Freude und Leid stehen nah beieinander

Von Hannah Opitz

(29.08.22) Was ein Spiel. Da ging's aber richtig ab. Zwei rote Karten und eine Mannschaft, die in Überzahl das Spiel drehte. Da kann man schonmal verärgert über die Schiedsrichterentscheidungen sein. "Die rote Karte war spielentscheidend. Da brauch man nicht drüber diskutieren", ärgerte sich Ahmed Ibrahim, Coach vom DJK Rödder. Seine Mannschaft verlor mit 2:4 (1:1)  gegen Adler Buldern. 

Wer sich jetzt danach sehnt, das Spiel chronologisch abzufrühstücken, hat wohl Pech. Wir starten natürlich bei der spielentscheidenden Situation: Nämlich der roten Karte. In der 59. Minute hatte Lukas Lödding den Ball am Fuß. Er dribbelte im Mittelfeld einige Meter, als Sebastian Mengelkamp ihn von den Beinen holte. Schiedsrichter Manuel Brettschneider zögerte keine Sekunde und zog die rote Karte. "Die Karte darf man nicht geben. Eine harte gelbe hätte es auch getan", ärgerte sich Ibrahim. Dennoch gab er zu, dass sein Spieler einen Tick zu spät kam. Bulderns Trainer Alexander Möllers fand die Karte ebenfalls etwas hart. "Dennoch war das Foul rotwürdig. Schwierige Entscheidung", sagte Möllers. 

"Das war Glück für uns"

Mit einem Mann weniger fiel das Verteidigen für Rödder wesentlich schwieriger aus. Zu der Zeit führten die Gäste mit 2:1. Aber dabei sollte es nicht bleiben. "Wir sind nur noch hinterhergelaufen und haben dumme Gegentore kassiert", sagte Ibrahim. Das 2:2 fiel in der 70. Minute. Markus Bunge zog aus 16 Metern einfach mal ab und traf. Beim 3:2 und 4:2 flankte Nils Humberg die Kugel in die Mitte, wo Leon Rademacher richtig stand und einschob (74./84.).

Damit aber noch nicht genug. Das wäre da viel zu wenig Drama. In der 90. Minute ertönte erneut der Pfiff. Der Schiedsrichter zog Gelb. Aber warte mal, der hatte doch schon Gelb. Ja, so war es auch. Die Rote Karte ließ nicht lange auf sich warten. Nils Humberg flog vom Platz. Brettscheider sah ein taktisches Foul, ein klarer Fall für eine gelbe karte. "Es war auf jeden Fall kein taktisches Foul. Und bei dem Spielstand und der Spielminute, hätte man auch Fingerspitzengefühl zeigen können", ärgerte sich Möllers.

So viel Pech auf einmal kann man doch gar nicht haben

So, jetzt gehen wir wieder zum Anfang des Spiels: Möllers Team brauchte einige Zeit, um auf dem Platz anzukommen. Dies nutzten die Gäste natürlich gnadenlos aus. Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld setzte sich Nikolas Limke ab und bekam den passenden Schnittstellenpass in den Sechzehner. Da musste er nur noch zum 1:0 für Rödder einschieben (10.). Das Spiel lief ab diesem Zeitpunkt ausgeglichen. In der 42. Minute dann der Ausgleich: Nach einem Standard wurde der eigene Mann angeschossen. Die Kugel landete bei Leon Rademacher, der einfach mal abzog (1:1). 

"Das 2:1 fiel zu einem echt guten Zeitpunkt", sagte Ibrahim. Nach der Pause ließ dieser nämlich nicht lange auf sich warten. Ein klassisches Standardtor von Tim Sommer (52.). Kurz danach trafen die Gäste erneut und freuten sich tierisch - bis der Pfiff ertönte. Handspiel. Tor aberkannt. Und am Ende fuhren die Gäste eben mit leeren Händen nach Hause. Ibrahims Team hätte die Punkte dringend gebrauchen können: "Wir wollten so schnell wie möglich Punkte gegen den Abstieg sammeln. Da ist sowas eine extrem brutale Niederlage. Wir sind alle total enttäuscht."

Adler Buldern - DJK Rödder     4:2 (1:1)
0:1 Limke (10.), 1:1 Rademacher (42.),
1:2 Sommer (52.), 2:2 Bunge (70.),
3:2 Rademacher (74.), 4:2 Rademacher (84.)
Bes. Vorkommnisse: Rot für Rödders Sebastian Mengelkamp (59.), Gelb-Rot für Bulderns Nils Humberg (90.)