Oberliga Westfalen
Gievenbecker Stehaufmännchen
von Fabian Renger
(26.03.23) Wenn du hinfällst, musst du schnell wieder aufstehen. Wenn die Männer des 1. FC Gievenbeck eines können, dann ist es genau das: Sie sind richtige Stehaufmännchen. Im Heimspiel gegen den ASC Dortmund demonstrierten sie diese moralische Stärke einmal mehr. Zur Pause lagen die 49ers mit 0:1 hinten. Kurz nach dem Wiederanpfiff überwältigte Dortmund den FCG zum zweiten Mal. Daniel Schaffer markierte das 2:0 (48.). Es hätte der Anfang vom Ende sein können - war's aber mitnichten. Denn danach berappelte sich der FCG einmal mehr und holte sich noch ein 2:2-Unentschieden. Respekt!
Eine bombastische zweite Halbzeit sei es gewesen, befand FCG-Coach Florian Reckels Nach Schaffers zweiter Ohrfeige kam die Antwort der Hausherren nämlich schnell. Sie verteidigten hoch, profitierten von einem Dortmunder Abspielfehler und letztlich gewann Louis Martin Ball. Er bediente den einschießenden Janes Niehoff - nur noch 1:2 (59.). "Das war ganz wichtig", setzte dieser Treffer laut Reckels eine Menge Energie frei. Frederik Schulte verpasste den Ausgleich per Kopf. Guglielmo Maddente macht es per direktem Freistoß von der rechten Seite besser - 2:2 (75.). Es folgte eine richtig wilde Schlussphase.
Eine wilde Schlussphase
Manuel Beyer zog aus 16 Metern ab, der Ball sprang an den Dortmunder Innenpfosten, trudelte über die Torlinie und ASC-Keeper Joel Nickel in die Arme. Eine Flanke von Maddente strich kurz darauf haarscharf am zweiten Pfosten vorbei. Auf der Gegenseite köpfte Maximilian Podehl an die Latte. In der 90. Minute marschierte Gievenbeck schließlich noch im Drei-gegen-Zwei auf den Dortmunder Kasten zu. Alex Wiethölter war auf der linken Seite gestartet, doch die Gievenbecker entschieden sich anders und spielten die Überzahl nicht gut genug aus. Kein Tor. Kein Sieg. Immerhin aber ein Punkt. "Unterm Strich eine gerechte Punketeilung. Das war eine richtige Energieleistung. Die Jungs glauben an sich, rennen, marschieren", sprach Reckels von einem völlig verdienten Punkt aufgrund der extrem guten Moral.
Auch in der ersten Halbzeit war Gievenbeck beileibe zunächst nicht schlecht drauf. Die Gastgeber legten so los wie von der Tarantel gestochen. Christian Keil hatte eine Hundertprozentige, Louis Martin zumindest eine Fünfzigprozentige. "Ich hätte gerne mal gesehen, was passiert, wenn wir da in Führung gehen", so Reckels. Stattdessen lag seine Elf fix hinten: Florian Rausch setzte einen Freistoß der Marke "völlig unnötig" aus etwas 23 Metern direkt ins kurze Eck (14.). Nun lief Gievenbeck einem Rückstand hinterher und wirkte auch entsprechend. Die Köpfe gingen runter, die 49ers fanden nicht mehr zu ihrem Spiel zurück. Und als kurz nach dem Pausentee Schaffer auf 2:0 stellte, hätten wohl nur kühnste Optimisten einen Cent auf einen Gievenbecker Punktgewinn gesetzt. Aber es kam ja ganz anders...
1. FC Gievenbeck - ASC Dortmund 2:2 (0:1)
0:1 Rausch (14.), 0:2 Schaffer (48.)
1:2 Niehoff (59.), 2:2 Maddente (75.)