Die Kilos purzeln, GWA klettert

Von Christian Lehmann

(21.03.24) Als Kay Mecklenborg im November vergangenen Jahres nach längerer Fußballpause wieder bei GWA Rheine einstieg, war klar, dass er noch ein wenig Zeit benötigen würde, um wieder zur alten Form zu finden. "Ich bin hier mit knapp 90 Kilo hingekommen - das ist nicht gerade das Idealgewicht für einen Fußballer", sagt er knapp fünf Monate später - und fast zehn Kilo weniger.

"Ich habe viel Kraftsport und Training gemacht - das Fußballerische kam dann irgendwann von ganz allein", sagt Mecklenborg. "Er ist körperlich wieder in einer richtig guten Verfassung", lobt sein Trainer Stefan Fleege. Parallel zur Form des zentralen Mittelfeldspielers haben sich auch die Schotthocker gesteigert und sind mittlerweile seit zehn Spielen ungeschlagen. Die ganz großen Ziele sind zwar nicht mehr realisierbar, aber die Richtung stimmt.

"Es ist schon schwierig, die Spannung hochzuhalten", sagt Mecklenborg mit Blick aufs Klassement, das die Rheinenser als Fünften führt. Nach ganz oben ist wohl nichts mehr drin, eine Abschluss-Platzierung zwischen Rang drei und sechs wohl wahrscheinlich. "Sportlich haben wir uns mehr erhofft, da müssen wir kein Geheimnis draus machen. Hauenhorst ist da oben weg. Unsere Coaches machen das aber gut, geben den Spielern aktuell die Chance, sich zu präsentieren. Wir versuchen, die Saison vernünftig zu Ende zu spielen."

Dass er nun bei GWA sein Glück gefunden hat ("Wir haben eine geile Truppe und verstehen uns richtig gut"), verdankt er auch seinem Kumpel Marvin Emonts-Gast, der ihn im vergangenen Jahr einfach mal zum Training lotste. Zuvor war Mecklenborg bei der Bundespolizei tätig, nun macht er ein duales Studium bei einem Unternehmen für Sport- und Freizeitartikel und arbeitet wieder in Rheine. Auch sportlich hat der 24-Jährige schon ein bisschen was mitgemacht: Von der SG Elte über die Sportfreunde Gellendorf, Eintracht Rodde und den SV Mesum ging es in der Jugend zum SC Spelle-Venhaus, weil er im Rahmen eines Schulpraktikums bei einem großen Landmaschinen-Hersteller ein Angebot bekam. In seinem ersten Senioren-Jahr folgte dann die Rückkehr nach Rheine und der Wechsel zu Germania Hauenhorst - und der große Knacks: "Ich habe mir zweimal den Mittelfuß gebrochen und konnte deshalb insgesamt zwei Jahre keinen Fußball spielen", so Mecklenborg, der nach der langen Auszeit inzwischen aber wieder Blut geleckt hat und nun voll durchstarten will.

Für die nächste Saison hat der 1,88 Meter große Mittelfeldspieler dem künftigen Coach Lennart Rading bereits seine Zusage gegeben. Von der Spielidee, die der Rückkehrer in den gemeinsamen Gesprächen vermittelte, ist Mecklenborg angetan. "Ich glaube, dass wir die Qualität und die Voraussetzungen haben, um in der nächsten Saison eine gute Rolle zu spielen." 

Kreisliga A Steinfurt, der 22. Spieltag

Matellia Metelen - SW Weiner (Freitag, 19.30 Uhr)
Wahnsinn! Die Matellia kassierte ihre letzte Pflichtspiel-Niederlage am 12. November beim 2:3 gegen Germania Hauenhorst. Seither hat das Team von Trainer Alex Hollermann sechs Siege in Serie eingefahren und sich bis auf Platz drei vorgeschoben. Weiner wurde nach gutem Rückrundenstart zuletzt etwas ausgebremst, hat allerdings auch gegen die Bretter Nordwalde und Hauenhorst gezockt und durfte zuletzt gegen Leer nicht ran. Der Punkte-Vorsprung auf die gefährdete Zone ist nun aber wieder merklich geschmolzen. Drei Zähler steht Alex Witthakes Team momentan vorm ersten potenziellen Abstiegsplatz. Ein Derbysieg an der Vechte würde daher besonders gut schmecken.
Hinspiel: 4:1
Heimspiel-Tipp: 3:1
Mecklenborg: 2:0

Borussia Emsdetten II - Eintracht Rodde (Sonntag, 13 Uhr)
So langsam, aber sicher zieht sich die Schlinge im Keller zu. Eintracht Rodde muss nach nur zwei Siegen und neun Punkten aus 20 Spielen mit der B-Liga planen. Ein wenig Resthoffnung würde ein Dreier am Teekotten bringen, doch die Dettener brauchen selbst noch dringend Punkte, um sich unten rauszuhalten. Die Borussen-Verfolger aus Weiner und Leer haben nämlich noch ihr Nachholspiel in der Hinterhand. Nur vier von 20 Duellen gegen Rodde hat Emsdetten gewonnen, zwölfmal ging zuletzt die Eintracht als Sieger vom Feld. Und meist wurde es wild: In den jüngsten vier Begegnungen fielen 27 Tore.
Hinspiel: 3:3
Heimspiel-Tipp: 4:1
Mecklenborg: 2:0

