TuS Müssen-Billinghausen

Vorbereitung: "Ähnlich wie im letzten Jahr sind wir sofort im Juni, als es wieder möglich war gestartet", sagt Axel Helmold. Dabei wurde der Ball lange nicht in die Hand genommen, um erstmal an Dingen wie Stabilisation und Athletik zu arbeiten, um Verletzungen zu vermeiden. So sei man von Verletzungen verschont geblieben, auch wenn die Spieler natürlich nach dem Ball gelechzt hätten. "Etwa die Hälfte der Mannschaft hat sich zwar richtig fit gehalten, aber Kontaktsport kann man eben nicht alleine trainieren", erklärt Helmold, warum zunächst einmal Fitnesscoach Dirk Ewert viele Inhalte übernahm und das Team durch den Wald scheuchte. "Die Testspiele liefen gut, wenn wir denn überhaupt gespielt haben", bedauert Helmold, dass vier von acht Testspielen von den jeweiligen Gegner wegen Personalmangel abgesagt wurden. 

Spielsystem: Eine stabile Abwehr und dann schnell nach vorne. Das Rezept kennen wir von fast allen Trainern. Müssen-Billinghausen und ihr Trainer setzen dabei aber zumeist auf eine offensivere Deckungsvariante, nämlich die 3:2:1-Formation. Da müssen sich die Trainer der TuS-Gegner sicherlich anders vorbereiten. Vorne geht es dann auch konzeptionell zu, allerdings war es zuletzt oft Spielmacher Lasse Bracksiek, der die Entscheidungen getroffen und seine Mitspieler in Szene gesetzt hat. Da will sich der TuS etwas breiter aufstellen und jüngere Spieler mehr in den Fokus nehmen. Ohnehin warten in der A-Jugend einige riesen Talente mit Doppelspielrecht auf ihre Chance.

Harz ja/nein: Vor zehn Jahren, als Helmold selbst noch spielte, war Harz das nonplusultra. Dann wurde es in Lippe nach und nach immer mehr eingeschränkt. Helmold selbst fand das angenehm. Seine Spieler sind da genau das Gegenteil. In Müssen geht ohne das Klebemittel nicht viel. "Wenn wir auswärts ohne Harz spielen müssen, trainieren wir auch ohne. Das ist schon manchmal witzig, wenn im Training kein Pass mehr ankommt", nimmt es Helmold mit Humor.

Auftaktprogramm: "Das ist wie Dortmund gegen Bayern", sagt der TuS-Coach zum Derby gegen Hillentrup am ersten Spieltag. Im Aufstiegsjahr gewann Hillentrup beide Spiele äußerst knapp. Dafür würde man sich in Billinghausen gerne revanchieren. Helmold hat aber auch Respekt. Vor allem, weil sein ehemaliger Trainer Detlev Rauchschwalbe den TSV übernommen hat. "Einer der besten Trainer, die ich kenne", lobt Helmold. Danach geht es gegen die Zweitvertretungen aus Loxten und Altenhagen. Eine Wundertüte, weil man nie weiß, wer von oben aushilft, glaubt Helmold.

Schlüsselspieler: Lasse Bracksiek ist immer noch ein Dreh- und Angelpunkt. Allerdings nennt Helmold auch Dennis Nold, Felix Henrich-Held, Niklas Hohmeier und Malte Begemann, als Spieler, die den Unterschied machen können. Vor allem sieht aber auch er die Position des Torwarts als entscheidend an. Und da ist Müssen-Billinghausen mit dem erfahrenen Thorsten "Sammy" Leike bestens aufgestellt. "Er ist sicher einer der besten Torhüter der Liga. Sein Ausfall würde schon sehr wehtun", hofft Helmold auf eine verletzungsfreie Saison bei seinem Rückhalt.

Saisonziel: "Unter die ersten sieben und somit nicht absteigen", gibt auch Helmold an. Er findet es Wahnsinn, dass ganze fünf von 12 Teams absteigen sollen. 

Favoriten: "Man hört, dass Altenhagen II gerne hoch möchte", hat Helmold seine Ohren gespitzt. Die Drittliga-Reserve hat eine A-Jugend-Bundesliga in der Hinterhand, zudem muss man immer damit rechnen, dass die Nummer 15 und 16 des Drittliga-Teams Spielpraxis sammeln. Und wenn es gewollt ist, und die Erste keine Probleme bekommt, wird sicher noch mehr unterstützt, sagt der TuS-Trainer

Zugänge:
Sven Elges (Handball Lemgo 4)

Abgänge:
Max Förster (SG Detmold)
Nico Rotanski (HC Steinheim)
Can Sagir (unbekannt)