Eschhaus geht unter die Elfmeter-Schützen
Von Fabian Renger
(01.03.20) Wie das wohl früher war, damals auf dem Bolzplatz in Gievenbeck, als es hieß: Drei Ecken, ein Elfer! Irgendwas muss vorgefallen sein. Irgendein Trauma müssen die Kicker von Benjamin Heeke erlitten haben. Anders ist die derbe Elfmeter-Phobie nicht mehr zu erklären. Auswärts beim SV Spexard gab es das nächste Kapitel dieser unendlichen Reihe. 1:3 (0:1) verloren die Münsteraner, die wieder einmal einen Strafstoß verballerten. Diesmal trat Keeper Nico Eschhaus höchstpersönlich an.
Nach 39 Minuten wurde Julian Canisius gefoult. Eschhaus schoss aus elf Metern - und scheiterte an Heim-Tormann Yannick Ellguth. Es wäre der 1:1-Ausgleich gewesen. Was davor los war? Hier der flotte Schnelldurchlauf: Freistoß aus rund 20 Metern, Latte, Abpraller Nico Schürmann - 1:0 für den SVS (10.). Danach kaum Torchancen hüben wie drüben, Gievenbeck hatte den Ball, spielte sich aber nichts heraus und ließ hinten nichts zu. Heeke:"Es war ein relativ langweiliges Fußballspiel."
Ellguth ist "bester Mann"
Dann kam es zum Strafstoß. Heekes Schätzungen belaufen sich auf rund 50 Prozent verschossener Elfmeter während seiner Amtszeit. Ohne das jetzt näher nachgeprüft zu haben: Das könnte tatsächlich wohl passen. Immerhin brachte der Eschhaus-Fehlversuch Esprit in die Angelegenheit. Erst entschied sich Milli Brüwer mutterseelenallein vor Ellguth stehend für die denkbar schlechteste Variante - er schoss den Torwart an (40.). Danach hatten abermals Brüwer und Kollege Niklas Leser große Kopfball-Gelegenheiten. Wieder hielt jeweils Spexards Schlussmann. "Er war sicherlich deren bester Mann", lobte Heeke.
Nach der Pause geriet alsbald wiederum Eschaus in den Mittelpunkt. Erst parierte er aus drei Metern Entfernung gegen Spexards Philipp Kunde (58.), um sich wenig später aus rund 40 Metern von ihm von der Mittellinie aus veräppeln und überlupfen zu lassen - 2:0 (66.). Wenn schon, denn schon. Aus dem Gewühl verkürzte Tristan Niemann postwendend (68.), doch zu mehr langte es nicht. Stattdessen schoss Kunde noch zum 3:1-Endstand ein (90.). Zwischendurch war ein Treffer von Johan Scherr wegen einer Abseitsstellung nicht gegeben worden. Hmm.
Unrühmlicher Schlusspunkt mit dem H-Wort
Die 49ers wirkten präsenter und deutlich besser als im Hinspiel. Das war eines der Pläne. Mehr aber auch nicht. Heeke hatte keine gute Laune:"Es ist traurig, wenn unterm Strich nicht mehr bei rumkommt."
Ach so: Marco Gieseker vom SV Spexard flog übrigens noch mit glatt Rot runter. Nach Spielschluss ließ er sich zu einem Hu*****hn hinreißen. Welch Arbeitsnachweis: Er war erst in der 87. Minute ins Match gekommen.
SV Spexard - 1. FC Gievenbeck 3:1 (1:0)
1:0 Schürmann (10.), 2:0 Kunde (66.)
2:1 Niemann (68.), 3:1 Kunde (90.)
Bes. Vorkommnisse: Rote Karte gegen Spexards Marco Gieseker (nach Spielschluss/wg. Beleidigung), Spexards Torwart Yannick Ellguth pariert Foulelfmeter von Gievenbecks Nico Eschhaus (39.)