Roxel gewinnt verdient 0:0

Von Christian Lehmann

(12.08.16) Martin Lambert ballte die Faust, Stephan Zurfähr fiel Gundolf Lorenz in die Arme und die Zuschauer klatschen anerkennend Beifall. Als Schiedrichter Marius Lehmann die Auftaktpartie zur Westfalenligasaison 2016/17 zwischen dem BSV Roxel und dem TuS Hiltrup beendete, war die Welt der Kleeblätter in Ordnung. "0:0 gewonnen" hatte der Aufsteiger gegen zunächst harmlose, nach der Pause aktivere, aber defensiv auch hier und da anfällige Hiltruper. Und, da waren sich die Beteiligten einig, diesen Punkt hatte sich der BSV vor rund 400 Zuschauern alles andere ergaunert, sondern mit viel Herz und einer bockstarken Defensivleistung vollends verdient.

Das sah auch Zurfähr so: "Wenn wir ganz viel Glück haben, ist sogar ein Lucky Punch drin. Die Jungs haben es gegen den Ball grandios gemacht, sich Chancen rausgespielt. Und das gegen einen Gegner, den ich als absoluten Meisterschaften sehe. Es war wichtig für die Jungs, zu sehen, dass sie in dieser Liga absolut mithalten können." Für seinen Gegenüber Carsten Winkler indes war die Rückkehr an alte Wirkungsstätte nicht ganz so, wie er sich das vorgestellt hatte. "Wenn wir nach der Halbzeit das 1:0 machen, läuft's anders. Roxel steht mit elf Mann hinten drin, deshalb mussten wir in die Zwischenräume vor der Viererkette kommen. Das haben wir in der zweiten Halbzeit besser gemacht, dementsprechend hatten wir die guten Torchancen." Die teils heftigen Wackler bei Roxeler Kontern erklärte der Übungsleiter so: "Wir haben manchmal ein bisschen Probleme und nehmen den ersten Ball nicht gut. Da müssen wir auf jeden Fall dran arbeiten."

Thomassens Kopfball geblockt

Arbeiten, das richtige Stichwort: Das taten die Gastgeber von der ersten Minute gegen fußballerisch bessere Hiltruper, die zwar viel Ballbesitz verzeichneten, aber nicht eine vernünftige Torchance herausspielten. In einem schwachen ersten Durchgang verzeichnete BSV-Neuzugang Christopher Thomassen die einzige echte Szene, als sein Kopfball nach feiner Flanke von Marian Diederichs geblockt wurde (34.).

In Durchgang zwei wurde es dann deutlich munterer. Auf Thomassens nächsten Hochkaräter (46.) antwortete der TuS prompt: Michael Fromme, zuvor gar nicht in Erscheinung getreten, war plötzlich frei durch und scheiterte, den Nachschuss verzog Christoph Blesz knapp (47.). In dieser, der stärksten Hiltruper Phase, machte vor allem Janik Bohnen hinter den Hiltruper Spitzen den Roxelern Feuer unterm Hintern. Seinen Chipball zu Fromme konnte dieser jedoch erneut nicht verwerten (53.). BSV-Abwehrchef Lambert war in dieser Phase völlig unzufrieden, raunzte: "Jeder Ball kommt wie ein Bumerang zurück!"