Platzverweis als Knackpunkt

Von Christian Lehmann

(18.03.24) Es lief die 43. Minute im Sepp Herberger-Stadion in St. Arnold, da fuhr der bereits verwarnte Dominic Brünen dem flinken Roman Streitenberger in die Parade. Schiedsrichter Klaas Meinert blieb nichts anderes übrig, als dem Innenverteidiger des FC Eintracht Rheine II die Gelb-Rote Karte zu zeigen. Auch in Unterzahl rackerten die abstiegsbedrohten Gäste bis zum Geht-nicht-mehr, letztlich blieben die Punkte aber beim Gastgeber. Nach dem 2:0 (0:0)-Heimsieg hat die Mannschaft von Trainer Hasan Ürkmez beste Chancen, sich in diesem Jahr mal komplett aus dem Abstiegskampf rauszuhalten. Die FCE-Reserve bleibt mittendrin.

"Wir haben eh eine angespannte Personalsituation. Die Gelb-Rote hat das Spiel gekippt", sagte FCE-Teammanager Markus Helmes nach dem Spiel. In puncto Leidenschaft und Einsatzbereitschaft konnten er und seine Trainerkollegen Serhiy Korytnyk und Eugen Schäfer der Truppe keinen Vorwurf machen. "Die Mannschaft hat kämpferisch überzeugt, tapfer verteidigt und lange das 0:0 gehalten - aber es hat leider nicht gereicht. Wir hatten uns mehr erhofft und sind etwas enttäuscht."

Greiwe trifft den Innenpfosten

Von Beginn an hatten die Hausherren etwas mehr vom Spiel, ohne jedoch so richtig hochkarätige Gelegenheiten herauszuspielen. Gefährlicher wurde es da schon auf der Gegenseite, wenn FCE-Stürmer Nico Greiwe zum Sololauf ansetzte. Noch in der Anfangsphase jagte er den Ball aus guter Position über das Tor, kurz vor der Pause - die Eintracht agierte hier bereits in Unterzahl - traf er nur den Innenpfosten (45.). "Das hat er wirklich toll gemacht, ich habe den Ball schon drin gesehen", meinte Helmes.

"Die erste Halbzeit war nicht gut", befand St. Arnolds spielender Co-Trainer Michael Heckmann. Im zweiten Durchgang aber steigerte sich sein Team mächtig und zog vor allem in den ersten 20 Minuten nach Wiederanpfiff ein echtes Powerplay auf. Kapitän Niklas Bartsch und Streitenberger trafen die Latte, alles weitere, was aufs Tor der Rheinenser kam, fischte Klaas Hüppmeier weg. Der hütet sonst das Tor der dritten Mannschaft, war an diesem Sonntag aber der Turm in der FCE II-Schlacht. "Wahnsinn, dass wir nach 70 Minuten noch nicht führen. Der Torwart hatte echt einen Sahnetag und hat einige Dinger rausgeholt", staunte selbst Heckmann.

Bekanntes Muster - Streitenberger gefoult, Hyneck trifft

In der 75. Minute platzte aber der Knoten bei den Gastgebern - und wieder mal war es eine bewährte Konstellation, die beim TuS zum Erfolg führte: Streitenberger wurde in der Box von Hüppmeier von den Beinen geholt, der Elfmeterpfiff von Referee Meinert war ebenso alternativlos wie die Ampelkarte aus der ersten Halbzeit. Spezialist Carlos Hyneck trat an und traf zum 1:0 (75.).

Nun war der Bann gebrochen, Lars Nitschke stahl sich nach einem Eckball am ersten Pfosten frei und nickte zum 2:0-Endstand ein (81.). In der Folge hätte TuS-Joker Clemens Hovekamp das Ergebnis bei zwei Großchancen noch ausbauen können, doch das war nicht mehr wichtig. "Irgendwann haben wir sie mürbe gekriegt. Das waren absolut verdiente drei Punkte. Wenn wir jetzt in Laer nachlegen, haben wir wohl erstmal Ruhe", meinte Heckmann.

TuS St. Arnold - FCE Rheine II     2:0 (0:0)
Tore: 1:0 C. Hyneck (75./FE), 2:0 Nitschke (81.)
Gelb-Rote Karte: Rheines Brünen (43./wiederholtes Foulspiel)