Sie waren noch gewarnt worden...

Von Fabian Renger

(04.03.24) Andree Dörr, Trainer der SpVgg Vreden, hatte noch eindringlich davor gewarnt. "Nach den letzten Spielen war es kein Geheimnis, dass die [SF Siegen, d. Red.] ganz gut aus der Halbzeit kommen", sollten seine Vredener im Gastspiel bei den SF Siegen nach dem Seitenwechsel besonders auf der Hut sein. Die Warnung verhallte. Binnen drei Minuten trafen die Siegener zweimal - nach 53 Minuten stand's 2:0 für die Gastgeber. "Danach war die Luft ein bisschen raus", so ein etwas verärgerter Dörr. "Da versauen wir uns das ganze Spiel."

Die erste Halbzeit war hingegen wirklich nicht von schlechten Eltern aus Sicht der Gäste. "Wir haben es geschafft, das Spielerische von denen komplett rauszunehmen", freute sich Dörr über die gelungene Umsetzung des Matchplans. Der sah wie folgt aus: Die SFS und ihr Dirigent Mats Scheld sollten möglichst keine Chance bekommen, in Ruhe ihr Spiel aufzubauen. Vreden wollte den Ball früh erobern und dann schnell umschalten. Das klappte relativ sauber. Nur zweimal wurde es brenzlig. Einmal rettete die Latte gegen Jubes Ticha (14.), einmal SpVgg-Keeper Tom Breuers gegen Andre Dej (21.). Die dickste Vredener Einschussmöglichkeit hatte Maximilian Hinkelmann, aus spitzem Winkel vergab er jedoch gegen Siegens Goalie Christoph Thies (32.). "Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt", fand Dörr. 

Das rissen die Gäste dann mit einer schläfrigen Phase zu Beginn des zweiten Abschnitts direkt wieder ein. Beim Siegener Führungstor eroberten sie erst einen schnell ausgeführten Freistoß, gaben ihnen dann wieder her - schließlich schloss Lars Schardt ab. Den ersten Schuss parierte Breuers, den Nachschuss nicht mehr (50.). Eigentlich war die Ausgangssituation eine völlig ungefährliche. Das galt auch fürs 0:2, wo die Gäste eine harmlose Flanke selbst wieder scharf machten und Markus Pazurek mehr oder minder die Kugel auflegten (53.). Damit war der Käse schnell gegessen. Im sechsten Spiel in Serie holte Vreden gegen Siegen keinen Sieg, zum dritten Mal hintereinander schossen die SpVgg gegen die SFS nichtmal ein Tor. Kann man schon von einem Angstgegner sprechen?

SF Siegen - SpVgg Vreden 2:0 (0:0)
1:0 Schardt (50.), 2:0 Pazurek (53.)