Holthaus stiehlt "Munne" die Show

von Christian Lehmann

(01.09.22) Nein, bis zur 75. Minute erweckten die Sportfreunde Gellendorf nicht den Eindruck, als könnten sie den stabilen Abwehr-Riegel Germania Hauenhorsts noch durchbrechen. Die Mannschaft von Georg Fettich rackerte, spielte gefällig, wurde aber im letzten Drittel meist zu fahrig. Dann brachte der Coach Julian Fischer und Daniel Sitnikow in die Partie. Der Doppelwechsel sollte sich beim 1:1 (0:0)-Remis im Gellendorfer Sportpark vor rund 200 Zuschauern am Mittwochabend als Glücksgriff erweisen.

Während Fischer gegen den Ball jeden Zweikampf für sich entschied und so jegliche Konterbemühungen der Gäste im Ansatz erstickte, belebte Sitnikow sofort die Offensive. Mit einer feinen Halbfeld-Flanke leitete der Youngster den 1:1-Ausgleich ein. In der Mitte beharkten sich Robin Thielemann und SFG-Kapitän Marcel Bernhardt, die Kugel rutschte durch auf den zweiten Pfosten, wo Nils Holthaus mit einem technisch anspruchsvollen Abschluss den Angriff veredelte (1:1/82/siehe Video-Teil eins.). Die Gastgeber waren danach angefixt, hätten bei einem Holthaus-Kopfball und einer strittigen Szene, in der Jona Brüning den Torschützen an der Strafraumkante foulte (Referee Niklas-Tom Schwabedissen entschied auf Freistoß/siehe Video-Teil zwei), mit etwas Glück sogar noch zum Siegtreffer kommen können. Letztlich blieb's aber bei der Punkteteilung. Und die war gerecht.

Göcke: "Ich ärgere mich über das Ergebnis"

Das sah auch SFG-Coach Georg Fettich nicht anders: "Am Anfang kamen wir mit unserer Defensivtaktik nicht so ins Spiel, dann haben wir etwas weiter vorgeschoben. In der zweiten Halbzeit haben wir noch einen Gang zugelegt. Das Unentschieden geht in Ordnung." Dem stimmte Germanias Trainer Guido Göcke zu - mit leichten Einschränkungen. "Ich ärgere mich über das Ergebnis, weil wir das 2:0 machen müssen. Dann wäre das Spiel entschieden gewesen. Ich bin aber weit davon entfernt, zu sagen, dass der Punkt hochunverdient ist. Es war ein sehr ordentliches Spiel von beiden."

Nach weitestgehend ereignisloser erster Halbzeit - die Ausnahme bildete eine Aufreger-Szene, in der Janni Krause unter Bedrängnis die Führung der Gäste verpasste - hatten beide Teams in Durchgang zwei die Schlagzahl erhöht. SFG-Kapitän Marcel Bernhardt wurde bei zwei Abschlüssen aus 16 Metern geblockt, ein vermeintlicher Treffer von Ole Lüttmann wurde aufgrund einer vermeintlichen Abseitsstellung aberkannt. Auf der Gegenseite traf Munzur Bezgincan nach einer scharfen Hereingabe von Alan Krzesinski zum 0:1 (55.). Die von Göcke erwähnten Möglichkeiten, die Partie frühzeitig zu entscheiden, ließen Bezgincan mit einem Kopfball aus sieben Metern und Ibo Polat liegen, dessen Freistoß Gellendorfs Schnapper Robin Gäbelein an die Latte lenkte.  

Sportfreunde Gellendorf - Germania Hauenhorst     1:1 (0:0)
Tore: 0:1 Bezgincan (55.), 1:1 Holthaus (82.)