Metelens Füße flattern

von Stephan Meyer

(26.08.18) Als zwei Drittel der Partie zwischen Matellia Metelen und Amisia Rheine absolviert waren, schien alles klar. Metelen hatte soeben das 2:0 erzielt, die Partie zuvor aus einer sicheren Defensive heraus kontrolliert und Amisia war laut Metelens Spielertrainer Bertino Nacar „mausetot“. Am Ende kam alles anders, die Gäste um Trainer Torsten Schmidt feierten einen 4:2-Auswärtssieg. Und der war letztlich verdient, wie sich beide Trainer am Ende einig waren. Für Amisia bedeutet der Erfolg den Sprung an die Tabellenspitze.

60 Minuten habe seine Mannschaft keinen guten Fußball gespielt, gab Torsten Schmidt nach der Partie zu Protokoll. „Es war aber auch schwierig, weil Metelen die Räume in der eigenen Hälfte extrem eng gemacht hat.“ Sein Team habe aber eben auch viel zu langsam gespielt, sich viel zu wenig bewegt. Mit der ersten Standardsituation gingen die Hausherren bereits nach zwölf Minuten in Front. Nacars Freistoß von der linken Seite nickte Lukas Kippelt am ersten Pfosten ins Nets - 1:0, der Pausenstand.

Konter zum 2:0

In der Gäste-Kabine waren sich zur Pause alle einig, dass das Dargebotene nicht den eigenen Ansprüchen genügen dürfe. Entsprechend entschlossen kam Rheine aus der Pause. Mitten in die Drangphase Amisias platzte dann nach 59 Minuten ein Konter der Matellia. Über David Wähning und Damian Möllers hervorragend vorbereitet, hatte Bertino Nacar nur noch wenig Mühe, auf 2:0 zu stellen. Wer nun aber dachte, die Gäste würden die Flinte ins Korn werfen, wurde eines Besseren belehrt. Mit dem Anschlusstreffer nach 67 Minuten durch Thomas Bertels Kopfball ging ein Ruck durch Schmidts Team. Und bei den Hausherren passierte das Gegenteil. Schon in den ersten beiden Spielen hatte Metelen jeweils Führungen verdaddelt. „Nach dem 1:2 haben bei uns die Füße geflattert“, erkannte Nacar die einsetzende Verunsicherung.

Florian Maier ersprintete in Minute 74 einen zu kurz geratenen Rückpass auf Matellia-Keeper Andreas Stadler und glich aus. Bei Metelen ging nun nichts mehr, die Amisen hingegen glaubten an den Dreier und bekamen ihn. Dem 18-jährigen Iskender Gardaschanli war es vorbehalten, seine Farben vier Minuten vor dem Ende in Führung zu schießen, Björn Sandmann legte vom Elfmeterpunkt nach Foul an Fabian Unnewisse das 4:2 nach.

Eine kuriose Szene ereignete sich zudem in der Schlussphase beim Stand von 2:3: Amise Hendrik Winnemöller leistete sich ein taktisches Foul mit dem Wissen, dafür den Gelben Karton zu kassieren. Den bekam er auch. Zur Überraschung aller hatte Winnemöller aber nach Ansicht von Referee John Peters bereits zuvor Gelb gesehen. Entsprechend durfte Winnemöller ein paar Minuten früher duschen als die Kollegen, er sah Gelb-Rot. „Er war sich sicher, noch kein Gelb zu haben“, meinte Thorsten Schmidt dazu. Auch die Metelener hätten sich überrascht gezeigt. Schmidt war am Ende stolz auf seine Truppe: „Kompliment an die Mentalität.“ Bertino Nacar tat es „einfach leid für die Jungs“.

Matellia Metelen - Amisia Rheine 2:4 (1:0)
1:0 Kippelt (12.), 2:0 Nacar (59.),
2:1 Bertels (67.), 2:2 Maier (74.),
2:3 Gardaschanli (86.), 4:2 Sandmann (90.+2, FE).
Bes. Vorkommnis: Gelb-Rote Karte für Rheines Winnemöller (90.+1).