Oberliga Westfalen
Schlitzohr Koopmann ebnet den Weg
Von Fabian Renger
(15.02.24) Es geht also auch ohne merkwürdige, von Torhütern verschossene Elfmeter. Preußen Münsters Zwote blieb auch im zweiten Spiel des Kalenderjahres 2024 ohne Gegentor. Die Reise führte zu Victoria Clarholz, die Adlerträger gewannen mit 2:0 (0:0). Einen ähnlich denkwürdigen Moment wie neulich gegen Ennepetal gab es nicht, dafür zwei Tore binnen fünf Minuten und eine durchaus reife defensive Leistung.
"Es war das erwartet zähe Spiel", blickte Preußens Coach Kieran Schulze-Marmeling später zurück. Der Kunstrasen in Clarholz ist ein kleines Bauwerk, die Victoria stand sehr tief. Die Münsteraner brauchten also Lösungen und ein natürlich auch eine gewisse Geduld. Nicht alles klappte. Im technischen Bereich war einiges unsauber, einige Bälle gingen zu weit und trudelten ins Aus. "Es war echt schwer auf dem Platz", nahm Schulze-Marmeling seine Männer in Schutz. Nichtsdestotrotz erarbeiteten sie sich ihre Möglichkeiten. Leon Tasov scheiterte an Clarholz-Schnapper Nils Hahne, Marvin Kehl bekam nicht genügend Druck in seinen Abschluss. Ansonsten summierten sich die kleinen Szenen in der Box. In den Minuten vorm Halbzeitpfiff verloren die Gäste etwas die Kontrolle, nicht jede Umstellung funktionierte wie erhofft. "Danach war's dann sehr dominant", freute sich der Gäste-Trainer.
Koopmann aus 25 Metern
Danach heißt übersetzt der zweite Abschnitt Da fielen dann auch rasch die beiden Treffer. Das 1:0 war Schlitzohr Pascal Koopmann zu verdanken. Es gab Freistoß für Münster. 25 Meter vorm Tor, relativ zentrale Position. Koopmann haute die Kugel mit einem sauberen Spannstoß einfach mal direkt auf den Kasten und erwischte Hahne auf dem falschen Fuß - 1:0 für den Gast (58.). Wenig später flankte Ansunmana Nyassi mit viel Zug in die Mitte. Ein tückischer Ball für jeden Verteidiger, Jonas Ströker fälschte die Murmel schließlich ins eigene Netz ab (63.). Marvin Kehl und Luca Steinfeldt verpassten in der Folge noch das 3:0 - es wären die endgültigen Todesstöße gewesen.
Allerdings brannte hinten kaum was an. Clarholz setzte viel auf längere Bälle. Doch Schulze-Marmeling verlieh seiner Hintermannschaft in puncto Restverteidigung und Gegenpressing das Prädikat "sehr top". Erste Bälle, zweite Bälle: Preußens Defensive war aufmerksam und löschte das meiste sauber weg. Vier Punkte und kein Gegentor aus den ersten beiden 2024er-Spielen - "das ist eine sehr gute Basis", befand KSM.
Victoria Clarholz - Preußen Münster II 0:2 (0:0)
0:1 Koopmann (58.), 0:2 Ströker (63./ET)