Doppelschlag zum Gellendorfer K.O. 

Von Jost Klasmann

(17.03.24) Im Nachbarschaftsduell zwischen GWA Rheine und den Sportfreunden aus Gellendorf setzten sich die Gastgeber in einem erwartbar ausgeglichenen Spiel unerwartet deutlich mit 3:0 (2:0) durch. Kurz vor Abpfiff der ersten Halbzeit ebnete ein Doppelschlag den Weg, ehe ein Comebacker endgültig den Heimsieg besiegelte.

"Es gab heute eigentlich kein Problem. Wir haben bis zur 41. Minute ein gutes Spiel gemacht und nichts zugelassen", befand Gellendorfs Trainer Raphael Palm nach der nächsten bitteren Niederlage seines Teams, das sich vor der Pause um den eigenen Lohn brachte. Gewohnt umkämpft begann die Partie der Lokalrivalen, die auch in der Tabelle nebeneinander Platz nehmen, ohne dabei die ganz großen Highlights vor dem Tor zu erzeugen bis schließlich bei den Sportfreunden Startelf-Rückkehrer Noah Schoon ein bisschen spielerische Frische reinbrachte und mit einem feinen Steckpass Youngster Josef Akum ins Duell mit GWA-Keeper Nico Lauenstein schickte. Dem pfeilschnellen Angreifer war allerdings sein junges Alter beim Lauf aufs Tor deutlich anzumerken, sodass der Abschluss fahrig kam und Lauenstein die Null hielt. 

"Was uns in der Hinrunde stark gemacht hat, hat GWA heute gemacht", beschrieb Sportfreunde-Trainer Palm den heute entscheidenden Faktor, denn die Hausherren nutzten ihrerseits die Chancen eiskalt aus: Sedat Yildiz tankte sich in einem Kraftakt durch, gab den Ball rechtzeitig zu Dominik Tiekötter und dieser in den Rückraum zum richtig postierten Kevin Beermann, der quasi vom Elfmeterpunkt einnetzte (41.). "Es hätte in beide Richtungen kippen können", kommentierte auch Amisia-Coach Tim Plottek die richtungsweisende Führung seiner Mannschaft, die direkt darauf unter Mithilfe der Gäste nachlegte. Bei einem weiten Einwurf auf den ersten Pfosten wurden sich Schlussmann Robin Gaebelein und Vordermann Patrick Bruns nicht ganz einig, wer für die Hereingabe zuständig war, sodass diese letzten Endes beim glücklichen Dritten Louis Knebelkamp landete, der am schnellsten schaltete und ins verwaiste Tor einnetzte (44.) - so schnell kann's gehen. 

Gellendorfs Drangphase bleibt glücklos

Was mit Wiederanpfiff passieren würde, schien allen offensichtlich: "Dass Gellendorf drücken wird und wir die nächsten 15 Minuten überstehen müssen, war klar", wusste Plottek, was auf ihn und seine Mannschaft zukommen würde. Die Gäste öffneten das Visier, stellten ihre Grundordnung offensiv um und pressten auf zweite Bälle, von denen es dank langer Bälle einige gab, doch GWA war hellwach, verteidigte das allermeiste gut weg und hatte mit Lauenstein einen Trumpf zwischen den Pfosten. Denn dieser gewann auch das zweite direkte Duell mit einem Gellendorfer Angreifer in Person von Kevin Vollrath für sich und ließ die Angelegenheit nicht nochmal heiß werden. "Da hätte GWA wahrscheinlich nochmal Stress bekommen", ärgerte sich Palm ob der vergebenen Anschlusschance ein wenig. 

Schlussphasen scheinen den Gastgebern zu liegen, denn auch im zweiten Durchgang trafen diese spät: Ein Ballverlust im Gellendorfer Zentrum flog den Sportfreunden um die Ohren als Tiekötter den Ball stibitzte, Meter machte und für den eingewechselten Delil Yildiz übergab. Dieser hatte das Auge für den ebenfalls eingewechselten Alian Berisha, der nach langer Verletzungs- und Krankheitspause mal wieder auf dem Platz stand und direkt "Alian-Berisha-Sachen machte", wie sein Trainer Plottek das Einschieben zum Endstand beschrieb (89.). "Wir haben extrem harte Wochen vor uns, da war der Sieg heute wichtig", freute sich Plottek vor den Duellen mit Nordwalde und Hauenhorst über die drei Punkte.

GWA Rheine - SF Gellendorf 3:0 (2:0)
Tore: 1:0 Beermann (41.), 2:0 Knebelkamp (44.),
3:0 Berisha (89.)