Westfalenliga 1
Westfalia Kinderhaus
Vorbereitung: „Gefühlt sind wir so gut vorbereitet wie noch nie“, sagt Westfalia-Coach Holger Möllers. Überraschend kommt diese Aussage beim Blick auf die Testspielergebnisse nicht. Den Sportfreunden Lotte, in der Oberliga als Aufstiegsfavorit Nummer eins gehandelt, konnte ein 1:1-Remis abgetrotzt werden. Türkspor Dortmund, ebenfalls Aufstiegskandidat in der Oberliga, musste man sich knapp mit 2:3 geschlagen geben. „Die Bedingungen waren optimal, fast alle waren durchgehend an Bord und sowohl im Training als auch bei den Spielen war immer Vollgas drin“, sagt Möllers, weiß aber auch: „Kaufen können wir uns davon im Moment noch nichts.“
Spielsystem: Bei der Systemfrage wird Möllers schmallippig: „Wir haben uns da noch nicht final festgelegt.“ Viel ausprobiert haben sie bei der Westfalia. Flexibel wolle man sein, sich nicht vom Gegner in seiner Spielidee beeinflussen lassen. Wie die genau aussieht, will Möllers nicht verraten.
Auftaktprogramm: „Schwieriger hätte es uns nicht treffen können“, findet der Kinderhauser Trainer. Am ersten Spieltag geht’s zum Oberliga-Absteiger nach Delbrück. Danach kommt die Zweitvertretung des SV Rödinghausen zu Besuch, ehe eine Auswärtspartie beim SC Verl II ansteht. „Delbrück ist im Grunde eine gestandene Oberligamannschaft. Zweite Mannschaften, wie Rödinghausen und Verl kann man am Anfang der Saison nur schwer einschätzen. Ich würde sagen, wir werden früh wissen, wo wir stehen.“
Schlüsselspieler: „Unser spiel definiert sich nicht über einzelne Spieler. Wir kommen übers Kollektiv“, sagt Möllers. Dass Jungs, wie Leon Niehues, Nick Rensing, Luis Haverland oder Neuzugang Semih Daglar kicken können, ist allerdings kein Geheimnis.
Saisonziel: Vierter wurde die Westfalia in der vergangenen Saison. Ein überragendes Ergebnis. Dementsprechend sind auch die Ansprüche gestiegen. „Wenn wir eine ähnliche Platzierung, wie vergangene Spielzeit erreichen, dann sind wir zufrieden“, sagt Möllers.
Titelfavorit(en): „Ich glaube, wenn sie in Verl wollen, dass die zweite Mannschaft aufsteigt, dann können sie das auch schaffen“, so Möllers. Zudem gehöre Delbrück als Absteiger zu den Anwärtern auf die vorderen Plätze. „Ich gehe auch davon aus, dass Mesum sich oben einordnen wird.“
Trainer: Holger Möllers (4. Saison)
Neu im Trainer/Betreuerteam: Philip Just (Co-Trainer)
Zugänge:
Elias Kourouma (Vereinslos)
Philipp Dubicki (SV Herbern)
Steffen Scharbaum (SV Drensteinfurt)
Moritz Orschel (Eigene U19)
Marvin Müller (Eigene U19)
Noah Rensing (Eigene U19)
Phil Möllers (1. FC Gievenbeck U19)
Semih Daglar (GW Nottuln)
Abgänge:
Airton (Ziel unbekannt/Brasilien)
Tim Siegemeyer (Stand-By)
Aljoscha Kottenstede (SC Greven 09)
Florian Graberg (Pausiert)
Michel Schrick (Wacker Mecklenbeck)
Tom Hemsing (SC Münster 08)
Niels Lautenbach (Eigene Reserve)
Nawid Zadeh (Pausiert)
Daniel Schürmann (SpVgg Erkenschwick)
So lief die Saison 2022/23:
Über die brillante Defensive der Kinderhauser wurde schon oft geschrieben. 14-mal hielt die Truppe die Null. 29 Gegentore bedeuteten den zweitbesten Wert der Liga. Nur der Zwote aus Peckeloh (21) fing sich weniger Kirschen. Kinderhaus schloss die Saison schlussendlich als Vierter ab. Besser geht's kaum. Besonders in der Rückrunde lief's blendend, die Fieberkurve zeigte nach oben, die Truppe von Holger Möllers verlor keines der letzten zehn Saisonspiele. "Das war der überragenden Trainingsbeteiligung und der harten Arbeit der Jungs geschuldet", schickt der Übungsleiter Liebesgrüße an seine Bande raus, merkt aber zugleich an: "Uns kam auch entgegen, dass die ein oder andere Mannschaft nicht mehr so gepunktet hat wie in der Hinserie." Einzige beiden Makel: Zehmal (!) teilte Kinderhaus die Punkte. Ligahöchstwert gemeinsam mit Nottuln und Hiltrup. Und 41 eigene Treffer waren jetzt auch nicht besonders viele, nur drei Teams trafen seltener - andererseits, wenn man trotzdem 43 Punkte holt, kann und muss man das wohl als effizient bezeichnen.