine     1:4 (0:2)
0:1 Ueffing (16.), 0:2 Flasse (31.),
1:2 Giesen (53.), 1:3 Schmidt (60.),
1:4 Theismann (65.)