TuS Laer - TuS St. Arnold (Sonntag, 15 Uhr)
Steffen Köhler hat bei den Nullachtern nach der Pleite gegen Borussia Emsdetten II am vergangenen Sonntag den Abstiegskampf ausgerufen. Da trifft es sich gut, dass am Sonntag ein Team zu Gast ist, dass nur zwei Punkte mehr auf dem Konto hat. Beim TuS, der in den vergangenen Jahren ständig unten drin steckte, fühlt es sich aktuell allerdings deutlich weniger nach Abstiegskampf an. Mit einem Sieg könnten die St. Arnolder die 30-Punkte-Marke knacken und den Vorsprung nach unten auf zwölf Punkte ausbauen. Das wäre ein fetter Schritt zum Klassenerhalt. Die jüngsten beiden St. Arnolder Gastspiele in Laer (0:5, 0:2) geben allerdings keinen großen Anlass zur Zuversicht.
Hinspiel: 4:0
Heimspiel-Tipp: 3:2
Mecklenborg: 0:1

Fortuna Emsdetten - SC Altenrheine II (Sonntag, 15 Uhr)
Im Hinspiel am Kanal musste Fortuna für einen knappen 3:2-Sieg mächtig ackern, die jüngsten fünf Partien gegen den SCA hat das Team von Trainer Erhan Saritekin allerdings nicht verloren. Wie beim Tabellennachbarn aus Rodde stellt man sich auch etwas weiter nördlich am Kanal auf den Abstieg ein. Noch sind allerdings 30 Punkte zu vergeben. Altenrheine hat in der Fremde in dieser Saison in elf Spielen nur einen kümmerlichen Punkt geholt, Fortuna daheim sieben von neun Spielen gewonnen. Alles spricht für die Hausherren.
Hinspiel: 3:2
Heimspiel-Tipp: 4:1
Mecklenborg: 3:0

SF Gellendorf - FCE Rheine II (Sonntag, 15 Uhr)
Vier Niederlagen in Serie, viele Verletzte und Kranke - SFG-Coach Raphael Palm hat die schwierigste Phase seiner bisher so erfolgreichen Amtszeit am Goldhügel zu überstehen. Tabellenplatz sechs bleibt aber weiterhin eine gute Ausbeute. Im Derby bei GWA Rheine sah der Trainer einige gute Ansätze, das Ergebnis stimmte allerdings nicht. Nun möchten sich die Sportfreunde wieder am Lokalrivalen vorbei auf Platz fünf schieben - dazu haben sie auch noch zwei Spiele mehr in der Hinterhand. Gegen eine nach dem Trainerwechsel deutlich verbesserte FCE-Reserve wird das aber kein Spaziergang - auch wenn die Sportfreunde zuletzt dreimal hintereinander gegen die Jungs vom Delsen gewannen. Beim 2:2 gegen GWA und der 0:2-Niederlage in St. Arnold sorgten mitunter unglückliche Fügungen dafür, dass die Truppe von Serhiy Korytnyk, Eugen Schäfer und Markus Helmes nur einen Punkt einfuhr.
Hinspiel: 2:1
Heimspiel-Tipp: 1:1
Mecklenborg: 2:0

1. FC Nordwalde - GWA Rheine (Sonntag, 15 Uhr)
Beim Blick auf die Rückrunden-Tabelle ist das ein echter Kracher: Beide haben in diesem Jahr noch kein Spiel verloren, allerdings trat der FCN spielerisch nochmal deutlich überzeugender auf, gab keinen einzigen Punkt ab und erzielte mit 21 Treffern mehr als doppelt so viele Tore wie die Schotthocker. Daheim haben die Nordwalder neun von zehn Spielen gewonnen, die Gäste aus Rheine gingen in neun Auswärts-Partien nur dreimal als Sieger vom Platz. Noch mehr Argumente pro Nordwalde gefällig? Noch nie hat GWA seit der Fusion einen Sieg gegen den FCN eingefahren - in insgesamt sechs Begegnungen.
Hinspiel: 2:1
Heimspiel-Tipp: 1:1
Mecklenborg: Die Bilanz in den letzten Jahren ist nicht so gut gegen Nordwalde, aber ich bin trotzdem optimistisch - 1:2.

Germania Hauenhorst - FSV Ochtrup (Sonntag, 15 Uhr)
Auch das ist ein Rückrunden-Spitzenspiel. Der FSV Ochtrup hat sich zuletzt deutlich stabilisiert und war nur gegen Hauenhorsts Rivalen 1. FC Nordwalde quasi chancenlos. Zuvor hatten die Töpferstädter fünf Spiele in Serie nicht verloren. Germania marschiert derweil unbeirrt und weiterhin ungeschlagen in Richtung Titel, zuletzt gab's fünf Siege hintereinander mit 20 erzielten Toren. Verfolger Nordwalde bleibt dennoch dran und könnte den Rückstand bis auf drei Punkte verkürzen.
Hinspiel: 2:1
Heimspiel-Tipp: 2:0
Mecklenborg: Ein sehr geiles Spiel. Hauenhorst spielt eine überragende Saison. Da sehe ich sie vorne - 2:0.

Westfalia Leer - FSV Ochtrup II (Sonntag, 15 Uhr)
Der Tabellen-13. empfängt den Liga-10., sechs Punkte trennen beide Teams in der Tabelle. Die Leerer, die zuletzt zwei Kantersiege in Serie feierten, haben aber noch zwei Spiele mehr auszutragen. Mit einem Sieg gegen den Rivalen wäre also ein großer Schritt getan im Abstiegskampf. Dass der FSV Ochtrup seine Reserve womöglich ohnehin aus der A-Liga zurückziehen wird, macht die Sache zusätzlich pikant. 
Hinspiel: 2:1
Heimspiel-Tipp: 1:0
Mecklenborg: 1:0