Wer holt sich den Bahnhof?

von Tom Veltrup

(25.03.22) Ein prestigeträchtiges Derby geht am kommenden Sonntag in die nächste Runde. Zu früheren Zeiten war die Begegnung zwischen Germania Horstmar und dem TuS Laer von hoher Bedeutung, denn es ging nicht nur um die Wurst, sondern gleich um einen ganzen Bahnhof. Die mittlerweile stillgelegte Station liegt nämlich ziemlich genau zwischen den beiden Gemeinden. In den 70er-Jahren gab es sogar eine Trophäe, die nach drei Siegen in den ersten drei Spielen dauerhaft in Laer geblieben ist. Noch immer schmückt sie das dortige Vereinsheim. 

Einige heiß umkämpfte Spiele gab es in der langjährigen Geschichte. Was aus der jüngeren Vergangenheit in Erinnerung bleibt, ist mit Sicherheit der letzte Spieltag der Saison 2011/12. Dort machten die Horstmarer in Laer den Bezirksliga-Aufstieg fest. Währenddessen schossen sie den schwarz-gelben Rivalen runter in die Kreisliga B. Auch Patrick Jung, mittlerweile Kapitän in Horstmar, erinnert sich noch ziemlich gut: "Es war mein erstes Spiel bei den Senioren, damals für unsere Zweite. Da schlugen wir erst Laers Reserve mit 2:0, danach ist unsere Erste aufgestiegen. Das war eine richtige Feier. Am nächsten Tag sind sie noch mit der Bimmelbahn rumgefahren. Da haben sich auch welche zwei Tage Urlaub für genommen."

Bahnhof aktuell in Horstmars Besitz

Heutzutage ist die Situation eher umgekehrt: Die Germania kämpft um den Klassenerhalt, während sich die Laerer berechtige Hoffnungen auf den Bezirksliga-Aufstieg machen. Das macht die Schwarz-Gelben dennoch lange nicht zum Favoriten, wie auch das Hinspiel zeigte. Dort schlug Germania mit reichlich Fans im Nacken den Rivalen mit 5:3. Für den 29-jährigen Ur-Horstmarer gibt es jedoch eine Sache, die noch schöner ist, als Laer zu schlagen: "Unser absoluter Erzfeind ist Westfalia Leer. Für mich ist das nochmal eine Stufe höher. Aber gegen Laer sind es auch immer geile Duelle."

Ein besonderes Spiel wird es auch für den Laerer Toptorjäger Marcel Exner, der ab der kommenden Spielzeit für den Rivalen auf Torejagd gehen wird. "Er wird sich auch gegen uns definitiv nicht zurückhalten", ist sich der Innenverteidiger sicher. "Aber es ist natürlich ein besonderer Anreiz, ihn im Schach zu halten. Wenn wir uns diszipliniert verhalten, macht der gegen uns auch nichts." Außerdem kommen die Horstmarer wegen diverser Spielausfälle aus einer dreiwöchigen Pause, in der der Fokus vom Coach Niklas Melzer schon klar und deutlich aufs "Bahnhofs-Derby" gelegt wurde. Ob es für "Pjung" zu einem Einsatz reicht, steht noch in den Sternen. Nach einer Knieverletzung ist er erst seit vergangener Woche wieder voll im Training. Eins ist jedoch sicher: Sollte er auf dem Platz stehen, wird er alles dafür geben, den Bahnhof zum Horstmarer Eigentum zu machen.

Nur fünf von neun Begegnungen gingen vergangenen Spieltag tatsächlich an den Start. Dementsprechend können wir aus dem Tipp-Duell gegen Gellendorfs Coach Georg Fettich noch keinen Sieger ernennen. Eins können wir aber versprechen: Es wird ein ganz, ganz enges Duell. Denn der aktuelle Zwischenstand beträgt 4:4. Schon jetzt steht fest, dass auch am kommenden Sonntag maximal sieben Spiele stattfinden. Hoffentlich genug für uns, den Horstmarer Patrick Jung zu schlagen. Wir wünschen gutes Gelingen!

Kreisliga A Steinfurt, der 23. Spieltag

1. FC Nordwalde - FC Eintracht Rheine II (Fr, 19:30 Uhr)
Wer nicht bis Sonntag auf die neue Spielrunde warten kann, schwingt seinen Hintern am Freitagabend ins Sparkassen-Stadion. Dort ist mit dem Topspiel zwischen dem Tabellenfünften und dem Tabellenzweiten nämlich schon reichlich Spannung vorhanden. Die Rheinenser können mit einem Punktgewinn wieder die Spitze erklimmen, auch der FCN käme mit einem Dreier wieder ziemlich nah oben dran. Bei einer Niederlage ist mit neun Punkten Rückstand auf den FCE erstmal die Luft raus. Verlieren ist also verboten, wenn sie im Aufstiegsrennen noch ein Wörtchen mitreden wollen.
Hinspiel: 2:4
Jung: 1:1
Heimspiel-Tipp: 1:2

SC Altenrheine II - SV Langenhorst-Welbergen (So., 13 Uhr)
Das ist Abstiegskampf! Der 15. empfängt den Tabellenvorletzten. Altenrheine hat nach dem 0:0 gegen den Skiclub 15, Langenhorst erst 14 Punkte gesammelt. Beide wissen, dass das noch lange nicht reicht, wenn sie nächstes Jahr noch im Kreisoberhaus spielen wollen. Für den Gewinner wäre es ein immens wichtiger Dreier, mit einem Remis würden beide Teams auf der Stelle treten. Kaum vorstellbar also, dass eines der beiden Kellerkinder einen einfachen Punktgewinn anpeilt. Let the battle begin!
Hinspiel: 3:3
Jung: 2:2
Heimspiel-Tipp: 2:1

TuS Germania Horstmar - TuS Laer 08 (So., 15 Uhr)
"Laers große Stärke liegt in der Offensive. Vor allem nach der Verletzung von Steffen Köhler ist die Defensive anfälliger. Es ist also durchaus möglich, dass der Bahnhof bei uns bleibt", schätzt der Innenverteidiger den Nachbarn ein. Die eigenen Stärken sind für ihn ebenfalls klar erkennbar: "Es ist das mannschaftliche Gefüge. Es hauen sich alle rein. Deswegen macht es momentan, richtig Spaß zu kicken und zum Sportplatz zu kommen. Wenn wir uns weiter so präsentieren wie in der Rückrunde, bin ich, was den Klassenerhalt angeht, sehr guter Dinge." Nach den Arbeitssiegen gegen Rodde und Wettringen II haben die Gäste allerdings auch wieder Selbstvertrauen getankt und werden alles daran setzen, oben dran zu bleiben. Und natürlich den Bahnhof zurückzuerobern.
Hinspiel: 5:3
Jung: 2:1, Alexander Vollmer und Niklas Melzer netzen.
Heimspiel-Tipp: 1:2, sorry Patrick!

FSV Ochtrup - Grün-Weiß Amisia Rheine (So., 15 Uhr)
Beide Teams dümpeln im Mittelfeld der Tabelle herum. Sowohl nach oben, als auch nach unten geht wohl nichts mehr. Die Formkurve spricht allerdings eindeutig für den Gastgeber: 13 Punkte aus den vergangenen fünf Spielen. Chapeau! Bei den Rheinensern hingegen sind es fünf Zähler. Im neuen Jahr sind aber auch sie noch ungeschlagen. Kann die Siegertruppe vielleicht doch nochmal am oberen Tabellendrittel anklopfen? Die individuelle Klasse ist bei beiden zweifelsfrei vorhanden.
Hinspiel: 2:5
Jung: 2:1
Heimspiel-Tipp: 3:1

Fortuna Emsdetten - SV Westfalia Leer (So., 15 Uhr)
Kaum ein Team weist größere Leistungsschwankungen bei Heim- und Auswärtsspielen vor, als die Gäste aus Leer. Zuhause im Stadion am Leerbach sammelten sie ganze 28 Punkte - gemeinsam mit der FCE-Reserve Ligabestwert! Nur einmal bekamen sie zuhause auf die Mütze. Auswärts verloren sie jedoch ganze sieben von neun Auftritten. Die Reisen in die Ferne dürften sie also nur äußerst ungerne antreten, besonders wenn es zu Fortuna Emsdetten geht. Die befinden sich nämlich in blendender Verfassung und haben noch alle Chancen auf den Bezirksliga-Aufstieg. Auch wenn das Nachholspiel in Gellendorf mit 0:1 in die Buchse ging.
Hinspiel: 3:3
Jung: 3:1
Heimspiel-Tipp: 2:0

SF Gellendorf - Skiclub Rheine (So., 15 Uhr)
Die Sportfreunde holten am Donnerstag einen knappen 1:0-Heimsieg über Fortuna Emsdetten, Skiclub zog indes am vorigen Wochenende zuhause gegen Fortuna Emsdetten mit 1:3 den Kürzeren. Doch wo könnte man sich besser aufraffen, als in einem Stadtderby? Vor allem für die Gäste wird es Zeit, den Bock umzustoßen. Gellendorf will im Aufstiegsrennen bleiben, die Gäste müssen schauen, dass sie nicht voll in den Abstiegskampf rutschen. Für reichlich Spannung ist also gesorgt!
Hinspiel: 0:1
Jung: 3:0
Heimspiel-Tipp: 2:0

Eintracht Rodde - FC Matellia Metelen (So., 15 Uhr)
Beide Teams durften vergangenes Wochenende die Füße hoch legen, denn beide Begegnungen fielen in den Sand. Mit voller Energie kann es nun also ins Duell gehen. Für beide ist viel drin: Metelen will den Abstand nach oben nicht verlängern, Rodde will unbedingt die rote Laterne abgeben. Im Hinspiel war die Eintracht beim 1:5 chancenlos. Doch seit Horst Hillebrand an der Seitenlinie steht, gibt es wieder Hoffnung. Für den Tabellendritten aus Metelen wird es diesmal also vermutlich ein wenig schwieriger. "Ich weiß nicht, was Thomas da macht, aber irgendwie funktioniert es ziemlich gut", sieht Jung die Vorteile bei den Metelenern.
Hinspiel: 1:5
Jung: 0:2
Heimspiel-Tipp: 1:2